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1651 - Am Rand der Großen Leere

Titel: 1651 - Am Rand der Großen Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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loslassen!"
    Der Griff lockerte sich augenblicklich, und die „Terkonit-Tante" fiel auf den Boden. Mühsam nach Atem ringend blickte sie hoch. Wie durch transparente Schleier sah sie eine Gestalt, die sich ihr näherte und sich über sie beugte. Sie erkannte Eneaphus Avenquerius, versuchte ein Lächeln, als ob sie gesiegt hätte - und verlor das Bewußtsein.
    Nemus Treyaer richtete sich nun langsam auf. „Wenn du noch einmal die Stimme von Perry Rhodan imitierst, bringe ich dich um", drohte er dem Wissenschaftler an. „Bist du verrückt geworden?" fragte Eneaphus Avenquerius, ein kleiner, schüchtern wirkender Mann mit dünnem Haar und leicht gekrümmtem Rücken. Er hatte auffallend feine und kleine Hände. Sein rundes Gesicht war weich und hatte keine besondere Prägung, die Rückschlüsse auf seinen Charakter zuließ. Er war ein Mann, den man leicht übersah, der sich jedoch durchzusetzen wußte, wenn es darauf ankam. Das wußte auch Nemus Treyaer. „Sport muß Sport bleiben. Selbst wenn sie dich provoziert hat, darfst du gewisse Grenzen nicht überschreiten."
    „Warum kann sie nicht nachgeben?" Der Ertruser schüttelte verwundert den Kopf. „Der Kampf war entschieden, aber sie wollte es nicht zugeben."
    „So ist sie nun mal. Wie aus Terkonit", sagte der terranische Wissenschaftler. „Die BASIS hat ihr Ziel erreicht, und in wenigen Minuten beginnt in einem der Konferenzräume eine Besprechung über die nächsten Schritte, die wir unternehmen müssen. Wo ist Arlo?"
    „Arlo Rutan soll daran teilnehmen?" Der Ertruser schien überrascht zu sein. Er merkte, daß Senta Gorgus zu sich kam. Er packte sie am Kragen, hob sie hoch und stellte sie auf die Beine. Sie war noch benommen, konnte sich jedoch aufrecht halten. Sie stützte sich an der Wand ab und hustete krampfhaft. „Da macht es sich natürlich ganz gut, wenn er mit der Nachricht aufkreuzen kann, daß ich der Terkonit-Tante etwas auf die Pfoten gegeben habe. Leider konnte ich ihr keine Lektion erteilen. Aber das hole ich nach."
    „Mach dich auf die Socken und schicke Arlo zur Konferenz", riet ihm Eneaphus Avenquerius. Der Wissenschaftler war Sprachenforscher und galt als einer der besten Kommunikationswissenschaftler des Gaiaktikums. „Versuch nicht, mir Befehle zu geben, Eneaphus", entgegnete Nemus Treyaer. Er strich sich tastend über das sichelförmig geschnittene Haar. „Ich mag das nicht. Ich könnte dir versehentlich auf die Füße treten, falls sowas noch einmal vorkommt."
    Der Wissenschaftler blickte ihn furchtlos an. „Drohungen sprechen nur Leute aus, die irgendwo Minderwertigkeitskomplexe haben", stellte er fest. „Gehörst du dazu?"
    Der Ertruser preßte die Lippen so fest zusammen, daß sie nur noch einen schmalen Strich bildeten.
    Dann schob er den Wissenschaftler mit der Hand zur Seite und eilte aus dem Kraftraum.
    Eneaphus Avenquerius wandte sich an die junge Frau. Senta Gorgus war noch nicht einmal 54 Jahre alt, hatte aber als Kommandantin eines Beibootes und als Einsatzleiterin bei verschiedenen Operationen bereits höchste Qualifikation bewiesen. „Und du solltest dich nicht mit einem Ertruser messen", empfahl er ihr. „Wenn du unbedingt einen sportlichen Kampf willst, dann suche dir einen Roboter aus, der weiß, wann er aufhören muß."
    „Du kannst mich mal", röchelte sie. „Wer in Matten-Willys verliebt ist, sollte zum Psychiater gehen, aber sich nicht in meine Angelegenheiten mischen."
    „Matten-Willys sind zauberhafte Wesen", schwärmte Avenquerius. Seine Wangen röteten sich. „Wenn ich eines wirklich bedaure, dann ist es die Tatsache, daß wir keine Matten-Willys an Bord haben."
    „Du bist verrückt nach ihnen, weil sie jede beliebige Körperform annehmen können", fuhr die junge Frau ihn an. „Das garantiert Abwechslung. Du solltest dich lieber an terranische Frauen halten. Die haben auch eine Menge zu bieten."
    „Und das sagt mir eine Frau, die sich fast den Körperbau eines ertrusischen Elitekämpfers antrainiert hat." Der kleinwüchsige Wissenschaftler lachte gutmütig. „Nein, danke, Senta! Falls das ein Antrag war, verzichte ich lieber. Ich bin mehr für das Weiche, Anschmiegsame, und das kannst du mir leider nicht bieten. Matten-Willys sind das Größte!"
    Sie blickte ihn entgeistert an. „Ich soll dir ein Angebot gemacht haben?" stammelte sie. Fassungslos schlug sie sich die flache Hand vor die Stirn und verließ den Kraftraum. „Die Weltraumgeister mögen mir beistehen! Ich glaube, ich verliere den

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