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1636 - Satans eigene Rockband

1636 - Satans eigene Rockband

Titel: 1636 - Satans eigene Rockband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aber auch vor Regen.
    Der Sommer war noch mal zurückgekehrt und hatte heiße Temperaturen geschickt. So hatte er sich an diesem Samstag entschlossen, einen Flohmarkt im Speckgürtel von London zu besuchen, ein paar Kilometer südlich von Greenwich.
    Er kannte den Platz aus dem vergangenen Jahr, und er konnte mit seinem Bus fast wieder an die gleiche Stelle fahren. Sehr früh hatte er sein Ziel schon erreicht, denn er wollte die morgendliche Kühle für den Aufbau nutzen. Er errichtete die Plane, baute darunter die beiden Tapeziertische auf und holte dann seine Waren aus dem Fahrzeug.
    Es waren in der Regel alte Schallplattenspieler, alte Tonbänder oder Kofferradios. Oft noch wunderbar erhaltene Teile, die einen großen Nostalgiewert hatten.
    Auch Langspielplatten befanden sich in seinem Repertoire. Dabei war es ihm egal, ob es sich dabei um Aufnahmen aus der klassischen Musik, der Oper, der Schlagerwelt oder der Rockmusik handelte. Wichtig war nur, dass er sie zum Verkauf anbieten konnte.
    In den letzten Monaten war der Wunsch, sich eine LP anzuhören, bei vielen Menschen gewachsen. Es gab ja nicht nur die LPs oder die Singles, nein, dazu gehörten auch die entsprechenden Geräte, um sie abspielen zu können. Damit konnte Iwan Ash dienen. Sogar eine Stromquelle hatte er. Wenn ein Kunde darauf bestand, sich eine LP anhören zu wollen, dann war dies möglich. So kaufte er keine Katze im Sack.
    Poster und Plakate verkaufte er ebenfalls. Auch sie stammten aus einer zurückliegenden Zeit. So konnte sich mancher seinen Jugendtraum erfüllen und sich den Wandschmuck kaufen, der vielleicht früher die Wände seines Zimmers geschmückt hatte.
    Aufgrund der neuen Entwicklung lief das Geschäft besser. Iwan Ash hatte sogar Mühe, den nötigen Nachschub zu besorgen. Er musste immer mehr Energie aufwenden und auch weiter ins Land fahren, um an die Sachen heranzukommen. In den kleinen Orten und Dörfern wurde er zumeist fündig. Da waren die Leute froh, den Kram loszuwerden, was ihm natürlich gefiel. Ash war sogar in der Lage, kaputte Plattenspieler wieder zum Laufen zu bringen.
    Die Preise setzte er recht hoch an. Vor zwei Jahren noch hätte man ihn für diese Summen ausgelacht. Jetzt gab es Käufer, die nicht mal handelten, sondern gleich Zugriffen. Eine Wohltat für die Geldbörse.
    Noch eine Kiste musste Iwan ausladen. Sie hatte auf dem Beifahrersitz gestanden und war mit LPs gefüllt und dementsprechend schwer. Er schleppte sie an ihren Platz und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    Trotz der frühen Zeit war es schon warm geworden. Einen Kaffee wollte er trotzdem trinken.
    Es schlenderten auch schon die ersten Kunden oder Käufer über den Markt. An seinen Stand kam noch keiner. So hatte Ash Ruhe, sich auf den Hocker zu setzen und den Kaffee aus der Warmhaltekanne in einen Becker zu kippen.
    Flohmarktbeschicker waren ein besonderes Völkchen. Man kannte sich, man traf sich immer mal wieder, und so war es auch mit der Frau am Nachbarstand. Sie wurde Klamotten-Marga genannt, weil sie nur Kleidung verkaufte. Das fing bei alten Dessous an und hörte beim Wintermantel auf.
    Als Marga den Duft des Kaffees roch, kam sie rüber. Sie hatte ihre Tasse gleich mitgebracht.
    »Hi, Iwan, ich wusste doch, dass ich dich hier treffen würde.«
    »Wieso?«
    Marga deutete auf ihr pralles Riechorgan. »Nase.«
    »Das kann ich verstehen.« Iwan goss der korpulenten Frau mit dem stark geschminkten Gesicht und den eisgrauen Haaren die Tasse halb voll. Da Marga nicht eben die Schlankste war, trug sie ein schwarzes Kleid, das von der Form her mehr einem Umhang glich.
    Sie bedankte sich bei ihrem Nachbarn, trank den ersten Schluck und fragte: »Wie lange haben wir uns eigentlich nicht mehr gesehen?«
    »Das war im Januar in einer Halle.«
    »Stimmt.« Ein fleischiger Finger deutete auf seine Brust. »Das Wochenende war bei mir geschäftlich gut gewesen. Wegen der Kälte habe ich einiges an dicken Klamotten verkauft. Aber jetzt halten sich die Zahlen sehr in Grenzen.«
    Das glaubte Ash zwar nicht, aber so war der Umgang unter den Kollegen eben. Keiner wollte sich so recht in die Karten schauen lassen.
    »Und wie ist es bei dir gelaufen, Iwan?«
    »Ich kann nicht klagen.«
    Marga schaute den Mann mit den schwarz gefärbten Haaren und dem eisgrauen Vollbart grinsend an. »Nein, du kannst wirklich nicht klagen. Sogar ich habe inzwischen feststellen können, dass die LPs und Plattenspieler wieder eine Renaissance erleben. Da hast du aufs richtige

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