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1638 - Leichenspur des Künstlers

1638 - Leichenspur des Künstlers

Titel: 1638 - Leichenspur des Künstlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Klinge eine Sekunde später in seinen Rücken stieß und von hinten in sein Herz drang.
    Er schrie nicht mal. Er zuckte nur hoch, bleib aber auf seinem Stuhl sitzen und sackte im nächsten Augenblick nach vorn, sodass er mit dem Oberkörper auf dem Tisch lag.
    So konnte er bleiben.
    Der Killer fühlte sich gut und seinen Vorbildern so nahe wie selten. Er zog das Messer aus dem Rücken und reinigte die Klinge an der Kleidung des Toten. Dann konzentrierte er sich darauf, wo die Frau verschwunden war. Er sah eine schmale Tür, die nicht ganz geschlossen war. Im Rhythmus der Wellenbewegungen schwang sie leicht hin und her.
    »Jörg…«
    Frank reagierte sofort, als er den Ruf gehört hatte. Er stellte sich in den toten Winkel neben der Tür. Da war soeben noch Platz für ihn. Dann wartete er.
    Die Tür schwang auf und berührte beinahe den lauernden Künstler.
    »He, Jörg, bist du eingeschlafen?«
    Der Tote konnte nicht mehr sprechen.
    »Schläfst du?«
    Die Frau, die jetzt blaue Jeans und eine weit fallende weiße Bluse trug, ging auf ihren Freund zu. Sie legte ihm einen Hand gegen den Rücken und schrie auf, als sie das feuchte Blut an ihrer Handfläche sah.
    In diesem Augenblick griff Frank Gilensa ein. Er war schnell wie ein Schatten, und einen Moment später spürte die Frau die Klinge des Messers an ihrer Kehle und hörte auch die Worte, die scharf und zischend ausgesprochen wurden.
    »Wenn du nicht das tust, was ich will, bist du auf der Stelle tot!«
    ***
    Sie hieß Jutta, das reichte ihm. Den Nachnamen wollte er gar nicht wissen. Gedanklich hatte Frank sie schon abgeschrieben. Sie sollte auf keinen Fall überleben. Zunächst wurde sie noch gebraucht, denn sein Plan war nicht mal zur Hälfte fertig.
    Erst einmal wollte er im Hotel anrufen, um Sinclair zu sprechen und ihm zu erklären, was er zu tun hatte. Wenn er glaubte, gewonnen zu haben, hatte er sich geirrt.
    Der Tote hockte noch immer am Tisch. Jutte lag mit Klebeband gefesselt auf der Couch. Er hatte sie nicht geknebelt, denn durch das Weinen konnte sie nicht mehr durch die Nase atmen. Sie wäre zu leicht erstickt, und das wollte er auf keinen Fall.
    Sie war mit den Nerven völlig am Ende. Man konnte sie nur noch als menschliches Bündel bezeichnen. Und sie hatte den Kopf so gedreht, dass sie ihren toten Freund nicht ansehen musste.
    Frank Gilensa war sehr locker. Bisher war alles perfekt gelaufen. Jetzt fehlte nur noch dieser Sinclair. Auch wenn er den anderen Bullen mitbrachte, das störte ihn nicht. Den stufte der Künstler als harmlos ein.
    Von den übrigen Polizisten, die unterwegs sein sollten, hatte er nichts gesehen, und sie würden auch nicht mehr kommen, das hatte ihm Jutta gesagt, denn sie waren bereits kontrolliert und gewarnt worden. Nur hatten sie die Warnungen zuerst nicht ernst genommen, dann aber doch daran gedacht. Das war auch ein Grund mit gewesen, das Abendessen außerhalb des Bootes einzunehmen.
    Der Künstler stand nahe der Tür und hielt sein Handy in der Hand. Die Nummer hatte er bereits gewählt, jetzt wartete er nur darauf, dass sich sein Chef meldete.
    Es dauerte eine Weile, bis er abhob.
    »Ich bin es, Frank.«
    Nichts war zu hören. Auch kein Atemstoß. Die Überraschung hatte seinen Boss zum Schweigen verdammt.
    »Vermissen Sie mich?«
    »Mein Gott, das ist nicht möglich. Sie werden gesucht. Sie sind - Sie haben Frau Lechner umbringen wollen!«
    »Das weiß ich, aber das geht Sie nichts an. Geben Sie mir mal Ihren Gast, John Sinclair.«
    »Das geht nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Weil er und sein Kollege nicht hier sind.«
    »Und Sie wissen nicht, wo die beiden sind?«
    »Nein.«
    Frank ließ ein Knurren hören, das gefährlich klang. Er war sauer, denn jetzt musste er seinen Plan ändern.
    »Okay, Finke, dann hören Sie mir mal genau zu. Ich halte mich auf einem Boot unten am Anleger auf. Und ich habe eine Geisel. Jutta heißt die Frau. Ihr Freund sitzt schon tot am Tisch.« Er konnte ein Lachen nicht unterdrücken. »Wenn Sie wollen, dass diese Jutta nicht auch an ihrem eigenen Blut erstickt, dann sagen Sie den beiden Bullen, dass sie allein kommen sollen. Ich will keinen Uniformierten hier in der Nähe sehen. Wenn doch, ist Jutta tot. Haben Sie das verstanden?«
    »Habe ich«, lautete die schwache Antwort.
    »Super, Finke. Dann können Sie sich jetzt um Ihren Scheiß kümmern. Und halten Sie sich an das, was ich Ihnen gesagt habe.«
    »Ich verspreche es.«
    »Super. Wir verstehen uns ja, Chef.« Ein böses Lachen folgte,

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