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1655 - Sampler 1

Titel: 1655 - Sampler 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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So ähnlich hatte die kahle Oberfläche Haluts ausgesehen, nachdem die Blitzer alles Leben darauf vernichtet hatten. Es gab Leben auf Noman, aber jede Art von Pflanzengrün fehlte. Kein Sonnenlicht gelangte auf diese Oberfläche, eine Photosynthese fand nicht statt. Rein optisch gewann man den Eindruck einer nackten, kahlen und zerklüfteten Landschaft. An manchen Stellen war sie durch ebene Flächen unterbrochen, die metallgrau leuchteten.
    Vereinzelt machten die Meßgeräte Bewegungen aus. Es gab also Leben dort unten, und das war kein Wunder. Schließlich wohnten intelligente Wesen auf Noman.
    Aber es fehlten die Industrieanlagen und die Hinweise auf große Ansiedlungen. Entweder handelte es sich bei den Nomanern um ein sehr kleines Volk, oder sie lebten unter der Oberfläche ihrer Welt, was wegen des harten Strahlenbombardements durch Daffish sogar plausibel gewesen wäre. „Neue Erkenntnisse!" vernahmen sie Paunaro. „Der Gravitationswert ändert sich nicht. Ein unglaublicher Planet."
    Noch immer pendelten die Anzeigen um einen Wert von 8 g, und das, obwohl es allen anderen Werten widersprach, die der Planet zu bieten hatte. „Tolot, hier Preyll. Im voraussichtlichen Landegebiet existieren keine Spuren einer Zivilisation. Ein guter Anfang."
    Er meinte Koul Laffal, der kein anderes Ziel hatte, als sein Schiff zu verlassen und sich gründlich auszutoben.
    Der Haluter mit dem Aktivatorchip ließ sich durch diese Aussichten nicht beirren. „Laffal, sehen Sie sich vor!" warnte er den Insassen der FORN, die weit draußen am Horizont zur Landung ansetzte. „Sie machen einen Fehler. Schalten Sie Ihren Schutzschirm wieder ein!"
    Ein donnerndes Lachen war die Antwort. „Tolot, Sie enttäuschen mich. Seit wann kennen Sie so etwas wie Angst? Warum überreden Sie den Nakken nicht einfach, daß er Sie umgehend von Noman wegbringt?"
    „Es ist sicher die beste Lösung für einen Angsthasen wie mich, Laffal."
    Die TRAYM beschleunigte und raste parallel zum Boden dahin. Ihr Abstand zur Oberfläche betrug jetzt noch knapp 200 Meter. Die CLERM flog synchron. Zerklüftete und ineinander verschlungene Strukturen rasten unter dem Schiff entlang. Beide Schiffe hatten die dritte schwarze Kugel im Visier.
    Paunaro meldete sich wieder. Die TARFALA war gelandet. Der Nakk suchte nach eigenen Angaben Kontakt zu den Nomanern. „Sieh dich vor", warnte Tolot. „Denk an die Warnungen auf Tachant. Diese Nomaner sind unberechenbar. Sie bekämpfen jeden Fremden, der ihre Welt betritt."
    „Warnung berücksichtigt, Tolot. TARFALA wacht."
    Tolot dankte Tarc Bottam für seine Gastfreundschaft, rannte zur nächsten Schleuse und verließ die TRAYM. Er flog hinaus über die Oberfläche der fremden Welt. Die Anziehungskraft hier unten stimmte mit dem überein, was sie bereits aus großer Höhe gemessen hatten. Es sprach allen physikalischen Gesetzmäßigkeiten Hohn.
    Der Haluter kümmerte sich zunächst nicht weiter darum. Er hatte sich dafür entschieden, den Artgenossen in seiner Drangwäsche im Auge zu behalten. Alle provozierenden Worte Koul Laffal ließen nur einen einzigen Schluß zu: Die Psyche des Haluters hatte sich inzwischen so weit verändert, daß er einen Teil seiner Urteilsfähigkeit gegenüber seiner Umwelt einbüßte.
    Und das bedeutete, er hatte die Hochphase seiner Drangwäsche endgültig erreicht.
    Noch wußten sie zu wenig über Noman und seine Bewohner. Das war sowohl für die Nomaner als auch für Koul Laffal gefährlich.
    Tolots Planhirn entwickelte höchste Aktivität und ließ ihn immer wieder ahnungsvoll nach oben blicken. Nichts rührte sich dort. Die Wolkendecke trieb dicht und undurchdringlich über dem Planeten. Und doch erwartete der Haluter ständig, daß von dort oben irgendeine Energieentladung herabzuckte und sich ihren Weg zu seinem Körper suchte. Er flog mit eingeschaltetem Schirm, aber das wollte nichts heißen. Auf alle Fälle war er geistig darauf vorbereitet, innerhalb kürzester Zeit seine Körperstruktur zu verfestigen und dadurch seine Abwehrfähigkeit zu vergrößern. Laffal war inzwischen gelandet. Sein Kugelschiff stand irgendwo weit draußen hinter der Ebene, und die TRAYM und die CLERM näherten sich von beiden Seiten und gingen in der Nähe der FORN nieder. Tolot folgte ihnen mit der maximal möglichen Geschwindigkeit, zu der sein Flugaggregat fähig war. Eine Viertelstunde benötigte er, bis er sein Ziel erreicht hatte. „Paunaro, hast du etwas entdeckt?" An Stelle einer Antwort verdunkelte

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