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1668 - Die Türme von Canaxu

Titel: 1668 - Die Türme von Canaxu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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weißt schon. Sie sagt, der Schacht könnte auch in einer parallelen Wirklichkeit münden."
    „Was dann?"
    Kantor zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung."
     
    *
     
    Die nächsten Tage brachten wenig ein. Atlan ließ die Wissenschaftler gewähren, obwohl er seine Ungeduld nur schwer zügeln konnte. So lange fruchtlos an einem Ort zu hocken war seine Sache nicht.
    Kaum noch tausend Nomaden hielten sich rings um die Baustelle auf. Der Turm wuchs nicht mehr, die Baulust wich einer erschreckenden Teilnahmslosigkeit, und immer mehr Trepeccos machten sich in die umliegenden Länder auf. Woran das lag? Atlan hatte nicht die geringste Ahnung, und ewar sicher, daß die Trepeccos selbst es auch nicht wußten.
    Bald hielten nur noch die Galaktiker die Stellung. Myles Kantor bewegte sich tagelang wie ein Schlafwandler. Atlan kannte das von ihm. Kantor war kein zweiter Waringer, dem die Lösung schwierigster Probleme nur so zufiel; es kostete ihn alle Energie, die Dinge zu durchleuchten.
    Und als Kantor eines Morgens plötzlich mit wachen Augen auftauchte, war das ein Signal. Selbst er, der brillanteste Kopf der galaktischen Gegenwart, hatte die Sache aufgegeben. Die Versuche mit automatischen Sonden fielen niederschmetternd aus.
    Eine bemannte Expedition in den Schacht stand zu keiner Zeit zur Debatte. Wäre es so gewesen, Atlan hätte der Diskussion rasch ein Ende gesetzt.
    Insgeheim hatte er längst entschieden, daß die Reise weitergehen mußte. Als Starttermin setzte er den 20. Februar 1207 NGZ fest. Zunächst würden die ATLANTIS und die LAIRE allein starten.
    Colounshaba und Paunaro wollten intensiv diskutieren und forschen. Menschen konnten ihnen nicht mehr helfen, und letzten Endes waren sowohl die LAMCIA als auch die TARFALA den Schiffen der Galaktiker weit überlegen. Die Arcoana und der Nakk konnten beruhigt ein Vierteljahr später starten - am Ziel, dem Standort der BASIS, wären sie trotzdem früher.
    Unaufhaltsam rückte der Termin heran.
    Atlan ließ die Halle über dem Schacht räumen. Nur die Geräte der Arcoana standen da.
    Als Sicherung hatten sie die Feldschirme zurückgelassen; für den Fall, daß noch ein Versuch der Trepeccos erfolgen sollte, und um der Turmkonstruktion Stabilität zu geben. Sein letzter Rundgang führte den Arkoniden an die Kante. An den Schacht ins Nirgendwo, dessen andere Seite so nahe war, die er aber nicht erreichen konnte.
    Paunaro und Colounshaba rechneten in ihren Schiffen. Dort hatten sie größere Computer zur Verfügung.
    Und plötzlich schreckte ein Geräusch ihn aus der Versunkenheit. Auf der anderen Seite des Schutzschirms stand im Zwielicht eine dunkle Gestalt. Es war ein Trepecco, wahrscheinlich der letzte im ganzen Talkessel.
    Bedächtig richtete sich der Arkonide auf. Er rückte näher an den Schirm. „Niisu", sagte er. „Ich hätte nicht erwartet, dich noch einmal zu sehen."
    „Laß mich durch diesen Vorhang treten!" forderte Niisu.
    Atlan überlegte lange. Aber er sah den Blick in Niisus Augen, und wenn es auch kein Mensch war, sondern ein Wesen mit völlig fremder Mentalität, so erkannte er doch den Gedanken dahinter. „Nein", gab der Arkonide zurück. „Laß mich durch!" beharrte Niisu mit ausdrucksloser Stimme. „Du schuldest mir etwas.
    Ich habe dir alles vergeben. Ich habe dir meine Welt gezeigt."
    „Ich..."
    „Laß mich durch!"
    „Niisu, hör zu ..."
    „Es ist meine Welt. Du hast nicht das Recht, mich daran zu hindern."
    „Vielleicht habe ich sogar die Pflicht."
    „Was ich mache, geht dich nichts an. Hör auf, dich einzumischen!"
    Eine Weile standen sie sich wortlos gegenüber: der weißhaarige Arkonide mit vor Erregung tränenden Augen, mit einem dumpfen Gefühl der Hilflosigkeit in seinem Geist und der schwarzhäutige Trepecco, in absoluter Gelassenheit, im sicheren Gefühl seines Rechts.
    Atlan schaltete mit einem Funksignal die Feldschirmprojektoren aus, trat zur Seite und ließ Niisu ein. Er spürte die Erregung, die seinen alten Weggefährten ergriff.
    Gemeinsam umkreisten sie den Schacht. Keiner sprach ein Wort. Über ihnen knirschte das Mauerwerk des Turms, und die Scheinwerfer verbreiteten düsteres Licht. Wie ein schwarzes Loch gähnte die bodenlose Tiefe. Was dort verschwand, ahnte Atlan, das blieb für immer verloren. „Du wirst sterben", sagte er. „Tu es nicht, Niisu."
    „Unsinn, mein Freund. Ich gehe nur ins Jenseits-Land."
    Niisus Augen leuchteten. Er trat an die Abbruchkante, breitete die Arme aus und sprang.
    Einem Vogel

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