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1651 - Am Rand der Großen Leere

Titel: 1651 - Am Rand der Großen Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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phänomenalen Reaktionsvermögens auf ihr Ausweichmanöver reagieren konnte. Sie war sich darüber klargeworden, daß sie diese Anfangsphase des Kampfes nur mit Anstand überstehen konnte, wenn ihr Manöver eine Finte war.
    Die Kommandantin der BAS-KR-41 GEVONIA lachte, als ihr die Täuschung gelang und Nemus Treyaer ins Leere lief. Seine Faust traf den Türrahmen. Bevor er recht begriff, wie ihm geschah, stand sie in seinem Rücken und eine Rechte machte ihm deutlich, weshalb man sie die „Terkonit-Tante" nannte. Benommen ging er in die Knie, kippte dann um.
    Senta Gorgus packte ihn an den Armen, riß ihn herum, und obwohl er ihr auszuweichen versuchte, versetzte sie ihm zwei weitere Schläge. „Nicht zu fassen", sagte sie, als er ausgestreckt auf dem Boden lag. Kopfschüttelnd blickte sie auf den mächtigen Körper hinab. „Schade, auch du bist kein Gegner für mich!"
    Sie lachte. „Seit mehr als drei Jahren geht ihr Ertruser uns auf den Geist, weil ihr glaubt, ständig irgendwelche Kampfspiele an Bord betreiben zu müssen. Ich kenne viele Terraner, die sich mittlerweile sogar vor euch fürchten. Und nun stellt sich heraus, daß ertrusische Kampfkraft nichts als eine Seifenblase ist, die platzt, sobald man sie nur anhaucht!"
    Nemus Treyaer war so schnell auf den Beinen, daß sie ihm mit ihren Augen kaum folgen konnte.
    Doch auch damit hatte sie gerechnet.
    Ihr Angriff erfolgte reflexartig: Bevor er sein Gleichgewicht gefunden hatte, traf ihn ein Fausthieb, und dann geriet er in das Hebelwerk ihrer Beine und Arme. Unsanft landete er erneut auf dem Boden.
    Senta Gorgus rieb sich zufrieden die Hände. Der Kampf verlief besser, als sie vorausberechnet hatte. „Schade", sagte sie. „Um ehrlich zu sein, ich habe dich nur provoziert, weil ich auf einen interessanten und sportlichen Kampf aus war. Aber ich bin enttäuscht. Ich werde mir einen richtigen Ertruser als Gegner suchen. Mit so einer Mikroausgabe, wie du es bist, ist es nicht getan."
    Damit brachte sie das Faß zum Überlaufen.
    Blindwütig schoß Nemus Treyaer hoch und griff an. Dieses Mal war er so schnell, daß sie seinen wirbelnden Fäusten nicht entgehen konnte. Sie flog im hohen Bogen über eine der Kraftmaschinen hinweg und landete dahinter auf dem Boden. Trotz der schweren Treffer blieb sie nicht liegen, sondern rollte sich blitzschnell ab und schnellte sich zur Seite. Keine Sekunde zu früh, denn Nemus Treyaer war ihr gefolgt, und seine Fäuste verfehlten sie nur um Zentimeter.
    Sie dagegen traf, und abermals gelang es ihr, ihn mit einem arkonidischen Hebelgriff aus dem Gleichgewicht zu bringen und gegen eine der Kraftmaschinen zu werfen. Ihre Faust schlug gegen einen Hebel, und ein schweres Gewicht sauste auf ihn herab. Gedankenschnell streckte er die Arme aus und fing es ab, bevor es ihn verletzen konnte. Die Muskeln seiner Arme schwollen an. „Nicht schlecht - oder?" Sie lächelte. „Wenn du noch ein paar Jahre trainierst, hast du vielleicht eine Chance gegen mich."
    Er explodierte förmlich. Seine Arme schleuderten das Gewicht in die Höhe, er schlüpfte unter dem Gerät vor, und das Gewicht krachte donnernd herab. Dieses Mal täuschte er Senta Gorgus.
    Sie wich zur falschen Seite aus, und ein Fausthieb traf sie, der einen weniger durchtrainierten Menschen schwer verletzt hätte. Sie taumelte meterweit zurück, bevor sie an einer Wand zu Boden sackte.
    Als sie sich aufzurichten versuchte, fiel ihr Blick auf ihr rechtes Handgelenk, und im gleichen Moment vergaß sie den Ertruser.
    Auf ihrem Handgelenk hatte sie einen daumengroßen, blauen Kristall. Er war flach wie eine Klebefolie und strahlte, als habe sich das Licht aller Leuchtelemente des Raumes darin gefangen.
    Sie wußte nicht, wie der Kristall an ihren Arm gekommen war, und sie spürte ihn auch nicht.
    Zunächst glaubte sie, daß er nur eine Projektion war. Als sie den Arm jedoch zur Seite bog, blieb das Gebilde, und sie erkannte, daß es wirklich war.
    Nemus Treyaer wußte nicht, weshalb sie auf dem Boden verharrte. Er warf sich auf sie und nahm sie in den Schwitzkasten. Vergeblich versuchte Senta Gorgus, sich aus diesem Griff zu befreien. Vor ihren Augen begann es zu flimmern, und sie erfaßte, daß der Ertruser den Kampf gewonnen hatte. Doch damit konnte und wollte sie sich nicht abfinden.
    Der Griff lockerte sich, und Treyaer fragte: „Gibst du auf?"
    „Niemals, du Mikrobe", keuchte sie, und der Ertruser verstärkte den Druck auf sie. „Halt", rief jemand. „Sofort

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