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1638 - In Sintas Bann

Titel: 1638 - In Sintas Bann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Komplexe, dachte er. Er ist ein Zwerg! 2,30 m- was ist das schon ?Wenn er normal wäre, könnte er so etwas nicht akzeptieren. Ich sollte ihn gewaltsam in einen Medotron zwängen, damit er von den Robotern aufgepumpt wird!
    Bei der Vorstellung, Lingam Tennar könne „aufgepumpt" werden, lachte er laut auf.
    Dieser Gnom leidet darunter, daß er so klein ist, schoß es ihm durch den Kopf. Soll er doch was dagegen tun und mich nicht ständig mit seinen Problemen belästigen.
    Er blieb stehen, weil er sich dessen bewußt wurde, daß seine Vorwürfe gegen Lingam Tennar unberechtigt waren. Der Kosmometer hatte ihn keineswegs mit persönlichen Problemen konfrontiert und schon gar nicht belästigt.
    Voller Unruhe fragte Icho Tolot sich, warum seine Gedanken immer wieder in die gleiche Richtung gedrängt wurden.
    Steckte Sinta dahinter? Ging sie nun subtiler als bisher gegen ihn vor? Versuchte sie nicht mehr, ihn mit einem direkten Angriff zu beeinflussen, indem sie ihn mit ihren überlegenen geistigen Kräften in die Knie zwang?
    Die Wahrscheinlichkeit war hoch.
    Seine Gedanken entglitten ihm und wandten sich den Problemen des Standarduniversums zu, an dem Sinta offenbar stark interessiert war.
    Konnte es nicht auch sein, daß Sinta für das Entstehen der Toten Zone verantwortlich war, und daß Sinta mit dem Hyperdim-Attraktor zu tun hatte?
    War es nicht ihre erklärte Absicht, ins Standarduniversum vorzustoßen und es zu erobern? Konnte man unter diesen Umständen ausschließen, daß es ihr nicht schon längst gelungen war, mit ihren überragenden Geisteskräften dorthin vorzudringen und dort Aktivitäten zu entwickeln?
    Möglicherweise ließen sich viele der in letzter Zeit aufgetretenen Phänomene durch Sintas geistige Eingriffe erklären.
    Icho Tolot schreckte vor den Konsequenzen dieses Gedankens zurück und wandte sich wieder seinen eigenen Problemen zu. Schlagartig wurde er sich dessen bewußt, daß es ausschließlich um ihn und den Galaktischen Rat ging.
    Er wandelte seine Molekularstruktur um. In Bruchteilen von Sekunden wurde er zu einem Gebilde, das härter als Terkonitstahl und dabei so gut wie unverwundbar war. Als er einen seiner Arme ausstreckte, durchstieß seine geballte Faust die Wand des Ganges.
    Er blieb stehen wie ein aus Stein gehauenes Denkmal.
    Unsinn durchfuhr es ihn. Was machst du dir Gedanken um so einen Wicht? Lingam Tennar ist rechthaberisch, selbstsüchtig und ein Streithammel. Mit ihm kann man nicht mehr wissenschaftlich diskutieren. In letzter Zeit hat er sich zu sehr zu seinem Nachteil geändert. Ich sollte ihm das Fell versohlen, damit er wieder zur Vernunft kommt.
    Er verwandelte sich zurück in ein verwundbares Wesen aus Fleisch und Blut. Nachdenklich ging er weiter.
    Er spürte, wie es in ihm zu brodeln begann, und er erinnerte sich an die verschiedenen Drangwäschen, die er durchlebt hatte.
    Ein verhaltenes Lachen kam aus seiner Brust.
    Das war es, was ihm fehlte!
    Er mußte sich einmal wieder richtig austoben, und dabei kam ihm Lingam Tennar gerade recht. Behauptete der Zwerg nicht, daß er seine Kräfte durch intensives Training so weit gesteigert hatte, daß er es mit jedem Haluter aufnehmen konnte?
    Mit jedem!
    Icho Tolot lachte dröhnend, und abermals stieß er seine Faust gegen die Wand. Dieses Mal blieb nur eine tiefe Delle in der Wandverkleidung zurück, und der Haluter rieb sich die Faust.
    Er warf der Wand einen flüchtigen Blick zu. Sie war härter, als er erwartet hatte.
    Er ließ sich auf seine Laufarme herabfallen und drehte sich herum. Seine Augen leuchteten in einem düsteren Licht, und aus seinem Mund kam ein eigenartiges Röcheln.
    Ich sollte quer durch das Schiff rasen! dachte Icho Tolot.
    Warum den Gang nehmen? Der direkte Weg ist viel kürzer.
    Er brüllte vor Vergnügen, als er sich ausmalte, wie Lingam Tennar und der Nakk reagieren würden, wenn er wie ein Geschoß mitten durch die syntronischen Geräte in die Zentrale einbrach.
    Wie sie den Schaden beklagen würden!
    Er stutzte.
    Er würde in der Tat einen beträchtlichen Schaden im Schiff anrichten, wenn er sich jetzt zu einer Drangwäsche hinreißen ließ. Ihm wurde bewußt, wo sie sich befanden, und daß eine Reparatur unter Umständen sehr schwierig werden konnte.
    Vielleicht machte es ein Schaden sogar unmöglich, daß sie irgendwann ins Standarduniversum zurückkehrten.
    Dieser Gedanke erschreckte ihn maßlos.
    Plötzlich erinnerte er sich an die vielen Freunde, die er im Standarduniversum hatte.

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