1655 - Sampler 1
drei Haluter eintrafen und ihre Deflektorfelder ausschalteten. Sie hatten sich hinter ihnen verborgen gehalten, um den Kontakt zwischen Rhodan und Kandulf optisch nicht zu stören. „Es hängt mit der Niederkunft zusammen", vermutete Perry. „Bei diesem Draken handelt es sich um den Symbionten Kandulfs. Da dieser einen Nachkommen zur Welt bringt, teilt sich auch der Drake. Eine ausgesprochen interessante Symbiose."
Myles Kantor und seine. Wissenschaftler bestätigten es, aber der Vorgang berührte sie nur am Rande. Sie suchten auch nur in zweiter Linie nach Auffälligkeiten in der Bodenbeschaffenheit.
Kantor hatte seine Wissenschaftler in einem weiten Kreis um den Landeort der vier Fahrzeuge verteilt und sie die ersten Meßgeräte aufstellen lassen.
Ihr Hauptaugenmerk galt der starken Gravitation, die sie für sich persönlich mit Hilfe der Projektoren ihrer SERUNS ausglichen. Irgendwo, so dachten sie, mußten sich Spuren finden lassen, die das Mißverhältnis zwischen Größe und Dichte des Planeten und seiner überstarken Anziehungskraft erklärten. „Wir sind mit der Forderung Kandulfs einverstanden, Rhodanos", grollte Icho Tolot. „Wir ziehen uns in einen Orbit zurück und überlassen dir alles Weitere. Doch erwarte dir nicht zuviel. Koul Laffal befindet sich auf dem Kulminationspunkt seiner Drangwäsche. Nur mit Mühe und unter Einsatz unseres eigenen Lebens haben wir verhindert, daß die Nomaner oder Noman-Draken - wie ihr sie nennt - ihn töteten. Derzeit scheint er einigermaßen sicher vor ihnen zu sein. Doch das will nichts heißen."
„Wir werden nicht zulassen, daß ihm etwas geschieht, Icho."
Die drei Haluter verabschiedeten sich, und die beiden Kugelraumer starteten wenig später und verschwanden hoch droben in der Wolkendecke.
Rhodan organisierte mehrere kleine Erkundungstrupps, die er aus der Mannschaft seiner Space-Jet zusammenstellte. Einen davon wollte er selbst anführen. Für das Gemaule der Ertruser aus den beiden Shifts war er taub. Nichts konnte ihnen derzeit mehr schaden, als wenn sich Lyndaras Truppe in das Getümmel stürzte.
Die Gruppen begannen mit der Erkundung des Gebiets rund um den Äquator, und überall trafen sie auf kleinere oder größere Ansammlungen von Einheimischen. Ohne Ausnahme standen diese ständig mit ihren Draken in Verbindung. Die Noman-Draken gingen keiner erkennbaren Beschäftigung nach, doch sie bewegten sich in eine einzige Richtung, vermutlich dorthin, wo sich der Haluter aufhielt.
Inzwischen tauchte Kandulf wieder bei Rhodan auf, diesmal ohne sein Begleitpersonal. „Der Hort beschäftigt sich jetzt mit meinem Nachwuchs", eröffnete er dem Terraner. „Ich kann mich der Aufgabe widmen, die mein Volk mir gestellt hat. Die Haluter haben den Planeten verlassen. Nur der Kranke weilt noch hier. Wir konnten ihm bisher nicht helfen, und jetzt ist es uns auch nicht möglich, ihn einzufangen und zu dir zu bringen."
„Der einzige, der genug Erfahrung im Umgang mit seinem Artgenossen hat, wäre Icho Tolot."
„Nein. Wir sind nicht einverstanden. Wir hätten den Kranken längst isoliert und eliminiert, wenn er sich nicht schon zu weit dem Ort des Gleichgewichts genähert hätte. Wir bitten dich, dieses Wesen umgehend zu bändigen und von hier wegzubringen. Dein Versagen hätte unabsehbare Folgen. Wenn der Kranke den Ort des Gleichgewichts erreicht und ihn stört, wissen wir nicht, was von Noman und von uns übrigbleibt."
In Perry Rhodan schrillten sämtliche Alarmglocken. „Wir werden uns darum kümmern. Wir machen uns sofort auf den Weg."
Kandulf nannte ihm ein paar Koordinaten, dann verabschiedete Perry sich und machte sich mit seiner Gruppe auf den Weg. Er war sicher, daß sie nicht lange benötigen würden, um den Haluter zu finden und an Bord einer der Space-Jets zu schaffen. „Hier Lyndara", klang plötzlich die Stimme der ertrusischen Gruppenleiterin auf. „Wir übernehmen diese Angelegenheit!"
„Das kommt nicht in Frage. Meine Anweisung gilt nach wie vor. Ihr verlaßt eure Shifts nicht", entgegnete Rhodan scharf.
Aber er sprach gegen eine unsichtbare Mauer. Die Funkverbindung existierte bereits nicht mehr.
Entgegen seinen Gewohnheiten stieß der Terraner einen kräftigen Fluch aus.
Er konnte sich ausmalen, was jetzt auf sie zukam. Und er fragte sich, ob er es noch würde verhindern können.
Eines wußte er mit Sicherheit. Es war ein echter Fehler gewesen, das ertrusische Einsatzkommando mit nach Noman zu nehmen.
Er selbst hatte diesen Fehler
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