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1622 - Der Verlorene

Titel: 1622 - Der Verlorene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Mila. „Ist er es nicht, sollten wir uns um ihn kümmern."
    Ihre Zwillingsschwester Nadja zögerte. „Wir kennen ihn nicht. Aber er ist sicher ein Terraner."
    „Eben! Komm schon, wir werden es gleich wissen."
    Sie überquerten die breite und fast leere Straße und folgten dem Mann, dessen Gang immer unsicherer geworden war. Eben wäre er beinahe in ein Schaufenster gefallen. Niemand kümmerte sich um ihn.
    Die resolutere Mila näherte sich ihm von hinten und klopfte ihm auf die Schulter. „Hallo, guter Freund. Ist dir nicht gut? Hast du ...?"
    Weiter kam sie nicht.
    Der Mann vor ihr fuhr herum, wie von der Tarantel gebissen. Erst als er sah, daß es nur zwei Mädchen waren, von denen ihn eine angesprochen hatte, entspannten sich seine Züge. „Ich weiß nicht, was mit mir ist. Wer bist du?"
    „Ich bin Mila, und das ist meine Schwester Nadja. Wir dachten, du könntest vielleicht Hilfe gebrauchen."
    „Hilfe ...? Oja, natürlich kann ich Hilfe gebrauchen. Aber warum tut ihr das? Ich habe da schlechte Erfahrungen."
    Nadja lächelte, als sie ihn in die Mitte nahmen und langsam weitergingen. „Wie heißt du? Unsere Namen kennst du ja."
    Er wollte antworten, aber dann verstummte er nach dem ersten unverständlichen Laut. Falten erschienen auf seiner Stirn, als müsse er angestrengt nachdenken. Dann kam ein absolut unverständliches Wort, aber einer der Buchstaben hörte sich wie ein „X" an. „Felix?" riet Nadja.
    Er nickte hastig. „Also, Felix", entschied Mila kategorisch. „Ja, Felix", erklärte sich auch der Zerlumpte einverstanden und schien froh zu sein, endlich einen Namen zu haben.
    Trotz seiner Verwirrtheit machte er auf die beiden Mädchen einen guten und harmlosen Eindruck. Er mußte Furchtbares erlebt haben. Sie verspürten Mitleid mit ihm. „Willst du uns nicht erzählen, was dich bedrückt? Das würde dich sicher erleichtern. Dort ist ein Straßencafe. Komm, wir laden dich ein."
    „Oh, ich habe etwas Geld", lehnte er das Angebot ab. „Ihr seid freundlich zu mir. Ich werde euch einladen."
    Sie waren einverstanden, und wenig später saßen sie an einem runden Tisch unter künstlichen blühenden Bäumen. Ein Robot brachte ihnen die bestellten Erfrischungsgetränke. „Du bist Terraner?" eröffnete Mila das Gespräch.
    Er nickte. „Ich denke schon", blieb er unsicher. „Genau weiß ich es nicht."
    Nadja beugte sich vor. „Hast du vielleicht dein Gedächtnis verloren?"
    „Leider ja. Ich besitze auch keine Ausweise. Eigentlich besitze ich außer etwas Geld überhaupt nichts. Ich weiß nur, daß meine Heimatwelt sehr, sehr weit von hier entfernt in den Tiefen des Alls um ihre Sonne kreist."
    „Wie weit?"
    „Ich weiß es nicht."
    „Was weißt du überhaupt? Gibt es Fetzen von Erinnerung", fragte die offenbar nüchtern und sachlich veranlagte Mila.
    Felix - wie er von nun an hieß -schüttelte den Kopf. „Fetzen gibt es vielleicht, aber es ist mühsam, ihren Sinn zu erraten. Man meint, ich sei Terraner, aber ich weiß, daß das nicht richtig ist. Auf der anderen Seite weiß ich, daß meine Heimat viel weiter von hier entfernt ist als Terra. Was also bin ich?"
    Nadja sagte zu ihrer Schwester: „Warum nehmen wir ihn nicht mit nach Hause? Er muß sich erholen, vielleicht kehrt auch seine Erinnerung zurück. Hier in der Stadt ist er verloren."
    „Hm", sann Mila vor sich hin und nahm einen Schluck. „Ob er damit einverstanden ist?" Sie wandte sich an Felix: „Du hast es gehört. Willst du dich uns anvertrauen? Sucht dich die Polizei?"
    „Die Polizei... es könnte sein. Aber es ist nicht meine Schuld." Er berichtete von dem vornehmen Terraner, seinem Auftrag und dessen abruptem Ende. „Wie hätte ich wissen können...? „ „Schon gut", unterbrach ihn Mila trocken. „Du scheinst sauber zu sein. Kommst du nun mit uns?
    Wir wohnen außerhalb der Stadt in einem schönen Haus, das uns gehört. Dort fmdet dich niemand, auch nicht die Mörder. Du bist dort in Sicherheit. So lange, bis dir wieder einfällt, wer du bist und wo deine Heimat ist."
    Felix schien zu zögern. Ihm gefielen die beiden Mädchen, und er wollte sie nicht in Schwierigkeiten bringen. Als ob Nadja seine Gedanken erraten hätte, sagte sie: „Es ist kein Problem für uns, und wir werden auch keine Schwierigkeiten bekommen. Wir wohnen allein. Niemand erfährt, daß du bei uns bist. Unser Gleiter parkt auf Level I. Wenn du also willst..."
    Den Rest ließ sie offen. Felix sah in die freundlichen und offenen Gesichter der beiden

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