1669 - Zombie-Zone
müssen wir fangen…«
***
Es lief alles wie am Schnürchen. Der Hubschrauber hatte die Ladung aufgenommen und sie zu einer in der Nähe liegenden Militärstation gebracht. Von dort war das Objekt nach Moskau überführt worden, und dort erwartete man es schon. Besonders zwei Menschen waren auf die Gestalt gespannt. Zum einen Wladimir Golenkow, ein hoher Geheimdienstoffizier, und zum anderen Karina Grischin, eine Agentin, die den Einsatz geleitet hatte.
Sie und Wladimir Golenkow lebten zwar zusammen, waren aber nicht verheiratet. Privat wie beruflich liefen sie auf einer Schiene und konnten sich blind aufeinander verlassen.
Karina hatte die Erfolgsnachricht im Büro ihres Partners erhalten und war zunächst mal froh, bevor sie sagte: »Jetzt fangen die Probleme erst richtig an.«
»Wie meinst du das?«
»Das ist ganz einfach. Ich glaube nicht, dass es der einzige Zombie gewesen ist, der dort im Osten die Gegend unsicher macht. Ich kann mir vorstellen, dass wir dort auf eine Anzahl weiterer Gestalten treffen.«
Golenkow sah seine Partnerin an und nickte einige Male bedächtig.
»Mehr sagst du dazu nicht?«
»Doch, doch, Karina. Ich gehe ja auch davon aus. Und ich frage mich, wer da wirklich im Hintergrund die Fäden zieht.«
Sie lächelte. »Du hast die Macht, es herauszufinden.«
»Ja, und wie sage ich den Leuten, dass wir nach Leichen suchen, die gar nicht tot sind?«
»Wird schwierig werden.«
»Genau. Außerdem hatten wir vor ein paar Tagen die Anschläge in der Metro. Keiner der höheren Chargen hat noch Bock darauf, sich mit einem anderen Thema zu beschäftigen, das außerdem noch so extrem aus dem Rahmen fällt.«
»Das könnte zutreffen.«
»Aber wir wissen um die Gefahr, Sibirien ist ein einsames Land, und ich sage dir, dass dort Kräfte am Werk sein können, die durch ihre Taten vieles in den Schatten stellen. Einen haben wir erwischt. Er befindet sich hier in Moskau. Wo sollen wir noch suchen?«
»Das hat Eva übernommen. Sie kennt sich dort aus.«
»Gibt es eine Spur?«
»Das kann sie nicht mit Bestimmtheit sagen. Aber in der Nähe liegt ein altes Industriegelände. Eine vor Jahren stillgelegte Raffinerie, die nur Verluste machte, weswegen man sie aufgegeben hat. Eva kann sich vorstellen, dass sich in diesem sicheren Versteck noch einige dieser Geschöpfe herumtreiben. Dass sie gewissermaßen eine Zombie-Zone ist.«
Wladimir staunte für einen Moment. »Und hat sie dafür auch die Beweise?«
»Ich glaube nicht.«
»Das ist schlecht.«
»Es könnte sein.« Karina ließ nicht locker, und Golenkow ahnte schön etwas.
»Worauf willst du hinaus?«
»Ganz einfach, dass wir uns die Beweise beschaffen.«
»Du und ich?«
»Ja.«
Er schüttelte den Kopf. »Das geht nicht, so gern ich mit dir mal wieder an die Front gehen würde. Ich sitze hier in Moskau praktisch fest.«
»Die Anschläge?«
»Ja.«
»Das ist natürlich schlecht, kann ich aber verstehen.«
Wladimir seufzte und griff nach der Hand seiner Freundin. »Je höher man in der Hierarchie steigt und je mehr man zu sagen hat, umso mehr wirst du zum Bürohengst. Ich mag das nicht, konnte aber die Beförderung nicht ablehnen.«
»Ich weiß.«
Wladimir lächelte sie an. »Wie ich dich kenne, willst du hin und das Gelände unter die Lupe nehmen.«
»Ja, das hatte ich vor.«
Er strich über sein Kinn, und sein Blick nahm einen besorgten Ausdruck an. »Das könnte eine ziemlich harte Sache werden. Allein in dieser…«
»Ich werde nicht allein sein.«
»Du denkst dabei an Eva Braunova?«
»Genau an die und möglicherweise noch an eine andere Person…«
Golenkow lachte laut, bevor er fragte: »Soll ich den Namen des Mannes sagen?«
»Wenn du kannst?«
Karina lächelte, als ihr Freund ihn aussprach. »Da bleibt ja nur John Sinclair.«
»Genau der.«
Nach dieser Antwort herrschte zwischen ihnen Schweigen. Da ging jeder seinen Gedanken nach. Beide waren mit dem GeisterJäger aus London befreundet. Sie hatten ihn schon öfter nach Russland geholt, damit er sie im Kampf gegen bestimmte Wesen unterstützte.
»Und du rechnest damit, dass er kommen wird und nicht in London gebraucht wird?«
»Das würden wir durch einen Anruf herausfinden, und ich denke, dass nicht nur John allein rüber jettet, sondern auch seinen Kollegen Suko mitbringt. Ich halte diesen Fall wirklich für so brisant.«
Wladimir dachte nach. Er wiegte den Kopf, und ihm war anzusehen, wie schwer ihm die Entscheidung fiel. Er sprach davon, dass er sie nach oben
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