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1655 - Sampler 1

Titel: 1655 - Sampler 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unten etwas anders war als gewohnt. Der Boden setzte ihm Widerstand entgegen, und er verhielt sich trotz seiner kristallinen Struktur wie Kunststoff.
    Hart und dennoch nachgiebig. Sein Sturz wurde abgefedert, und Koul Laffal fühlte sich ein Stück nach oben zurückgeworfen und landete auf den Beinen neben dem Loch, das er in den Untergrund geschlagen hatte. Er stand still und musterte die Vertiefung. Splitter, so dünn und spitz wie Metallnadeln, ragten ihm entgegen. Seinem Körper konnten sie in dieser verfestigten Form nichts anhaben, aber sein Anzug hätte wenigstens andeutungsweise Spuren aufweisen müssen.
    Doch da war nichts, und langsam klärte sich Laffals Bewußtsein. Er stieß ein begeistertes Brüllen aus und trat mit dem linken Fuß eine kleine Delle in den Boden. Sofort splitterte und zerfaserte das kristalline Material und nahm die Gestalt von feinsten Dornen an, um den nächsten Angriff abzuwehren.
    Der Haluter wandte sich ab und drohte mit allen vier Fäusten hinüber an den Abhang, an dessen Fuß die beiden anderen Kugelraumer standen. „Wagt es nur nicht, mir zu folgen", donnerte er. „Ihr werdet sonst euer Wunder erleben!"
    Er hob die Verfestigung seines Körpers auf und beugte sich nach vorn. Mit einem raschen Blick vergewisserte er sich, daß der Gravoprojektor an seinem Gürtel nach wie vor ausgeschaltet war. Dann begann er unter dem Druck von 8 gnach Norden zu rennen, weil sein Funkgerät ihm eine Information vermittelt hatte, daß es dort etwas zu sehen gäbe.
    Und wenn es nur der Nakk auf seinem Sockel war. Kannte Paunaro eigentlich so etwas wie Furcht? Ließ er sich erschrecken?
    Koul Laffal erreichte einen sanft ansteigenden Hang und suchte den kürzesten Weg. Doch dies hier war nicht Tachant, wo das Erdreich hoch aufspritzte. Die Struktur des Planeten unterschied sich grundlegend von der anderer Welten, die er gewohnt war. Der Hang setzte ihm Widerstand entgegen, und er erinnerte an eine versteinerte Landschaft in schmutzig dunklen Farben. Der Haluter schrie die fremdartigen Gebilde an und registrierte, daß die akustischen Erschütterungen teilweise ausreichten, damit die Gebilde sich in lauter feinste Nadeln und Spieße zerfaserten, abwehrbereit für jeden Angriff. Mit weiten Sätzen warf der Haluter sich bergauf. Die starken Andruckskräfte drückten ihn zu Boden, doch noch machte es ihm nichts aus. Er tobte in wilden Sprüngen umher und fand sogar Zeit, einige der größeren Gebilde abzureißen und zwischen seinen Händen zu zerquetschen, ehe sie auf den Angriff reagieren konnten. Sie zerfielen zu feinem Mehlstaub, der wie Blei zu Boden sank und einen dichten Schleier bildete.
    Laffal rannte weiter, erklomm den Hügelkamm und sandte einen Triumphschrei hinüber zu den Schiffen von Tarc Bottam und Muron Preyll. Mit einem mächtigen Satz warf er sich hinab in die Tiefe in Richtung eines Steilabhangs.
    Etwas prallte mit Wucht gegen seinen Rücken und trieb ihn drei, vier Körperlängen nach vorn. Er prallte mit den Handlungsarmen gegen den Boden und fing sich mit den Laufarmen ab. Ein zweiter Schlag erfolgte, diesmal genau in der Mitte zwischen den Schultern. Laffal rollte sich ab, riß eine Furche in den Untergrund und warf sich im Rutschen auf den Rücken.
    Abwehrend streckte er die Arme nach oben, und seine Augen erkannten den Schatten, der sich gegen das matte Licht unter der dunklen Wolkendecke abhob. „Tolot!" Vor Überraschung ließ er die Arme sinken. Ein dritter Felsbrocken von der Größe eines Terraners schoß auf ihn zu, und Laffal rollte sich zur Seite. Der Felsen streifte ihn und riß ihn mit zur Kante am Steilabfall. „Warum tun Sie das?"
    „Weil ich testen will, ob Sie nicht nur provozieren, sondern sich auch provozieren lassen.
    Guten Flug, Koul Laffal!"
    Dann verschwand die Silhouette des halutischen Idols abrupt aus seinem Blickfeld, denn Laffal stürzte über die Kante in die Tiefe. Er maß die Entfernung bis zum Aufschlag. Es reichte gerade noch, durch Rudern die Beine nach unten zu bringen und die Körper Substanz bis etwa sechzig Prozent zu verfestigen. Dann schmetterte ihn die hohe Anziehungskraft gegen den Boden am Fuß der Kristallwand, und das Loch, das er schlug, entsprach in etwa der achtfachen Länge seines Körpers und besaß den vierfachen Durchmesser.
    Ein Felsbrocken von der zehnfachen Größe seines Kopfes stürzte auf ihn und begrub ihn unter sich. Sein Schutzschirm schaltete sich automatisch ein und schützte ihn.
    Koul Laffal vergaß sich, seine

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