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1625 - Botschaft von ES

Titel: 1625 - Botschaft von ES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gesicht. ActionNews war eine Agentur der Boulevard-Klasse, zu mehr als zwei Dritteln auf Sensationalismus ausgerichtet. „Du kennst die goldene Regel, Reuben", fuhr Henetar Godden fort. „Zwei - vier - acht."
    Reuben nickte. Die Regel kannte er. Eine Nachrichtenagentur konnte nicht überleben, wenn sie nicht wenigstens zweimal im interstellaren Markt, viermal im interplanetarischen und achtmal im lokalen vertreten war. Mit dem Wegfall von Intergalactics, Cispluto und Omnimar lautete die Ziffernfolge für UWI null - eins - fünf.
    Das Schicksal einer Agentur hing davon ab, wie viele Unternehmen der Hyperfunk- und der konventionellen Kommunikation sie dazu überreden konnte, ihre Sendungen zu befördern: in den interstellaren Raum, zu den Monden und Planeten des Solsystems, lokal auf Terra. Einschaltquoten summierten sich. Je mehr Kanäle es gab, auf denen UWI empfangen werden konnte, desto mehr Kunden hatte Henetar Goddens Agentur. „Eine Sensation?" sagte Reuben Shayn. „Hattest du etwas Besonderes im Sinn?"
    „Nein. In dieser verrückten Welt, in der man sich nicht einmal mehr auf die Stabilität des Hyperraums verlassen kann, gibt es Besonderheiten genug", grollte Godden. „Bring mir irgend etwas, das die Leute aufrüttelt. Bring es mir vor allen Dingen so, daß wir die ersten und die einzigen sind, die darüber berichten."
    „Ich versuche mein Bestes", antwortete Reuben, „Garantieren kann ich nichts."
    „Verstanden."
    „Unkosten? Spesen?"
    „Wie üblich."
     
    *
     
    Kurz darauf hatte Reuben Shayn ein Telekom-Gespräch geführt.
    Sein Gesprächspartner war Litzman Forling, von dem man getrost behaupten konnte, er sei das gerade Gegenteil von Henetar Godden: karriereorientiert, aufs Geld und auf gesellschaftliche Akzeptanz bedacht, im Grunde genommen ehiiich, aber manchmal bedenklich skrupellos, wenn es ums Gewinnen kleiner Vorteile ging. Er bekleidete einen gehobenen Posten in der Verwaltung der Kosmischen Hanse und hatte gute Beziehungen zu diversen Dienststellen in der Regierung der Liga Freier Terraner.
    Reuben Shayn hätte sich eher einen Simusenser als Forlings Freund nennen lassen. Ihre Beziehung war rein geschäftlicher Natur. Litzman Forling hatte Reuben schon manche wertvolle Information geliefert, und Reuben verkehrte in Gesellschaftskreisen, in die Forling mit seiner Unterstützung eines Tages vorzudringen hoffte.
    Die Verbindung kam binnen weniger Sekunden zustande. Reuben hatte einen Prioritätskode gewählt. Litzman Forlings Gesicht materialisierte im Innern der holographischen Darstellung.
    Im Laufe seines Werdegangs hatte er gelernt, sein Mienenspiel zu beherrschen. Man sah ihm nicht an, ob er über den Anruf erfreut war oder nicht.
    Reuben Shayn trug sein Anliegen vor. „Ausgeschlossen", antwortete Litzman Forling mit Nachdruck. „Ich tue dir gern manchen Gefallen. Aber das ist zuviel verlangt."
    „Du kennst die Kodes, nicht wahr?" fragte Reuben. „Du sitzt hoch genug und hast überallhin Zugang."
    „Fast überallhin", wehrte Litzman Forling ab, aber man sah ihm an, da'ß die Schmeichelei auf gedüngten Bo-, den gefallen war. „Wie geht's Luzinda?" fragte Reuben. „Danke der Nachfrage, gut", antwortete Forling ein wenig verwirrt. „Wie alt ist sie jetzt?"
    „ Zweiunddreißig."
    „Und immer noch nicht verheiratet?"
    „Nein", seufzte Litzman Forling. „Hör zu, ich habe da eine Möglichkeit", begann Reuben Shayn im Ton eines Verschwörers. „Wenn du ..."
    „O nein!" Forling streckte abwehrend beide Arme von sich. „Meine Tochter bringst du in unseren Handel nicht hinein."
    „Sengran Ulayn", sagte Reuben. „Sengran ...!" japste Litzman Forling und riß die Augen weit auf. Eine Zehntelsekunde später hatte er sich wieder in der Gewalt. „Hier kann man nicht offen sprechen. Warte einen Augenblick."
    Die Bildfläche flackerte. Kurze Zeit später erschien Forlings Gesicht wieder. „Was war das mit Sengran Ulayn?" fragte er. „Du machst mir nicht weis, daß du ihn kennst."
    „Ich kenne ihn", versicherte Reuben Shayn. „Wir sind Freunde. Litzman, ich habe nicht viel Zeit. Ich mache dir einen Vorschlag. Sengran Ulayn ist Junggeselle. In einschlägigen Kreisen ist bekannt, daß er sich häuslich binden möchte. Ich verschaffe Luzinda eine Gelegenheit, mit Ulayn zusammenzutreffen."
    Er sah, wie es in Litzman Forling arbeitete. Bis jetzt hatte er nicht mehr versprochen, als er halten konnte. Wenn Forling auf sein Angebot einging, würde er seine Tochter mit dem reichen

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