1613 - Die Suche nach Paunaro
kurzwelligsten bisher bekannten Hyperstrahlung erzielen, also superhochfrequenten Hyperwellen.
Umgekehrt eingesetzt, löste der Resonator bereits vorhandene Raumfalten auf. Es war ein quaderförmiges Gebilde mit einem schwarzen Trichter an der Stirnseite. „Wohin fliegen wir zuerst?" fragte der Galaktische Rat.
Paunaro, von ES auserkorener Zellaktivatorträger wider Willen, und Sato Ambush, dem die Unsterblichkeit versagt geblieben war, hatten sich seit ihrem Aufbruch nicht mehr im Solsystem oder überhaupt in der Milchstraße blicken lassen. Sie waren irgendwo im Universum unterwegs.
Da der Nakk und der Pararealist keine Angaben über ihre Ziele gemacht hatten und nichts über ihren Aufenthalt bekannt war, stellte sich allerdings die Frage, wo Icho Tolot und Lingam Tennar bei ihrer Suche ansetzen sollten. „Ich schlage vor, daß wir auf Akkartil, dem ehemaligen Stützpunkt der Nakken, beginnen", erwiderte Icho Tolot. „Ich halte es für möglich, daß wir dort den Anfang einer Spur finden."
„Einverstanden." Der zwergenhafte Wissenschaftler wirkte ungeduldig. Er konnte es kaum noch erwarten, bis sie aufbrachen. In seiner Eile versäumte er sogar, seinem Gast irgend etwas anzubieten. Icho Tolot ging lächelnd darüber hinweg. Er konnte Lingam Tennar verstehen. Die Weite des Universums lockte den Wissenschaftler mit ihren vielen, noch ungelösten Rätseln
2.
Striffa kämpfte mit sich. Vier Wochen lang hatte er die Einsamkeit ertragen. In dieser Zeit hatte er sein Haus mit den verschiedenen Laboratorien repariert und die Schäden beseitigt, die Striffbe angerichtet hatte.
Einige Male war er draußen in der Natur gewesen. Er hatte sich dem Licht der großen, roten Sonne ausgesetzt, und er hatte die Haarigen beobachtet. Immer wieder. Er hatte auf einem Hügel gekauert und verfolgt, wie sie in ihrer Siedlung lebten. Doch er hatte keinen Kontakt mit ihnen aufgenommen. Er hatte seine Abneigung und seinen Ekel nicht überwinden können. „Sie würden mich umbringen, wenn ich mich bei ihnen blicken ließe!" rief er durch die offenen Fenster seines Hauses hinaus. Die Ranken einiger Pflanzen hingen vom Dach herab. Er hatte das Haus so angelegt, daß es nicht so leicht zu entdecken war. Er hatte es mit Erde bedeckt und dafür gesorgt, daß es vollkommen unter den wuchernden Pflanzen verschwand. Erst danach hatte er sich einigermaßen sicher gefühlt. „Was nützt mir die Sicherheit?" brüllte er. „Sie bringt mich keinen Schritt weiter!"
Er war verzweifelt. Ein Leben als Eremit ging über seine Kräfte. Er ertrug es nicht.
Er drehte sich um und eilte in den Nebenraum. Krachend fiel die Tür hinter ihm zu. „Jetzt rede ich schon mit mir selbst", erkannte er bestürzt. „Allmählich verliere ich den Verstand.
Wieso können die Haarigen allein leben? Sie gehen sogar in die Wildnis hinaus, um für eine Weile mit sich allein zu sein. Sie sind unvorstellbar fremd."
Er verstummte, weil es ihn ärgerte, daß er seine eigene Stimme vernahm. Solange er im Kollektiv seines Volkes gelebt hatte, hatte er niemals Selbstgespräche geführt. Sie galten als ein Zeichen der Schwäche. „Was spielt das für eine Rolle?" fragte er wiederum laut sprechend. „Niemand hört mich. Niemand kann mich deswegen verurteilen. Nur ich erkenne meine Schwäche, aber ich weiß ohnehin um sie."
Er betrachtete den INDOM.
Das Gerät bot ihm die unglaubliche Möglichkeit, einen anderen Glamartaxer zu sich zu holen und sich damit den Dialogpartner zu schaffen, den er so dringend benötigte.
Die Versuchung lockte.
Es war so einfach. Er brauchte nur auf der Positivseite in den INDOM zu gehen, um damit ein Ebenbild zu erzeugen, und wenn es ihm nicht gefiel, konnte er so, wie er es mit Striffbe gemacht hatte, in die Negativseite schicken, um es wieder verschwinden zu lassen. Er selbst brauchte sich vor der Negativseite nicht zu fürchten. Da er das Original war, geschah ihm überhaupt nichts. Wenn er auf der Negativseite einstieg, kam er auf der Positivseite unverändert wieder hervor. Das hatte er bereits ausprobiert, als er in einem Anfall höchster Verzweiflung versucht hatte, sich selber das Leben zu nehmen.
Nach dem Auftritt von Striffbe aber mißtraute er den Kopien. Striffbe war allzu bösartig und aggressiv gewesen. Ein Wunder, daß er nicht von der ersten Sekunde an versucht hatte, ihn zu töten.
Dazu war er zu schlau! sagte Striffa sich. Er mußte sich erst einmal orientieren und über seine neue Umwelt informieren.
Bei
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