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1655 - Sampler 1

Titel: 1655 - Sampler 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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paar halblaute Wortfetzen hatten ihm gezeigt, daß es um Kallia Nedrun ging, Myles' Lebensgefährtin.
    Der Blick des Ersten Piloten wanderte weiter. Glass starrte die Lehne des Sessels an, der mit Sicherheit leer war, denn sein Benutzer hielt es erfahrungsgemäß nicht länger als zwei Minuten darin aus. Die zerzausten, struwweligen Haare, die über den Sessel hinausragten, mußten also eine Halluzination sein.
    Eisiger Schreck durchzuckte Glass. Litt er ausgerechnet jetzt unter verstärkten Auswirkungen seiner Srecko-Krankheit? Beeinflußte sie jetzt nicht mehr nur seine Haut, sondern auch seine Organe?
    Die roten Haare bewegten sich jetzt schneller, dann fuhr der Sessel zur Seite, und der Kopf und der Körper des Ennox tauchten auf. Philip legte in Indianermanier die flache Hand an die Stirn und sah sich suchend um. Mit gespieltem Erstaunen entdeckte er Glass und grinste ihn spitzbübisch an. Er war es selbst, keine Projektion, kein Scherz.
    Und sagte noch immer nichts. Das gab's doch nicht!
    Norman Glass empfand die Situation als ungewöhnlich und ausgesprochen fremdartig.
    Im nächsten Augenblick erwachte die Funkanlage zum Leben und holte ihn in die Wirklichkeit des Alltags zurück. „Ceribo spricht", klang die Stimme des Kommandanten der FORNAX auf. „Ich vermisse die sonst üblichen Korrekturwerte aus eurem Syntronverbund. Bleibt es dabei, daß wir in einer halben Stunde weiterfliegen?"
    „Na klar doch!" Der wuchtige Körper der Funk- und Ortungschefin Samna Pilkok geriet in wallende Bewegung. „Willst du mit Norman sprechen?"
    „Nein, nicht nötig. Sag mal, habt ihr bei euch eine Beerdigung? Man könnte ja direkt eine Stecknadel fallen hören."
    „Es ist eine völlig untypische Situation", meldete Glass sich zu Wort. „Hallo, Jan. Frage mich nicht, wie ich es beschreiben soll. Als habe jemand den Sauerstoffgehalt der Bordluft verringert oder uns hypnotisiert. Es wird das beste sein, wenn ich es in meinem Log dick unterstreiche. Am zweiten März zwischen drei Uhr und drei Uhr acht fiel in der Zentrale der ODIN kein einziges Wort."
    Ceribo lachte verhalten, wurde aber sofort wieder ernst. „Ich bin dafür, die verbliebenen 320 000 Lichtjahre an einem Stück zurückzulegen."
    „Abgelehnt, Jan." Das war Rhodan. Der Unsterbliche war aus seiner Nachdenklichkeit erwacht. „Wir teilen die Strecke in drei Abschnitte ein. Nach dem zweiten wird die ODIN den Hyperraum anzapfen. Der FORNAX empfehle ich dies auch. Wir wissen nicht, was uns in Curanor erwartet. Es macht Sinn, mit ausreichenden Energiereserven in die Galaxis einzufliegen. „ „Einverstanden, Perry. Vielleicht haben die Wesen dort auch etwas dagegen, wenn wir direkt vor ihrer Haustür tanken."
    „Vielleicht seid ihr endlich mal ruhig", beschwerte sich Philip. „Dieses Gequäke um Lappalien ist ja im Kopf nicht auszuhalten. Was glaubt ihr eigentlich, wer ihr seid? Ich mache diesen langweiligen Flug schließlich nicht zum Spaß mit."
    „Ach, das ist ja was ganz Neues", trumpfte Mertus Wenig, der Chefwissenschaftler der Crew, auf. „He, Philip, verheimlichst du uns etwas? Ergeht es dir wie deinem Artgenossen Felix? Hast du dich übernommen?"
    „So ein Käse." Philip sprang auf und stellte sich mit gespreizten Beinen neben den Sessel.
    Demonstrativ verschränkte er seine Arme und blickte sich um. „Seid lieber froh, daß ich mich in edler Manier beherrsche. Oder denkt ihr, wir Ennox hätten keine Kinderstube gehabt. Ihr hattet genug Gelegenheit, euch davon zu überzeugen, oder? Ihr habt sie nur nicht genutzt."
    Es war nicht so sehr der herausfordernde Ton seiner Stimme, mit dem er sie provozierte. Es lag in der Wahl der Worte. Er erinnerte sie daran, daß sie auf Mystery mit all ihren Vermutungen und Erwartungen Schiffbruch erlitten hatten, damals, vor rund vier Jahren, als sie ausgezogen waren, die Heimat der Ennox zu besuchen und doch nur - wie sie annehmen mußten - eine Außenstation vorfanden. Daß sie noch immer so gut wie nichts über dieses Volk wußten, das war es, woran er sie erinnerte. Und fast wollte man meinen, daß es wie ein Vorwurf klang. „Perry Rhodan und Myles Kantor. Überhaupt ihr alle in den beiden Schiffen. Wenn ihr mir versprecht, nicht durcheinander zu reden, dann sage ich euch jetzt etwas ganz Wichtiges.
    Mehr zu den Sampler-Planeten nämlich."
    „Schieß schon los." Myles lächelte verständnisvoll. „Wir werden uns beherrschen."
    Philip streckte die Arme mit gespreizten Händen von sich und drehte sich langsam im

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