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1668 - Die Türme von Canaxu

Titel: 1668 - Die Türme von Canaxu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Landekommando wurde regelrecht zerdrückt. Atlan hatte es hundertmal gesehen. Sein eigentliches Augenmerk richtete der Arkonide jetzt auf die Trepeccos. Auf den ersten Blick schien es, als irrten sie völlig planlos über die Lichtung. Beim näheren Hinsehen jedoch wurde etwas ganz anderes offenbar. Die Nomaden fanden mit traumwandlerischer Sicherheit Lücken im Wurzelwerk.
    Wenn er gedacht hatte, durch die Landung der Jet seien alle 3000 Nomaden umgekommen, so erkannte er das jetzt als Trugschluß. Sicher, überall lagen Tote herum, viele wurden von den Wurzeln ins Erdreich gezogen und verschwanden dort. Aber mehr als 500, so schätzte er, waren es nicht gewesen. „Nun, Arkonide? So gespannt an der Arbeit?"
    Er zuckte zusammen, schaltete den Monitor aus und drehte sich um. Da stand Cessie Briehm, die kleine ExoÖkologin.
    Du hast ihre Schritte nicht gehört, Arkonide. Sieh dir ihre Stiefel an. Es ist nicht leicht, sich mit solchen Stiefeln lautlos zu bewegen. Sie hat sich angeschlichen, um zu sehen, was auf dem Monitor vorgeht.
    Atlan fixierte sie mit einem durchdringenden Blick - und wunderte sich fast, daß Cessie Briehm nervös wurde. Kurz vor dem Start nach Canaxu hatte man die kleine Frau an Bord geschickt. Sozusagen als Wache, damit die Gesetze des Galaktikums eingehalten würden.
    Cessie Briehm hatte alles getan, sich an Bord unbeliebt zu machen; resolut und völlig unerschrocken. Sie hatte auch die Landung auf Canaxu verboten - und sehen müssen, wie sich Atlan über ihr Verbot hinwegsetzte. Arkoniden haßten es, wenn man sie bevormundete.
    Das schlimmste jedoch war, daß Cessie Briehm mit ihren Warnungen recht behielt. Sie hatte vorausgesagt, daß es auf Canaxu zur Katastrophe kommen würde.
    Ein reiner Glückstreffer, kommentierte sein Extrasinn. „Was ist los, Cessie? Wenn du gekommen bist, um mir Vorwürfe zu machen, kannst du gleich verschwinden. Das klären wir später."
    „Nein. Ich denke, wir sollten Frieden schließen."
    „So plötzlich?"
    „Es geht mir nicht um Schuldige. Ich will helfen, Katastrophen zu vermeiden. Du hast gesehen, daß meine Warnung berechtigt war. Seit wir die Raumfahrt beherrschen, mißachten wir die Rechte anderer. Zugegeben, es kommt selten so schlimm wie auf Canaxu ..."
    „Es ist die absolute Ausnahme!"
    „Das mag sein, aber ..."
    „Ich bin weit über zehntausend Jahre alt, und so etwas ist mir nie passiert."
    „Gut, vielleicht nicht. Du bist kein Schuldiger, sondern allenfalls jemand, der fahrlässig gehandelt hat. Ich will von dir auch nur eines: Arbeite in Zukunft mit mir zusammen.
    Ich brauche deine Hilfe."
    „Hilfe?" Atlan hob überrascht die Augenbrauen an. „Ja. Du weißt, daß mich deine Besatzung nicht leiden kann. Seit dem Unfall verfolgen sie mich regelrecht. Deine Arkoniden mögen eben keine Besserwisser. Sie behindern meine Arbeit, wo sie nur können."
    „Ich sorge dafür, daß das anders wird, Cessie."
    „Versprochen?"
    „Ja. Du bekommst dein eigenes Team und alle Unterstützung."
     
    *
     
    In der Mitte der folgenden Nachtperiode erwachte der Patient. Mayhel Tafgydo weckte den Arkoniden aus tiefem Schlaf, und er konnte sehen, wieviel Freude ihr das bereitete.
    Atlan beschwerte sich nicht. Er war sofort wach, auch ohne Frühstück und ohne Dusche. Wer von den lebenspendenden Strömen eines Aktivatorchips erfüllt war, kannte Müdigkeit nur im Ausnahmefall - binnen fünf Minuten war er an Ort und Stelle. „Hast du mit ihm gesprochen, Mayhel?"
    Die Ära-Frau schüttelte den Kopf. „Nein", gab sie säuerlich zurück, „dein Verbot war deutlich."
    „Gut."
    Atlan trat vor das Schott zur Medo-Kabine und betätigte den Kontakt mit einem Daumendruck. Das Schott fuhr beiseite. Es gab den Blick auf einen kleinen Raum frei, in dem nichts anderes stand als ein Bett und eine Konsole. Von den Wänden schimmerte indirektes Licht, dessen Spektrum an die Sonne von Canaxu angelehnt war.
    Ein seltsamer Geruch lag in der Luft; es war der des Patienten. „Hallo, Niisu!" begrüßte er ihn im Idiom der Trepecco-Nomaden. „Erkennst du mich?
    Mein Name ist Atlan."
    Der schwarzhäutige Mann lag mit großen Augen im Bett. Unverständnis über alles, was geschah, stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. Überhaupt, das Gesicht... Ein fremdes Gesicht war das, trotz aller Ähnlichkeit mit dem humanoiden Typus, und wer versuchte, seinen Ausdruck einzuschätzen, mußte das mit Vorsicht tun. Die Glieder bewegten sich kaum.
    Doch Atlan war ein scharfer Beobachter. Er

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