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1648 - Die Spiegelgeborenen

Titel: 1648 - Die Spiegelgeborenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wahrhaftig!"
    Mit einem Satz sprang er von seinem Lager, eilte auf Felix zu und schloß ihn in die Arme.
    Dann hielt er ihn von sich und betrachtete ihn voll freudiger Ungläubigkeit. Obwohl der Ennox nur 1,65 Meter groß war, überragte er den Ilt, so daß dieser zu ihm aufsehen mußte. „Ich hätte nicht geglaubt, daß ich dich noch einmal treffen würde", sagte Gucky fassungslos. „Ich auch nicht", sagte Felix und fuhr sich verlegen durch das strubbelige Haar. „Das heißt, wenn es nach mir gegangen wäre ... Aber die anderen haben mir abgeraten." Er lächelte entschuldigend. „Du weißt schon, weil ich mich beim Kurzen Weg und auch sonst ziemlich ungeschickt anstelle."
    „Was soll's. Hauptsache, du bist da. Komm, setz dich."
    Gucky führte Felix zu einem Besucherstuhl, setzte sich selbst wieder aufs Bett und ließ die kurzen Beine verspielt baumeln. „Ich hätte früher kommen sollen, ich weiß", sagte Felix. „Aber, wie gesagt, die anderen haben mich beeinflußt. Das mußt du mir glauben, Gucky. Mein schlechtes Gewissen hat mich die ganze Zeit über geplagt und an mir genagt, bis ich beschloß, dich trotz aller Einflüsterungen aufzusuchen, um mich ..."
    „Laß es gut sein, Felix", fiel ihm Gucky beschwichtigend ins Wort. „Du hast keinerlei Grund, dich schuldig zu fühlen. Du kannst nichts für das, was mir widerfahren ist. Es war meine Schuld allein. Ich freue mich jedenfalls, daß du den Weg zu mir gefunden hast."
    „Nun, leicht war es nicht", gestand Felix. „Schließlich habe ich mich doch noch zu deiner Adresse durchgefragt ... Aber sag, was suchst du hier? Und was soll dir widerfahren sein?"
    „Nicht der Rede wert", versuchte Gucky zu bagatellisieren.
    Der Mausbiber hatte offenbar keine Lust, mit Felix über seine Krankengeschichte zu sprechen. Aber da schaltete sich Alaska ein. „Gucky hat seine parapsychischen Fähigkeiten vorübergehend eingebüßt, als er seine Neugierde nicht bezähmen konnte und der Welt, auf der wir dich abgesetzt haben, einen Besuch abstatten wollte", sagte er schnell, dabei Guckys protestierendes Gestikulieren ignorierend.
    Felix blickte Gucky ungläubig an. „Du hast das Verbot mißachtet?" fragte er. „Und dabei deine telepathischen und telekinetischen Fähigkeiten eingebüßt? Auch die Fähigkeit der Teleportation? Alles? Und du besitzt sie noch immer nicht wieder?"
    „Ja, nun", sagte Gucky und warf Alaska einen vorwurfsvollen Blick zu. Dann fuhr er an Felix gewandt fort: „Aber ich dachte, das wüßtest du und hättest deshalb ein schlechtes Gewissen."
    „Nein, nein, davon hatte ich keine Ahnung", versicherte Felix. „Ich habe mir nur Gewissensbisse gemacht, weil ich mich für meine Rettung bei dir nicht bedankt habe. Nur aus diesem Grund bin ich hier. Ich mußte dich noch einmal sehen und dir für deine Freundschaft danken. Du hast mir immerhin das Leben gerettet, Gucky."
    „Das habe ich doch gerne getan. Nicht der Rede wert."
    Aber Felix, dessen Geist wohl ein wenig langsam arbeitete, war nachdenklich geworden. „Gucky", sagte er, „du glaubst doch nicht, daß ich etwas mit dem Verlust deiner Fähigkeiten zu tun haben könnte?"
    „Nein, natürlich nicht, Felix."
    „Oder einer meiner Artgenossen?" Als Gucky nicht sofort Antwort gab, fügte Felix hinzu: „Ich versichere dir, daß kein Ennox etwas damit zu tun hat. Keiner von uns wäre in der Lage, so etwas zu tun. Ich meine damit, daß wir Ennox nicht einmal die Möglichkeit dazu hätten, so etwas zu tun. Das mußt du mir unbedingt glauben, Gucky."
    Der Mausbiber seufzte und funkelte Alaska strafend an. Aber der Terraner bereute es nicht, diesen Stein ins Rollen gebracht zu haben. Ihm war jedes Mittel recht, um Gucky zu helfen. „Ich glaub' dir ja, Felix. Ehrenwort!"
    „Da bin ich aber froh." Der Ennox lehnte sich erleichtert zurück. In dieser Haltung fragte er: „Und wie steht's mit deiner Mission? Ich mache mir auch Vorwürfe, daß du sie meinetwegen unterbrochen hast. Aber ich hoffe, daß sie dadurch nur aufgeschoben wurde. Hast du die beiden Auserwählten gefunden?"
    Gucky schlug die Augen nieder und schwieg. „Hat er nicht", sagte Alaska anklagend. „Gucky fühlt sich als Versager und hat sich aufgegeben. Er denkt gar nicht daran, mdieser Sache noch etwas zu unternehmen."
    „Nicht ich habe mich aufgegeben", sagte Gucky kleinlaut. „ES hat mich als Versager abgestempelt. Warum sonst hat Ernst Ellert den öffentlichen Aufruf erlassen, die beiden Spiegelgeborenen sollten sich auf Wanderer

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