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1643 - Psychospiel auf Akon

Titel: 1643 - Psychospiel auf Akon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Blues erst später in der Ratsversammlung eintreffen", bestimmte sie. „Und auf einem anderen Weg.
    Michael Rhodan soll nicht sofort sehen können, daß wir alle Forderungen erfüllen."
    „Wozu?" erlaubte sich Liganon Gurth zu fragen. „Es wird ihn wütend machen", antwortete Lothea, ohne ihn anzusehen. „Sein Auftritt wird um so blamabler ausfallen, je mehr er sich vorher aufregt und herumtobt."
    Liganon Gurth begriff in diesem Augenblick, daß es Lothea Vilgor nicht nur um einen einfachen Sieg ging. Ihr Triumph war erst vollkommen, wenn ihr jeweiliger Widersacher restlos gedemütigt und zerstört war, wenn sie ihn förmlich in den Boden getrampelt hatte. Ein weiser Terraner hatte solche Charaktere einmal spöttisch als „Triumfanten" bezeichnet, eine Mischung aus Triumph und Elefant.
    Und das nächste Opfer der Triumfantin Lothea Vilgor sollte niemand anderer sein als Michael Reginald Rhodan
     
    15.
     
    Langsam schritt Michael Rhodan den Gang entlang.
    Der Gang war mit irisierendem Marmor verkleidet, in den Ornamente aus Luurs-Metall eingelassen waren. Der Boden bestand aus weichem schrittdämpfendem Material.
    Michael ließ sich Zeit.
    Die akonischen Wachen hatte er am Anfang des Ganges zurückgelassen; vor sich konnte er die geöffnete Doppeltür sehen, dahinter waren die ersten Reihen der Ratsversammlung sichtbar.
    Wahrscheinlich wurde dieser Anmarsch von zahlreichen Kameras aufgenommen und in alle Winkel der Galaxis übertragen. Ronald Tekener an Bord seiner LEPSO hielt jetzt wahrscheinlich den Atem an: von Homer G. Adams war zu erwarten, daß er leidgeprüft seufzte. Auch bei vielen anderen Freunden Michael Rhodans war anzunehmen, daß ihr Herzschlag zu rasen begonnen hatte.
    Michael selbst war ruhig. Er bewegte sich langsam und gelassen und zeigte damit, wie sehr er sich als Herr der Lage fühlte. Nur einen Augenblick lang, etwa auf der Hälfte des dreißig Meter langen Gewölbegangs, verspürte er einen Augenblick der Irritation, aber das Gefühl verschwand schon beim nächsten Schritt wieder.
    Da Michael nicht vorher angemeldet worden war, blieben die Mitglieder des Großen Rates sitzen, als Michael in das Halbrund trat. 78 Augenpaare blickten Michael an, einige voller Grimm, andere ausdruckslos oder verächtlich. Zwei der hohen Räte waren über der Wartezeit schlichtweg eingeschlafen. „Michael Reginald Rhodan", sagte einer der Räte; Michael erkannte Taiphanor Tattaglia. „Du hast den Großen Rat um ein Treffen ersucht. Deinem Ersuchen ist entsprochen worden.
    Nun trage deine Bitten und Wünsche dem Großen Rat von Akon vor."
    Er wollte Michael auf die Rolle eines Bittstellers herabstufen.
    Es gefiel Michael ganz und gar nicht, daß der Rat Tattaglia im Gegensatz zu einigen anderen Anwesenden eine geradezu prächtige Laune hatte. „Es handelt sich nicht um eine Bitte, Rat Tattaglia", antwortete Michael Rhodan, dem Rat schon im ersten Satz offen widersprechend. „Vielmehr sehe ich mich gezwungen, schwere Vorwürfe zu erheben."
    „Wir sind bereit, deine Klagen anzuhören. Beginne, Michael Rhodan."
    Michael deutete auf seinen Begleiter. „Darf ich um eine Sitzgelegenheit für meinen Begleiter bitten?
    Ich habe ihn als Zeugen meiner Behauptungen mitgebracht.
    Leider ist er an einer fiebrigen Erkältung erkrankt und trägt deswegen aus seuchenhygienischen Gründen eine Gesichtsmaske," Taiphanor Tattaglia machte ein Zeichen mit der Hand, und einige Augenblicke später bekam Michaels Begleiter einen Sessel zur Verfügung gestellt, in dem er sich mit langsamen Bewegungen niederließ. Die Person machte einen sichtlich angeschlagenen Eindruck. „Nun zum Thema", begann Michael. Er hob den Kopf und sah sich um. „Ich vermisse den Kommandanten der TENTRA BLUE, den Blue Cailman Tzyk. Es wurde mir zugesagt, er werde ebenfalls an dieser Unterredung teilnehmen."
    Tattaglia deutete auf eine zweite Tür, die sich gerade öffnete.
    Cailman Tzyk betrat langsam den Raum, gefolgt von einer Schwebetrage, auf der der Körper eines Blue zu sehen war, angeschlossen an einige medizinische Geräte. „Wer ist das?" fragte Michael verwundert. „Ein Mitglied meiner Besatzung", sagte Cailman Tzyk. „Er wurde bei dem Angriff der Terraner auf unser schwach bewaffnetes Forschungsschiff schwer verletzt. Ich habe ihn mitgebracht als deutliches Zeichen, was dabei herauskommt, wenn intelligente Lebewesen einander angreifen."
    Michael sah den Blick des Rats Tattaglia hin und her wandern.
    Hinüber zu Cailman Tzyk, mit

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