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Hexenvisionen: Romantic Thriller (German Edition)

Hexenvisionen: Romantic Thriller (German Edition)

Titel: Hexenvisionen: Romantic Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Murdoch
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Hexenvisionen
    von Ann Murdoch
     
    Ein CassiopeiaPress E-Book
    © by Author
    © der Digitalausgabe 2013 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen
    www.AlfredBekker.de  
     
    Helen Jefferson konnte sich ein amüsiertes Schmunzeln nicht verkneifen, als sie den Briefumschlag auf ihrem Schreibtisch öffnete und die Vorankündigung sah.
    „Die Hexengilde lädt zum magischen Zirkel!“
    Das hatte ihr gerade noch gefehlt. Womöglich würde man ihr geheimnisvolle Kräutertränke aufschwatzen und sie in die Geheimnisse der Magie und Zaubersprüche einweisen wollen. Aber vielleicht würde es auch ganz lustig, schoss es ihr durch den Kopf. Es konnte ja sein, dass die Hexen auf ihren Besen tanzten und der Satan persönlich erschien.
    Aber nein, also wirklich, sie schüttelte unbewusst den Kopf. Die modernen Hexen waren emanzipiert, sie beschworen den Teufel nicht mehr herauf, und sie tanzten auch nicht mehr auf Besen. Aber noch immer gab es Kräutertränke, geheimnisvolle Beschwörungen, Pulver, deren Zutaten besser im Verborgenen blieben und natürlich übersinnliche Kräfte.
    „Ein gefundenes Fressen für Sir Thomas“, murmelte sie vor sich hin.
    „Hast du einen Liebesbrief bekommen, Helen?“, fragte Dennis, ihr Kollege aus der Politikredaktion, der gerade vorbeiging.
    Sie schüttelte den Kopf und lachte auf. „Nein, eine Einladung zum Hexentreffen.“
    „Vergiss deine schwarze Katze nicht“, spöttelte er gutgelaunt und ging wieder an seine Arbeit.
    „Ich kann mich bremsen“, rief sie ihm hinterher. „Hexen, pah!“
    „Jefferson, in mein Büro!“, erklang die Stimme von Chefredakteur Raymond Brody.
    Helen schnitt eine Grimasse. „Vielleicht sollte ich doch zu diesem Hexentreffen gehen. Unter Umständen haben sie ein paar schöne Flüche oder Beschwörungen, wie ich diesen Mann in eine Kröte verwandeln kann“, murmelte sie vor sich hin.
    Sie stand auf, straffte die Schultern und machte sich auf den Weg in den abgetrennten Glaskasten, der das Büro des Chefredakteurs war.
    Helen Jefferson mochte Raymond Brody nicht. Er wirkte in ihren Augen geradezu ölig, hatte ein falsches Lächeln und versuchte ständig sie anzubaggern. Kurzum, er war ein Heuchler. Doch sie musste ihm eines lassen, er hatte das richtige Gespür des Journalisten, das war jedoch das einzige, was für ihn sprach.
    Noch bevor Helen sich jedoch dem Anliegen ihres Vorgesetzten zuwenden konnte, klingelte auf ihrem Schreibtisch das Telefon. Sie griff danach wie nach einem rettenden Strohhalm.
    „Jefferson“, meldete sie sich fast atemlos.
    „Du meine Güte, kommen Sie gerade vom Hundert-Meter-Sprint?“, erklang am anderen Ende die Stimme von Sir Thomas Harding, dem angesehenen Wissenschaftler. Mit ihm hatte Helen nun überhaupt nicht gerechnet, und etwas verblüfft hielt sie den Hörer in der Hand.
    „Was wollen Sie denn?“, fragte sie fassungslos.
    „Oh, tut mir leid“, erwiderte er leichthin. „Bin ich so unwillkommen? Dann lege ich gleich wieder auf.“
    „Lassen Sie sich das ja nicht einfallen“, japste Helen. Sie spürte förmlich, wie sich ein feines Lächeln auf den Lippen des Wissenschaftlers malte.
    „Brody?“, fragte er mitfühlend.
    „Brody! Und ein Hexenkongress“, erwiderte sie seufzend.
    „Wie gut Sie doch meine Gedanken lesen können“, meinte er scherzend. „Genau deswegen rufe ich an.“
    „Das ist doch wohl nicht Ihr Ernst.“
    „Aber ja, liebste Helen, ich habe extra dafür gesorgt, dass Sie eine Einladung auf den Schreibtisch bekommen. Und wie ich höre, ist sie da.“
    „Weiter haben Sie wohl keine Sorgen, was?“, spottete sie.
    „Doch, eigentlich schon. Aber finden Sie es nicht auch ein faszinierendes Thema?“
    In Helen überschlugen sich die Gedanken. Vor allen Dingen aber wehrte sie sich dagegen, wieder in eine mysteriöse Geschichte zusammen mit Parapsychologen hineingezogen zu werden. Bisher war es fast immer ein lebensgefährliches Abenteuer geworden, mit Sir Thomas Harding zusammenzuarbeiten. Die beiden kannten sich seit der Ernennung des Wissenschaftlers in den Adelsstand. Helen hatte ihn damals eigentlich nur interviewt - und war prompt in eine haarsträubende Geschichte hineingezogen worden. Und auch später hatten die zwei einige Abenteuer zusammen erlebt, die Helen zeitweise an ihrem Verstand zweifeln ließen. Und nun wollte sie nichts mehr mit mysteriösen Vorfällen zu tun haben. Sie schätzte Sir Thomas als Schachpartner und Freund, aber das war auch alles. Sie wollte gerade zu

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