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1608 - Ennox an Bord

Titel: 1608 - Ennox an Bord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gegenüber einer braven Ennox, die nur hierhergekommen ist, um euch in eurer miserablen Lage zu helfen?"
    „Nein", gab Rhodan zu. „Was wir wollten..."
    „... hättet ihr mir klipp und klar sagen können!" unterbrach sie ihn, immer noch aufgebracht. „Ihr habt gewußt, daß ich den Verdrehten nicht sehen wollte. Nur meiner Gutmütigkeit habt ihr es zu verdanken, daß ihr Nachricht von eurem Freund Atlan bekamt. Philip hat schon gewußt, warum er sich so beharrlich weigerte." Sie atmete tief ein und aus und nickte entschlossen. „So, das wollte ich dir noch gesagt haben, Perry Rhodan. Und jetzt muß ich weg. Ich glaube nicht, daß wir uns wiedersehen."
    „Warte!" sagte Rhodan schnell, als sie sich zum Gehen wandte. „Laß mich dir wenigstens erklären, warum wir dir diese Falle stellen mußten."
    „Vergiß es!"
    Sie schritt auf den Lift zu. „Dann nimm wenigstens meine Entschuldigung an, Ariane. Es tut mir leid, niemand wollte dich verletzen oder beleidigen."
    Sie blieb stehen. „Es ist wahr, Ariane. Wir sind in einer Situation, die zu ungewöhnlichen und manchmal auch unschönen Mitteln zwingt. Ihr Ennox spielt für uns eine sehr wichtige Rolle, für die ich euch danke. Aber gerade deswegen finden wir es wichtig, etwas über euch zu erfahren. Ihr selbst schweigt euch dazu aus. Wir mußten also versuchen, Informationen auf andere Weise zu erhalten.
    Wir versprachen uns etwas von deinem unverhofften Zusammentreffen mit Voltago. Leider war das ... Experiment ein totaler Mißerfolg. Wir haben euch also keine Geheimnisse gestohlen.
    Möchtest du uns nicht doch sagen, woher ihr kommt und was euch ausgerechnet jetzt hierhergelockt hat? Wir müssen keine Geheimnisse voreinander haben, Ariane."
    Die Ennox hatte ihm zugehört.
    Jetzt drehte sie sich um und kam zu ihm zurück.
    Ganz dicht vor ihm blieb sie stehen. Sie blickten sich in die Augen. „Das hast du nett gesagt", brach Ariane nach über einer halben Minute das Schweigen. „Und ich bin ja nicht so. Ich nehme die Entschuldigung an. Aber ausplaudern werde ich nichts."
    „Ausplaudern?" wunderte sich Rhodan.
    Sie winkte ab. „Ich möchte das alles nicht vertiefen. Du willst, daß ich deinem Freund Atlan eine Nachricht bringe. Dann beeile dich bitte. Ich finde es hier an Bord nicht mehr bequem. Ich warte auf den Datenträger, den ich zur ATLANTIS bringen soll. Sagen wir... drei Stunden, von jetzt an."
    „In Ordnung", sagte Perry Rhodan.
     
    *
     
    Rhodan benötigte keine drei Stunden, um mit Mertus Wenigs Unterstützung den Datenträger zu bespielen, der für Atlan gedacht war. Die wichtigen Informationen, auch über die Störungen im hyperphysikalischen Bereich, die man im Solsystem vor der Katastrophe registriert hatte, waren schon längst gespeichert. Wenn der Arkonide den Träger erhielt, würde er über die Situation der ODIN in allen Einzelheiten unterrichtet sein.
    Was Rhodan hinzuzufügen blieb, war eine Reihe persönlicher Anmerkungen, die er ebenfalls in einer Geheimdatei ablegte.
    Wohl war ihm bei der Sache nicht.
    In dieser Datei befanden sich die Aufzeichnungen über das Zusammentreffen zwischen Ariane und Voltago. Viel war es nicht, und Rhodan hatte dementsprechend nicht viel Hoffnung, daß man auf der ATLANTIS oder auf Olymp einen großen Nutzen daraus ziehen konnte. Doch er wollte sich später nicht vorwerfen, diese winzige theoretische Chance nicht genutzt zu haben.
    Dieses Informationsmaterial schickte er nun durch Ariane an Atlan; durch die Ennox, die nichts von dem ahnte, was sie da transportierte. Rhodan hatte Schuldgefühle. Er kam sich wie ein gemeiner Verräter vor - einer, der eben noch Offenheit vorgetäuscht hatte, um Ariane am plötzlichen Verschwinden zu hindern.
    Aber es mußte sein.
    Er hatte im Interesse der Menschheit schon Schlimmeres tun müssen und dabei immer gehofft, daß er den Tag erlebte, an dem es keine derartigen Tricks mehr geben mußte. Keine List, kein mißbrauchtes Vertrauen, keine Enttäuschungen mehr.
    Er träumte diesen Traum noch immer, auch wenn es schwerfiel.
    So, wie es schwerfiel, bei dem, was da so unverhofft über die Galaxis hereingebrochen war, nicht wieder an eine neue, größere Bedrohung zu denken, die mit der Hyperraum-Parese eben erst die Spitze des Eisbergs gezeigt hatte. „Ich hoffe, daß wir uns doch wiedersehen", sagte er zu Ariane, als er ihr den Datenträger überreichte. „Wer weiß das schon", lautete die Antwort der Ennox. Sie steckte den Träger in ihren Rucksack, nickte allen

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