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1636 - Satans eigene Rockband

1636 - Satans eigene Rockband

Titel: 1636 - Satans eigene Rockband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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empfunden, und sie drehte den Kopf wieder, weil sie Iwans Reaktion erleben wollte.
    Der erste Blick jagte ihr einen tiefen Schreck ein. Iwan hatte sich völlig verändert. Die Haut in seinem Gesicht war hochrot geworden. Sein Mund stand weit offen, und die Augen sahen aus, als wollten sie aus den Höhlen treten.
    Da stimmte was nicht!
    Sie wollte hingehen, ihn ansprechen, doch sie sah auch, dass er nicht ansprechbar war, nicht in seinem Zustand. Er war völlig von der Rolle, er zitterte, er schrie aber nicht - und er sah aus, als würde er jeden Moment zerrissen werden.
    »Iwan, was ist…« Nein, es war ihr unmöglich, weiterzusprechen, denn plötzlich schlugen kleine Flammen aus dem Körper ihres Kollegen.
    Zuerst dachte sie an einen Albtraum, musste dann aber zugeben, dass dem nicht so war. Es waren tatsächlich kleine Flammen, die in ihm gesteckt haben mussten und sich nun den Weg ins Freie bahnten.
    Sie waren überall. Sie schössen nicht nur aus den Beinen, sondern tanzten auch über die Arme hinweg und sprangen tatsächlich aus dem Gesicht des Mannes.
    Das war unglaublich. Marga spürte auch keine Hitze. Sie sah keinen Rauch, es waren nur die Flammen vorhanden, die den gesamten Körper Iwan Ashs wie einen Vorhang bedeckten.
    Und sie sah noch etwas.
    Innerhalb des Flammenvorhangs zeichnete sich etwas ab, das sie zuerst als Täuschung ansah. Es war ein Fratze. Ein dreieckiges Gesicht mit weit geöffnetem Maul und böse funkelnden Augen.
    Nur für einen Moment sah sie es, dann war es verschwunden, als wäre alles nur eine Täuschung gewesen.
    Noch in derselben Sekunde verschwanden die Flammen wieder. Vor Marga stand ein Mann, der nicht mehr so aussah, wie sie ihn kannte. Er war kleiner geworden, völlig schwarz und konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten.
    Er sackte zusammen und blieb vor ihren Füßen liegen.
    Die Musik verstummte.
    Es wurde wieder still. Nur nicht lange, denn dann zerstörten die gellenden Schreie der Händlerin sie wieder…
    ***
    Als Johnny Conolly lässig in den Garten schlenderte, in dem seine Eltern saßen, sahen sie sofort seinem Gesicht an, dass er etwas Bestimmtes auf dem Herzen hatte. Er grinste von Ohr zu Ohr und ließ sich in einem Liegestuhl nieder.
    Sheila nickte ihm zu. »Wenn du eine halbe Stunde früher gekommen wärst, hättest du noch ein Steak abbekommen. So aber musst du…«
    Johnny winkte ab. »Ich habe schon gegessen.«
    »Dann ist es ja gut.«
    Grinsend fragte Bill. »Und was?«
    »Fish & Chips.«
    »O nein.«
    »Doch, die waren gut. Nicht mal so fett. Aber Durst habe ich.«
    »Wasser oder Rosewein?«
    »Beides.«
    »Wie du willst.«
    Gläser standen auf einem fahrbaren Nebentisch bereit. Johnny nahm sich zwei und goss sie halb voll.
    »Dann mal cheers«, sagte er.
    Seine Eltern tranken ihm ebenfalls mit dem spanischen Rosé zu, wobei Sheila etwas müde lächelte. Sie dachte mal wieder daran, wie erwachsen ihr Sohn geworden war und wie selten es vorkam, dass sie bei dem warmen Wetter gemeinsam im Garten saßen. Normalerweise war Johnny am Abend unterwegs, denn irgendetwas lag immer an.
    »Der Wein ist super.«
    Bill hob die Schultern. »Wenn du das sagst.« Er streckte sich. »Wolltest du nicht in Urlaub fahren, wo doch Semesterferien sind?«
    »Ich weiß nicht wohin. Außerdem hat man mir einen Job angeboten. Ein Anwalt braucht für zwei Wochen in seiner Kanzlei eine Hilfe, weil seine Mitarbeiterin Urlaub hat. Ich könnte den Job bekommen, wäre ja nicht schlecht für mein Studium.«
    »Das sehe ich auch so«, stimmte Bill zu. »Wann kannst du denn anfangen?«
    »In zwei Wochen.«
    »Da ist ja noch Zeit.«
    Jnhnnv fuhr mit beiden Händen über sein schwarzes T-Shirt. »Aber da ist noch etwas.«
    »Habe ich mir gedacht«, bemerkte Sheila. »Das konnte ich dir bereits ansehen.«
    Bill war neugierig. »Und was ist es?«
    Johnny gestattete sich ein Lächeln. »Es geht um eine Band, die du auch kennst.«
    »Und?«
    Johnny trank erst einen Schluck von seinem Wein. »Die Band heißt The Devils.«
    Jetzt war es raus, und Johnny wartete auf eine Reaktion, die zunächst nicht erfolgte.
    Der Reporter runzelte die Stirn. Ein Zeichen, dass er überlegte. Auch Sheila dachte noch nach, und sie kam als Erste auf die Antwort.
    »Das waren doch die Rocker, die sich damals umgebracht haben.« Sie nickte ihrem Mann zu. »Erinnere dich.«
    Er klatschte in die Hände. »Das stimmt genau. Klar, die haben sich verbrannt. Das ging damals durch alle Zeitungen. Nicht nur hier auf der Insel.

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