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1668 - Die Türme von Canaxu

Titel: 1668 - Die Türme von Canaxu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aufgewirbelt, formte sich zu kleinen Strudeln, wanderte über den Boden bis zur nächsten Senke, wo der Wirbel rasch erstarb.
    Die Trepeccos waren fast am Ziel. Bevor der Sturm noch richtig losbrechen konnte, erreichten sie den Schutz der Felseninsel. Es wurde höchste Zeit. Denn das Wetter, das plötzlich wie ein Weltuntergang über sie kam, hätte sie beinahe von der Scheibe gefegt. Colounshaba verankerte sich, den Nakken und die Ausrüstung gravomechanisch auf der Plattform und schoß mit einem Katastrophenstart nach oben.
    In großer Höhe erst büßte der Sturm seine Kraft ein. Das Land unten sah aus wie der Vorhof einer Extremwelt -und ihre Gedanken waren bei diesem versprengten Häuflein Trepeccos, das zwischen den Felsen verborgen auf den nächsten Tag wartete.
    Mgiraneas, der Orter, zeigte neunzehn Quellen von Individualimpulsen an. Sechzehn Läufer und drei Frauen. Sie waren alle noch am Leben.
     
    *
     
    Kein Landstrich auf Canaxu glich dem anderen. Selbst Eissteppen und Felsenwüsten konnte man finden; alles, was einem Spinnenwesen den Aufenthalt verschönte. Doch sie machte sich nichts vor. Die Arcoana der Gegenwart waren hochzivilisierte Wesen.
    In der freien Natur dieses Planeten hätte sie keine Stunde überlebt, nicht ohne technische Hilfsmittel.
    Irgendwann, nach einigen Tagen auf Canaxu, änderte sich Paunaros Verhalten. Als würde er nervös ... Mehrere Stunden lang gab sie auf seine ziellosen Bewegungen acht, und einmal war sie gezwungen, ihn gewaltsam vom Rand der Scheibe wegzudirigieren.
    Sonst wäre er trotz Schutz in die Tiefe gestürzt. „Was ist los, Paunaro?" fragte sie.
    Keine Antwort. Statt dessen checkte sie erstmals wieder die Anzeigen des Orters - und verfluchte ihre Gedankenlosigkeit. Denn Mgiraneas zeigte Aktivitäten im Supra-Spektrum, Ausschläge von ungeheurer Stärke, wie man sie nur bei einer schweren Störung des Raum-Zeit-Gefüges orten konnte. „Was für Muster ...", flüsterte der Nakk. „Kannst du sie sehen, große Konstrukteurin?"
    Colounshaba leitete sämtliche Anzeigen an den Rechner Pogeum weiter. Es gab Anzeichen dafür, daß die Aktivitäten schon die ganze Zeit existierten, jetzt aber erst ihre Frequenz verschoben wurde. Das hätte Paunaros sonderbares Gefühl erklärt. Und nicht zuletzt ihr eigenes, obwohl sie eigentlich gar nicht über entsprechende Sinne verfügte. „Konstrukteurin..."
    „Ja, Paunaro?"
    „Wir müssen uns das alles ansehen."
    Colounshaba zögerte keine Sekunde lang. Mehrere hundert Netzstrecken legte sie zurück, und am Ende erreichten sie dasselbe Gebiet, in dem vor einiger Zeit bereits der Arkonide Atlan gelandet war. Die erste Landung und der Ort der Manifestation, sie lagen nahe beieinander. Ringsum breitete sich eine Art Steppe aus, in der man auf Anhieb weder Getier noch sonderlich viel Pflanzenwuchs feststellen konnte.
    Colounshaba ließ sich nicht von Paunaros wirren Anweisungen leiten, sondern vertraute einzig und allein ihrem Orter. Mgiraneas führte sie ans Ziel. Und am Horizont tauchte eine kreisrunde Abbruchkante auf. Ein Talkessel, dachte sie, mitten in dieser Steppe, mit etwa tausend Fadenlängen Durchmesser und einer unbekannten Tiefe. Aus der Mitte des Kessels ragte etwas, das die Arcoana zuerst nicht definieren konnte.
    Doch dann erkannte sie, daß es sich um ein Bauwerk der Trepeccos handelte. „Die Nomaden bauen einen Turm", sang sie. „Sie müssen ganz und gar außergewöhnliche Baumeister sein."
    Je näher sie kamen, desto mehr durchschaute sie ihren Irrtum. Denn die Trepeccos waren furchtbare Stümper: ein Wunder, daß der Turm nicht auf der Stelle zusammenbrach
     
    3.
     
    Er wachte inmitten drückender Wärme auf. Nie zuvor hatte Niisu so lange reglos an einer Stelle gelegen, weil Reglosigkeit meist tödlich war. Bevor er ein Lebenszeichen von sich gab, horchte er lange Zeit. In seiner Muskulatur sammelte er Kraft. Manchmal war es von Vorteil, einen Gegner zu überrumpeln, plötzlich aufzuspringen und sich mit dem raschen Griff zur Waffe zu wehren. Wenn es einen Gegner gibt, überlegte er.
    Er hörte kaum Geräusche bis auf ein fernes Hintergrundflüstern, das an schwachen Wind erinnerte. Aber es gab keinen Wind. Dies mußte also eine Höhle sein. Der Geruch war sonderbar. Nichts, was er je in die Nase bekommen hatte, war wie das hier. Und wenn doch, so hatte er es längst vergessen.
    Hätte er nicht tot sein sollen?
    Niisu erinnerte sich. Direkt auf der Lichtung im Urwald war der Turm entstanden; ein

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