0391 - Todliche Ernte
Tödliche Ernte
Der Kampf um Neo-Bilatium - um das geheimnisvolle Elixier der Ersten Schwingungsmacht
von H. G. Ewers
Auf der Erde und den Welten des Solaren Imperiums schreibt man Ende Juni des Jahres 2437. Die letzten Ereignisse in der Galaxis und vor allem die grauenvollen Erlebnisse der FRANCIS DRAKE-Besatzung in der Kleinen Magellanschen Wolke haben eindeutig bewiesen, daß die entscheidende Auseinandersetzung mit der mysteriösen Ersten Schwingungsmacht nicht mehr länger hinauszögert werden darf, wenn die Menschheit weiterbestehen will. Jeder Tag, den die Terraner unnütz und untätig verstreichen und den unversöhnlichen Gegner weiter gewähren lassen würden, könnte den Untergang des Solaren Imperiums einleiten.
Perry Rhodan ist sich dieser Tatsache nur zu schmerzlich bewußt. Was in seiner Macht und in der Macht der von ihm befehligten Raumstreitkräfte steht, ist bereits getan.
Starke Flottenverbände, mit den neuen Kontrafeldstrahlern ausgerüstet, haben ihre Positionen vor der benachbarten Kleingalaxis, der KMW, bezogen. Schnelle Kreuzer fliegen Aufklärung, und Funkbrücken zur Heimatgalaxis sind errichtet worden.
Die CREST V, das neue Solare Flaggschiff, hat, mit dem Großadministrator und einigen seiner ältesten Mitarbeiter an Bord, einen kühnen Vorstoß in Richtung Zentrum der KMW unternommen und die Energiehölle durchflogen.
Jetzt steht die CREST in unmittelbarer Nähe von Baykalob, dem Brutplaneten der Baramos, auf dem das rätselhafte Elixier der Ersten Schwingungsmacht gewonnen wird. Das Flaggschiff muß sich verbergen, und nur eine kleine Gruppe von der CREST kann den Brutplaneten betreten. Die Aufgabe der Männer gleicht einem Himmelfahrtskommando - denn sie sollen das Produkt der TÖDLICHEN ERNTE rauben...
Die Hauptpersonen des Romans:
Perry Rhodan und Atlan - Der Großadministrator und der Lordadmiral warten auf Nachricht vom Planeten Baykalob.
MAX-1 und MAX-2 - Die Stunde der Baramos naht.
Roi Danton - König der Freihändler und Perry Rhodans Sohn.
Oro Masut - Roi Dantons ertrusischer Leibwächter.
Gucky - Der Mausbiber fühlt sich verspottet.
Paladin , Andre Noir , Iwan Iwanowitsch Goratschin , Armond Bysiphere und Jean Beriot - Roi Dantons Begleiter bei der Suche nach Neo-Bilatium
1.
„Ei, ei, ei!"
Lordadmiral Atlan grinste anzüglich und schlug mit sicherem Messerhieb die Spitze von seinem Frühstücksei. Anschließend nahm er den Eierlöffel und aß betont affektiert.
Perry Rhodans Gesicht verfinsterte sich stärker.
„Ich begreife nicht, wie du in unserer Lage derartig banale Scherze von dir geben kannst!" knurrte er den Arkoniden an.
Atlan stellte den Salzstreuer zurück und versenkte den Löffel erneut in das zur Hälfte ausgehöhlte Ei.
„Ach, weißt du", erwiderte er im Plauderton, „ich versuche lediglich zu gewissen Zeiten den Dingen einige reizvolle Nuancen abzugewinnen. Beispielsweise beim ersten Frühstücksei, mein Lieber. Für den Geistesarbeiter ist das erste Frühstück die Hauptmahlzeit; wenn er es infolge depressiver Verstimmung vernachlässigt, wird mit ihm den ganzen folgenden Tag nicht viel los sein."
Der Großadministrator roch unlustig an einer zartgebräunten Scheibe Toastbrot und legte sie wieder zurück. Er blickte den Lordadmiral ärgerlich von der Seite an.
„Ich weiß nicht, was dein Getue mit dem Ei in diesem Zusammenhang bewirken soll."
Lordadmiral Atlan hatte sein Ei unterdessen geleert. Er drehte die Schale um und trieb den Löffel hindurch, was ihm erneut einen mißbilligenden Blick des Freundes einbrachte.
„Ich fürchte, deine düstere Stimmung hat die Fähigkeit des Verstehens blockiert, die sonst so stark ausgeprägt ist. Worum drehen sich denn unsere Gedanken in den letzten Tagen! Ausschließlich um Eier, Eier und nochmals Eier!"
Er hieb mit der flachen Hand auf den Tisch. Das stützende Antigravfeld glich die Stoßbelastung sofort aus.
„Die Eier der Baramos hängen wie ein Damoklesschwert über uns oder vielmehr die Frage nach der Bedeutung dieser Eier für die mysteriöse Erste Schwingungsmacht."
Er redete sich in Zorn.
„Es ist zum aus der Schale... äh ... aus der Haut fahren."
Rhodans Mienenspiel veränderte sich. Ein verstohlenes Lächeln zuckte um seine Mundwinkel.
„Das...", dozierte er mit erhobenem Messer, „... war soeben ein Freudscher Versprecher, der zu deinen Gunsten spricht. Er beweist mir, daß deine Witzeleien tatsächlich einem übermächtigen
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