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1608 - Ennox an Bord

Titel: 1608 - Ennox an Bord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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weder den Wunsch, von euch in Frieden gelassen zu werden, noch nehmt ihr Rücksicht auf die Gesundheit sensibler Wesen."
    „Wir hörten den Vertreter der Anklage", tönte Philip mit erhobenem Zeigefinger. „Wo sehe ich den Vertreter der Verteidigung? Nirgendwo? Dann bin ich dafür, den Prozeß zu vertagen und..."
    „Hör auf!" fuhr der Arkonide ihn an. „Ich habe dich nicht angeklagt, aber wenn wir schon dieses Spiel spielen, dann genügte es zur Verteidigung vielleicht schon, endlich den Mund aufzumachen!"
    Philip riß die Zähne weit auseinander und zeigte in seinen Hals. „So gut?"
    „Du kannst mich dadurch nicht provozieren", sagte Atlan mit kaltem Lächeln. „Du weißt sehr gut, was ich meine. Philip, ich möchte etwas über eure Beweg- und Hintergründe erfahren. Ihr wollt von uns alles wissen und umgebt euch selbst mit einem Geheimnis. Auf jede Frage reagiert ihr entweder mit einem dummen Spruch, oder ihr werdet wütend. Warum können wir uns nicht vernünftig unterhalten? Wenigstens wir beide, Philip. Wir tragen beide einen Zellaktivator. Macht uns das nicht irgendwie zu... Partnern?"
    Ihm fiel spontan kein besseres Wort ein. Was hätte er sagen sollen? Verbündete? Dies traf nur im Fall der Toten Zone zu und auch nur so lange, wie die Ennox mitspielten. Außerdem stand noch offen, welche Rechnung sie einmal für ihre Hilfe präsentieren würden. „Hör endlich mit diesem Ding auf!" sagte Philip herablassend. „Daß ihr Galaktiker so wild nach dem ewigen Leben seid."
    „Ihr Ennox nicht?"
    „Frag mich das in zweihundertfünfzig oder dreihundert Jahren noch mal. Dann etwa kann es sein, daß ich in den Genuß dieser verrückten Ehrung komme. Und so weit will ich nicht vorausdenken. Das kann keiner von mir verlangen, auch du nicht."
    Atlan nickte. „Wie alt bist du jetzt, Philip, falls diese Frage deine Intimsphäre nicht verletzt."
    Der Ennox stöhnte laut und verdrehte gequält die Augen. „Die Ironie kannst du dir sparen, Silberhaar. Ich sagte doch, daß ich dir und deiner Freundin verziehen habe."
    „Wie alt?" fragte Atlan.
    Philip starrte die Decke an, als könnte er dort ein seltenes Insekt bewundern. „Hundert eurer Jahre vielleicht. Ja, so um den Dreh. Und ich fühle mich sauwohl dabei." Er lachte meckernd. „Das tat ich allerdings auch schon, bevor ich dieses ... dieses Ding verpaßt bekam."
    „Aber mit dreihundertfünfzig, höchstens vierhundert Jahren würdest du dich ohne das Ding nicht mehr so gut fühlen. So hoch ist nach deinen Angaben eure natürliche Lebenserwartung."
    „Mahn!" sagte Philip. „Worüber du dir so alles Gedanken machst. Du müßtest von morgens bis abends Kopfweh haben."
    „Es hält sich in Grenzen", wußte der Arkonide ihn zu beruhigen und legte die rechte Hand dorthin, wo ihm der Zellaktivator-Chip eingepflanzt war. „Nicht zuletzt wegen dieses Dings hier."
    „Reden wir von etwas anderem, ja?" Philip gähnte demonstrativ und vergaß die Decke. Er blickte Atlan grinsend an. „Was machst du, wenn du nicht gerade kluge Reden führst oder... Na, du weißt schon."
    „Ich frage mich zum Beispiel, weshalb ES dir den Zellaktivator gab", sagte Atlan. Trotz aller Vorsätze, sich nicht provozieren zu lassen, war er von Minute zu Minute gereizter. War dieser Philip wirklich so naiv, wie er tat, oder spielte er ein ganz raffiniertes Spiel mit ihm? Atlan kam sich regelrecht vorgeführt vor. Er drohte dem Ennox mit dem Zeigefinger der rechten Hand. „Mein guter Freund Philip. Die Superintelligenz tut selten etwas ohne triftigen Grund. ES ist für uns Galaktiker, besonders für die Terraner, im Lauf der Jahrtausende so etwas wie ein >väterlicher Freund< geworden. Am Anfang zeigte sich ES als alter Mann mit makabrem Humor. Das war dann auch jahrhundertelang das Bild, das wir alle von ES hatten. Vielleicht war die Maskerade dazu gewählt, uns die Angst vor einer Wesenheit zu nehmen, die unbeschreiblich hoch über uns steht.
    Erst später lernten wir, was eine Superintelligenz ist, was ihre Macht und was ihre Verantwortung.
    Wir mußten aber auch schon sehen, daß ES sich irrte."
    „Na, siehst du", sagte Philip, trank und rülpste. „Keine Panik also. Euer ES hat sich geirrt, als ich das Ding bekam. Tragisch für einen von euch, der dafür leer ausgegangen ist. Aber willst du mir das zum Vorwurf machen? Das wäre saudumm, das weißt du ja wohl. Ich habe mich weder mündlich noch schriftlich um dieses Zelldingsda beworben, also laß mich endlich damit in Ruhe.
    Es wird

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