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1606 - Die Zeit-Bande

1606 - Die Zeit-Bande

Titel: 1606 - Die Zeit-Bande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich nicht.«
    »Aber du kennst den Weg?«
    »Das schon.«
    »Willst du ihn uns zeigen?«
    Sie war noch unsicher. Deshalb hielt sie sich auch mit einer Antwort zurück.
    »Bitte, Elly…«
    Damit hatte ich genau den richtigen Tonfall getroffen. Sie gab mir durch ein Nicken zu verstehen, dass sie einverstanden war. »Wollt ihr denn jetzt losfahren?«
    »Je eher, umso besser.«
    »Ich weiß aber nicht, ob er in seinem Haus ist.«
    »Das kannst du uns überlassen, Elly. Wir haben ihn schon in einer Kutsche gesehen.«
    »Ach, dann ist er bestimmt nach Hause gefahren.«
    »Das kann sein.«
    Sie nickte. »Ich will aber nicht von ihm gesehen werden«, flüsterte sie.
    »Keine Angst, Elly, du kannst weglaufen, wenn wir das Haus sehen. Ist das gut?«
    Sie nickte nur. Ein Wort brachte sie nicht mehr hervor.
    »Dann fahr bitte los«, wies ich Suko an.
    ***
    Kutschen oder Droschken fuhren nur noch wenige. Ab und zu sahen wir mal eine, die ihren Weg durch das dunkle London nahm, aber den unsrigen nicht kreuzte.
    Wir rollten an Fassaden vorbei, die ich kannte oder glaubte zu kennen.
    So richtig sicher war ich mir nicht. Wir mussten uns auf Elly verlassen, die mit leiser Stimme erklärte, wohin Suko den Rover lenken sollte.
    Jedenfalls fuhren wir in südliche Richtung. Das heißt, wir näherten uns der Themse. Es war auch daran zu sehen, was uns umgab. Der schwache Dunst hatte sich immer mehr verdichtet, man konnte schon von einem Nebel sprechen.
    Bis hin in die Sichtweite des Ufers fuhren wir nicht. Ich wusste, wie es dort in der heutigen Zeit aussah, da gab es Wege wie den Cheyne Walk, der gern von Spaziergängern benutzt wurde. Ob das in dieser Zeit auch so war, wusste ich nicht.
    Als Elly darum bat, langsamer zu fahren, kam Suko diesem Wunsch nach. Einige Minuten vergingen, bis wir das Ziel erreichten, ein Haus in einer Straße, die eigentlich diesen Namen nicht verdiente, weil sie ungepflastert war. Man konnte hier mehr von einem Weg sprechen. Er war leicht rutschig, der Nebel wälzte sich in Schwaden über ihn hinweg, und an der einen Seite erschien ein düsterer Schatten, der breiter als hoch war.
    »Das ist es!«
    »Bist du sicher?«, fragte ich. »Ja, das bin ich.«
    Suko hatte mitgehört und stoppte. Es ging uns allen besser, denn jetzt hatten wir ein Ziel vor Augen, und ich hoffte, dass wir hier einen großen Schritt weiterkamen.
    »Für mich ist hier Schluss!«, flüsterte Elly.
    Ich schaute sie an. Ihr Gesicht war noch immer wachsbleich. »Du kannst es dir aussuchen. Willst du hier im Auto bleiben oder lieber gehen? Die Nacht ist dunkel, und da gibt es auch noch den Nebel. Nicht ganz ungefährlich.«
    Sie quälte sich ein Lächeln ab. »Ach, das ist nicht so schlimm. Das bin ich gewohnt.«
    »Wenn du das sagst.«
    »Oder ich bleibe doch.« Sie hob die Schultern. »Ich weiß nicht so genau.«
    »Das musst dü wissen.« Ich nickte ihr zu und öffnete die Tür, um den Wagen zu verlassen.
    Auch Suko stieg aus, und Elly folgte unserem Beispiel. Sie warf einen Blick auf das Haus und ich sah, dass sie sich bekreuzigte. Dann flüsterte sie: »Darin wohnt der Teufel.« Sie nickte. »Ein leibhaftiger Teufel.«
    »Gut, Elly, dann werden wir uns mal auf den Weg machen, um ihn aus der Hölle zu holen.«
    »Und dann?«, fragte sie.
    »Werden wir ihn wieder zurück in die Hölle schicken. Aber in die echte.«
    Nach dieser Antwort machten wir uns auf den Weg. Es dauerte nicht lange, da sahen wir die Kutsche. Sie parkte auf dem Grundstück, das von keinem Zaun und keiner Mauer umgeben war. Wir hatten freie Bahn, aber wir waren auch vorsichtig, trotz des Nebels.
    Bei Menschen wie dem Lord musste man mit allem rechnen…
    ***
    Auch über den Süden Frankreichs war die Sonne aufgegangen und hatte einen strahlend hellen Tag gebracht, über den die Menschen sich aber nicht freuten, denn in allen Wettermeldungen war von einem mörderischen Sturmtief gesprochen worden, das sich auf dem Weg nach Südfrankreich und Spanien befand.
    Randolf von Eckenberg war nicht mehr erschienen. Das war auf der einen Seite positiv zu sehen, auf der anderen aber blieb ein ungutes Gefühl zurück und das behielt Godwin de Salier nicht für sich. Darüber musste er mit seinen Brüdern reden, die er in den Versammlungsraum bat und ihnen darlegte, was in der Nacht passiert war.
    Er nahm kein Blatt vor den Mund. Sie alle wussten, woher er stammte und dass die Vergangenheit nicht endgültig gelöscht war. Zumindest nicht bei ihm und bei seiner Herkunft.
    Er riet den

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