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161 - Fabrik der Zombies

161 - Fabrik der Zombies

Titel: 161 - Fabrik der Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Suppenschildkröten. Daß der Handel mit diesen Materialien verboten war, fand Helga sehr begrüßenswert - sofern es nicht darauf hinauslief, daß auch sie auf diesen exquisiten und verbotenen Luxus verzichten mußte. In einer Zeit, in der jede kleine Angestelltengattin sich mit etwas Sparsamkeit einen erstklassigen Nerz leisten könnte, waren solche Handelsbeschränkungen geradezu notwendig - ohne diese Hemmnisse hätte Helga mit einem echten Leopardenmantel niemals dezent beweisen können, daß sie
wirklich
reich waren.
    Nun, Helga Bibrich hatte ihre eigene Methode, sich an ihrem Mann zu rächen. Sie zog den knappsten Bikini an, den sie in ihren Kleiderkästen finden konnte, stieg in den Daimler, der neben dem Wohnmobil parkte, und fuhr damit den Kilometer bis zum Strand.
    Selbstverständlich war an der Kofferraumklappe das Typenschild entfernt worden; wirklich reiche Leute neigten zum gepflegten understatement. Kenner konnten dem Wagen ohnehin ansehen, daß er das Spitzenmodell war.
    Der Strand war genauso bevölkert, wie Helga das liebte - genügend Leute, daß sie sich dezent in Szene setzen konnte, aber nicht so viele, daß man den Eindruck gewinnen konnte, hier triebe sich die Plebs herum.
    Langsam stieg Helga Bibrich die Dünen hinunter.
    Der Bikini war schneeweiß und kontrastierte prächtig mit ihrer sonnengebräunten Haut. Der Wind spielte wirkungsvoll mit ihren tizianroten Haaren. Leider war der Sandstrand so uneben, daß Helga nicht diesen sanft hüftschwingenden Gang präsentieren konnte, mit dem sie Lothar und einige andere Männer hatte anmachen können.
    Auf dem Weg zu ihrem Stammplatz musterte sie unauffällig die Szenerie. Zwei Dutzend Schritt entfernt schmorte ein muskulöser junger Mann in der Sonne. Sein Walkman war so weit aufgedreht, daß die Klänge aus dem Kopfhörer bis zu Helga hinüberwehten.
    Zu jung, entschied Helga. Zugetraut hätte sie es sich schon, dem Jungen den Kopf zu verdrehen, aber Helga hatte sich vorgenommen, Männern unter fünfundzwanzig erst nachzustellen, wenn sie über Vierzig war.
    Helga streckte sich auf dem großen Badetuch aus. Mit ihrer Figur konnte sie zufrieden sein. Sie hatte gerade eine dreiwöchige Kur hinter sich gebracht, selbstverständlich bei einem der führenden französischen Diätköche und nicht in einer der Matronenverarbeitungskliniken, wie Helga Schrothkur-Hotels und ähnliche Einrichtungen des deutschen Gesundheitswesens nannte.
    Helga Bibrich war mittelgroß und recht wohlproportioniert; auch ein gelegentliches Übergewicht tat ihrer Attraktivität keinen Abbruch, da sich jedes zusätzliche Pfund an den richtigen Stellen abzulagern pflegte. Vor ein paar Jahren hätte man sie noch als eine ausgesprochen schöne Frau bezeichnen können; jetzt war attraktiv das richtige Wort.
    Helga wußte, daß ihr Mann spätestens in einer Stunde ebenfalls an den Strand kommen würde - diese Zeit blieb ihr, um einen kleinen Flirt zu beginnen, mit dessen Hilfe sie ihren Mann wieder zur Vernunft zu bringen gedachte. Lothar war eifersüchtig, vielleicht die einzige Schwachstelle in seinem Charakter.
    Helga sah sich noch einmal um. Knapp fünfzig Meter entfernt saß auf einem weißlackierten Beobachtungsstuhl der Strandwächter - ein Sportstudent der Universität von Bordeaux vermutlich, der in den Ferien das nötige Geld fürs Studium verdiente. Aus dieser Entfernung sah er recht ansehnlich aus…
    Helga begann zu lächeln. Vielleicht war dieser Bursche der geeignete Mitspieler.
    Helga stand auf und ging langsam zum Wasser hinunter.
    Der Atlantik war an dieser Küste nicht ungefährlich. Ausläufer des Golfstroms reichten bis an die Küste. Sie sorgten nicht nur für das bemerkenswert stabile Schönwetterklima, sie trugen auch mit dazu bei, die Brandung so stark zu machen, daß an Schwimmen kaum zu denken war. Nur recht gute Schwimmer trauten sich zu, mehr als zweihundert Meter weit hinauszuschwimmen. Aber sich so weit vom Strand zu entfernen, hatte Helga gar nicht vor.
    Als das Wasser ihre Füße umspülte, blieb sie stehen. Unauffällig sah sie zur Seite. Es war wichtig, daß der Strandwärter mitbekam, daß sie ins Wasser stieg.
    Helga planschte ein wenig in den flachen Wellen herum, die um ihre Füße flossen. Die Strömung war so stark, daß sie bei jedem Rückzug des Wassers spürte, wie ihre Füße unterspült wurden und eine Daumenbreite tief absanken.
    Aha, der Bursche war aufmerksam geworden.
    Er hatte das Fernglas angehoben, und Helga gab sich Mühe, ihre

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