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1638 - Leichenspur des Künstlers

1638 - Leichenspur des Künstlers

Titel: 1638 - Leichenspur des Künstlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der sich an einer bestimmten Stelle des Decks ausgebreitet hatte. Da kein Licht in seiner Nähe und damit im Freien brannte, musste er von unten kommen.
    Das würde ich besser erkennen, wenn ich mich auf Deck befand. Ich nahm mir nicht die Zeit, um Teile meiner Kleidung auszuwringen, ich sah zu, dass ich auf das Boot kam.
    Niemand störte mich. Ich hielt mich am Bug auf und schaute in die Richtung, in der das Licht lag.
    Da gab es einen Niedergang. Er führte in die Kabine, und von dort aus drang der Schein über die Stufen einer Treppe bis an Deck.
    Ich duckte mich und schlug einen kleinen Bogen, als ich mich dem Niedergang näherte. Der schwache Wind erfasste mich und damit auch die nasse Kleidung. Ich begann zu frösteln, und noch immer tropfte Wasser aus meinen Haaren.
    Die Hälfte der Treppe lag bereits hinter mir, als ich ein Geräusch hörte.
    Zunächst wusste ich nichts damit anzufangen. Es war zu leise gewesen.
    Beim nächsten Schritt erhielt ich die Bestätigung. Da war ich näher an dem Einstieg herangekommen.
    Stimmen!
    Sofort hielt ich an und stellte meine Ohren auf Lauschen.
    Eine Stimme war mir bekannt. Sie gehörte Harry Stahl. Aber es klang nicht gut, was ich verstehen konnte, denn wenn die zweite Stimme sprach, dann steckte sie voller Hass, und so musste ich davon ausgehen, dass sich mein Freund in der Gewalt des Killers befand.
    In der nächsten Sekunde stellte ich mich darauf ein, in den Bauch des Boots zu tauchen…
    ***
    Harry hatte keine Zeit, sich darüber zu ärgern, dass er in die Falle getappt war. Er musste es hinnehmen, damit fertig werden und das Beste daraus machen.
    »Okay, okay, ich weiß Bescheid«, keuchte er und ließ seine Waffe fallen.
    »Ah, wie nett.«
    »Und jetzt?«
    Der Künstler kicherte. Er bewegte die Klinge an Harrys Hals.
    »Du glaubst gar nicht, wie gern ich dir die Kehle durchschneiden würde. Dann könntest du hier unten ausbluten, aber im Moment bist du mir zu wichtig.«
    »Verstehe…«
    »Wo steckt dieser Sinclair?«
    Genau diese Frage hatte Harry Stahl erwartet. Er hatte sich innerlich darauf einstellen können. Zudem waren die Antworten mit John abgesprochen. Er musste es nur noch schaffen, seine Antworten so rüberzubringen, dass der Killer ihm auch glaubte.
    »Er ist nicht da!«
    Frank Gilensa heulte fast auf. »Noch eine so dumme Antwort, und ich steche dich schon mal an.«
    »Aber es stimmt.« Harry erwartete einen Schnitt, der nicht erfolgte.
    Der Künstler schien nachzudenken. Dann fragte er: »Dann möchte ich vor dir wissen, warum er nicht hier ist.«
    »Kann ich dir sagen.«
    »Los! Ich warte nicht gern!«
    Harry versuchte, Zeit zu gewinnen. Er war über sein rustikales Nervenkostüm froh, suchte die Worte für eine Antwort und fing an zu sprechen.
    »Wir haben deine Kollegin im Krankenhaus besucht. John wollte noch mit ihr sprechen. Ich aber musste zurück, weil ich einen Anruf eines Kollegen bekommen habe…«
    »Und weiter?«
    »Ganz einfach. Herr Finke hat mich über Ihren Anruf informiert. Ich wollte nicht auf Sinclair warten, sondern mir das Boot allein vornehmen.«
    »Und Sinclair?«
    »Keine Ahnung, wann er kommt.«
    Sekundenlang war Frank ruhig. Dann fing er an zu kreischen. Allerdings nicht sehr laut.
    »Du lügst, Scheißkerl! Ich weiß verdammt genau, dass du lügst!«
    »Nein, ich…« Harry hörte auf, weil er hinter sich ein Fauchen hörte. Er bekam nicht mit, dass sich die Klinge an seinem Hals bewegte, er spürte nur die Folgen.
    Der erste Schnitt hatte eine Wunde in seinen Hals gerissen. Sofort war die Nässe zu spüren. Blut quoll hervor. Aber der Künstler schnitt nicht tiefer. Wahrscheinlich war er sich noch nicht sicher.
    »Na?«
    »Ich lüge nicht.«
    »Weiter! Rede weiter!«
    »Ich weiß nicht, wo sich Sinclair aufhält. Aber er wird mich finden, das ist sicher.«
    »Wann?«
    »Das weiß ich nicht, verdammt. Ich weiß nur, dass er hierher kommen wird, wenn er ins Hotel zurückkommt und mit Finke spricht.«
    »Du wirst dein Wissen mit in den Tod nehmen. So wie dieser Typ am Tisch, und dann ist die Kleine da auf dem Bett an der Reihe…«
    Harry Stahl wusste genau, dass der Killer nicht bluffte. Er war gnadenlos, und man konnte ihn kaum mehr als Menschen bezeichnen.
    Harry dachte daran, dass er Zeit gewinnen musste. Nach wie vor hing er im Griff dieses Unmenschen.
    »Was haben der Mann und die Frau dir denn getan?«
    »Nichts.«
    »Dann lass wenigstens die Frau leben!«
    Frank Gilensa lachte. »Das kann ich nicht. Sie wird der

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