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1638 - In Sintas Bann

Titel: 1638 - In Sintas Bann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unrettbar verloren ist", sagte Lingam Tennar. „Er ist das Opfer seines Ki geworden."
    „Möglicherweise", schränkte Icho Tolot ein. „Solange wir keine Beweise haben, müssen wir diese Überlegung mit einem Fragezeichen versehen."
    „Das weiß ich auch!" fuhr Lingam Tennar ihn an.
    Icho Tolot blickte ihn verwundert an. „Stimmt etwas nicht mit Ihnen?" fragte er. „Schon gut", wiegelte der Galaktische Rat der Haluter ab. „Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie auf Korrekturen dieser Art verzichten würden."
    Icho Tolot setzte zu einer heftigen Antwort an, unterdrückte sie jedoch, als der Nakk sagte: „Realzeit annähernd bestimmbar. Der Bordrechner ermittelt Anfang September 1200 NGZ Standardzeit."
    Die beiden Haluter wandten sich ihm zu. „1200?" fragte Lingam Tennar. „Bestätigung", erwiderte Paunaro. „Realität mit hoher Wahrscheinlichkeit."
    Icho Tolot war nicht davon überzeugt, daß die ermittelte Zeit richtig war. Mit Hilfe seines Planhirns hatte er eine Zeit errechnet, die näher zum Jahresende hin lag. Er hatte den Eindruck, daß auch Lingam Tennar zu einem anderen Ergebnis gekommen war. Doch er sagte nichts, weil er glaubte, daß der leicht erregbare Kosmometer wegen der Pararealität unter starkem psychischen Druck stand und wiederum allzu heftig reagieren könnte. Er nahm sich vor, später Stellung zu nehmen.
    Die Ortungsgeräte der TARFALA empfingen ein breites Spektrum hyperfrequenter Signale. „Natürlichen Ursprungs?" fragte Lingam Tennar. Für halutische Begriffe war er ein Zwerg. Er war nur 2,30 mgroß und 1,80 min der Schulter breit. Wie jeder andere Haluter hätte er die Möglichkeit der biophysischen Korrektur gehabt, um zu einem Aussehen zu kommen, das von den Halutern als normal angesehen wurde. Doch er hatte darauf verzichtet.
    Durch ständiges Training hatte er jedoch Kraft und Geschicklichkeit erworben, so daß er es jederzeit mit jedem anderen Haluter aufnehmen konnte. Er war zu einem Kämpfer geworden, der manchen das Fürchten beigebracht hatte. „Nur partiell", antwortete Paunaro. „Nicht nur natürlichen Ursprungs."
    Als er nicht fortfuhr, wurde Lingam Tennar unruhig. „Laß dich nicht alles zweimal fragen", erregte er sich. „Wir empfangen also auch andere Signale?"
    „Positiv", ertönte es aus der Sicht-Sprechmaske des Nakken, „ein erheblicher Teil der Signale stammt von Quellen, die über eine hochentwickelte Hi-Technik verfügen."
    Das war ein beachtenswerter Satz, denn nur selten gab Paunaro einmal so viele Worte auf einmal von sich. Meistens mußten ihm die Haluter in der Tat jedes Wort entlocken, und nur selten entschloß er sich, auch einmal etwas von sich aus zu sagen. Obwohl sie nun schon so lange mit ihm zusammen waren, blieb er undurchschaubar für sie, wobei seine Loyalität von allen Zweifeln auszunehmen war. Er nahm einige Schaltungen vor. „Einige Funksprüche werden in der Crounagger-Sprache gesendet", meldete er.
    Keiner von ihnen hatte diesen Begriff vorher benutzt, doch die beiden Haluter fanden, daß er treffend war. Sie waren dem „letzten Feldherrn" aus dem Volk der Corrax begegnet und hatten sich mit ihm verständigt, bevor er sich selbst in die Luft gesprengt und dabei getötet hatte. Daher verfügten ihre Sprachsyntrons über ausreichende Informationen für eine Verständigung. „Somit haben wir wenigstens einen Anhaltspunkt dafür, daß wir uns in einer Pararealität befinden, die einen Bezug zum Volk der Corrax hat", bemerkte Lingam Tennar. Er warf Icho Tolot einen flüchtigen Blick zu, als erwarte er Widerspruch und sei fest entschlossen, diesen zurückzuweisen.
    Icho Tolot war irritiert. Er hatte Lingam Tennar noch nie so aggressiv erlebt. Der offizielle Held von Halut war leicht erregbar, doch hatte er eine Grenze der Aggressivität bisher nie überschritten. Sie hatten viele Auseinandersetzungen vor allem wissenschaftlicher Art gehabt, dabei die Meinung des anderen jedoch stets respektiert, auch wenn sie den eigenen Vorstellungen widersprach.
    Vielleicht liegt es an dieser Dimension der Pararealität, dachte Icho Tolot.
    Der Kosmometer war in besonderer Weise von dieser Welt der Wahrscheinlichkeiten fasziniert, bot sie ihm doch Forschungsmöglichkeiten wie kaum eine andere. „Kannst du einige Funksprüche herausfiltern?" fragte Lingam Tennar. „Ich möchte wissen, um was es geht."
    „Positiv!"
    „Yuba wird uns helfen, alles zu verstehen", behauptete der Galaktische Rat.
    Icho Tolot ließ sich in einen der Sessel sinken. „Jetzt

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