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1656 - 20 von Ertrus

Titel: 1656 - 20 von Ertrus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Lyndaras Mannschaft gerade erst überwunden hatte.
    In geringem Abstand, etwa alle drei Meter einer, bildeten sie eine lange Abwehrreihe, die Körpergeschütze auf die Truppe von Ertrus gerichtet.
    Was die Noman-Draken mit ihren Möglichkeiten auszurichten wußten, hatten die Ertruser bereits erprobt.
    Ein Noman-Drake gegen einen Kämpfer oder eine Kämpferin von Ertrus, das war eine klare Sache - eins zu null für Ertrus. Die Schirmfeldprojektoren der Ertruser konnten die Treffer der Nomaner-Kanonen aushalten, meistens jedenfalls. Dafür waren die Ertruser schneller und entschlossener in ihren Handlungen, das glich die bessere Bewaffnung aus.
    Zwei oder gar drei Noman-Draken gegen einen aus Lyndaras Truppe -null zu eins; gegen die Feuerkraft der Eingeborenen half die moderne Technik nicht viel.
    Drei gegen drei oder andere Kombinationen mit höheren Zahlen - dann wurde es ein Würfelspiel mit dem Tod. Der Ausgang war nicht vorhersehbar - Koukou war so gestorben, aber einmal hatten Lyndaras Leute auch eine Schar von dreißig Noman-Draken mit einem verheerenden Feuerschlag zurückgetrieben.
    Lyndara hatte sich auf Mattrasans Zuruf herumgedreht und musterte die Lage.
    Mattrasan konnte sehen, wie ein Lächeln auf ihrem schmalen Gesicht auftauchte, nur schwer zu erkennen unter der grellen Bemalung. Es war ein Lächeln, das tiefe innere Zufriedenheit ausdrückte, und Mattrasan kannte den Grund für diese Zufriedenheit.
    Dies war eine Lage, wie sie ein Kämpfer von Ertrus anstrebte. Jetzt war der Kampf wirklich unvermeidlich, und wie immer er auch ausgehen mochte, er konnte für die Truppe von Ertrus nur Ehre einbringen. Es sei denn, die Sichelkammträger ergriffen schmählich die Flucht, aber der Gedanke war im Grunde jenseits jeglicher Vorstellbarkeit.
    Entweder gewann Lyndaras Haufen, und dann würde es ein Triumph sein - oder sie wurden alle niedergemacht, aber angesichts dieser Überlegenheit war auch dieses Ende äußerst ehrenvoll und würdig der langen Tradition ertrusischer Kämpfer und Kämpferinnen.
    Bedauerlich nur, daß nach Lage der Dinge womöglich niemals jemand etwas von diesem heldenhaften Gefecht erfahren würde - in Ermangelung von Überlebenden beispielsweise. Es war nicht anzunehmen, daß die Noman-Draken es sich angelegen sein lassen würden, den Ruhm ihrer Gegner zu verbreiten.
    Jeder andere Kämpfer hätte es sich angesichts dieser Lage mehr als einmal überlegt, ob er die Schlacht annahm oder nicht.
    Nicht, wenn dieser Kämpfer von Ertrus stammte. Ein Kämpfer von Ertrus - so jedenfalls hatte es Mattrasan erfahren - kämpfte nicht nur wegen des Sieges, nicht einmal wegen des Ruhmes oder zweifelhafter Ehrungen.
    Ein Kämpfer von Ertrus legte sich selbst die Meßlatte so hoch er nur konnte; er brauchte kein Publikum und keinen Schiedsrichter, denn Richter in eigener Sache war er selbst und sein Verlangen nach Ehre.
    Er gab sein Leben, um einer jener legendären Ertruser zu sein, die ihr Leben gegeben hatten, um einer von jenen legendären Ertrusern zu sein, die ihr Leben ...
    Lyndara machte eine heftige Armbewegung. Sammeln hieß das. Die Gruppe scharte sich um ihre Anführerin. „Wir werden durchbrechen", gab Lyndara bekannt.
    Eine Reaktion gab es nicht, damit hatte ohnehin jeder gerechnet. Jenseits der Hügel lag der Ort des Gleichgewichts. Der Auftrag, Koul Laffal aus den Schwierigkeiten zu befreien, in die ihn seine Drangwäsche gebracht hatte, ließ sich nur dort erfüllen. Der Weg der Gruppe von Ertrus war daher klar.
    Lyndara sah ihre Begleiter an, einen nach dem anderen. „Es wird nicht ohne Opfer abgehen", fuhr sie fort.
    Auch das war für jeden offensichtlich. Die Frage war, welcher Art dieses Opfer sein würde, und wer die Ehre haben würde, dieses Opfer zu bringen. Nach Freiwilligen zu fragen, verbot sich von selbst; der Ehrenkodex der Truppe ließ das nicht zu - jeder hätte sich freiwillig gemeldet. „Ich werde dabeisein!" ließ sich Marghae laut vernehmen. Ihr Gesicht war ernst.
    Lyndara zögerte und nickte dann. Die Entscheidung war richtig und zwingend.
    Marghae war den Unbilden der Noman-Umwelt am längsten ausgesetzt gewesen, sie war am meisten strapaziert worden und besaß die schwächsten Defensivwaffen - im Grunde keine mehr. „Dazu Mattrasan", bestimmte Lyndara.
    Keine Reaktion, aber Mattrasan spürte, wie sich in seinem Magen ein kleiner kalter Klumpen zu bilden begann. „Und Datarung!"
    Auch diese Entscheidung ergab Sinn; Datarung war der kaltblütigste Kämpfer der

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