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Jedi Quest 05 - Meister der Täuschung

Jedi Quest 05 - Meister der Täuschung

Titel: Jedi Quest 05 - Meister der Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
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Kapitel 1

    Auf dem Planeten Haariden herrschte seit zehn Jahren Bürgerkrieg. Die Spuren waren überall zu sehen. Die Planetenoberfläche war gezeichnet durch Narben von tiefen Löchern, die Laser-Kanonenfeuer und Granatwerfer aufgerissen hatten. Ionen-Minen hatten hüfttiefe Krater in die Straßen gerissen. Rechts und links der durchlöcherten Straßen lagen schwarze, bis auf die Stoppeln abgebrannte Felder.
    Die Jedi hörten das Kanonenfeuer, das von den kahlen Hügeln widerhallte, schon den ganzen Tag. Die Schlacht tobte in zwanzig Kilometern Entfernung. Der Wind fegte über die Felder hinweg und peitschte den Staub auf den Straßen auf. Er brachte den Gestank von Feuer und Rauch mit sich. Der raue Sand und die Asche setzten sich in den Haaren und Kleidern der Jedi fest. Es war kalt. Eine blass leuchtende Sonne versteckte sich hinter dicken, grauen Wolkenschichten.
    Anakin Skywalker erschien dies alles, als käme es geradewegs aus seinen Albträumen. Visionen von einer verwüsteten Welt, wo einem der kalte Wind das Gesicht und die Finger taub werden ließ und wo man unendlich lange unterwegs zu sein schien, ohne sein Ziel zu erreichen. Nach außen allerdings zeigte Anakin keinerlei Anzeichen von Erschöpfung oder Unbehagen. Er befand sich in der Ausbildung zum Jedi und das bedeutete, dass man sich auf das Wesentliche zu konzentrieren hatte. Ein Jedi nahm keine Notiz von dem allgegenwärtigen Staub, von dem schneidend kalten Wind. Ein Jedi zuckte nicht zusammen, wenn der Explosionsdonner eines Protonen-
    Torpedos die Luft durchschnitt. Ein Jedi konzentrierte sich auf die vor ihm liegende Mission.
    Aber Anakin war noch kein Jedi-Ritter, sondern erst ein Padawan. Und auch wenn er sein Marschtempo nicht verlangsamte, so driftete er in Gedanken doch immer wieder ab, um über sein Unbehagen zu grübeln. Er fror, er hatte Hunger und in einem seiner Stiefel steckte ein kleiner Stein, der ihn wahnsinnig machte. Der Himmel schien immer tiefer herabzusinken, so als wollte er Anakin erdrücken. Er würde froh sein, wenn die Mission vorüber und er wieder draußen im All war und an den hellen Sternen vorbei raste.
    Er ertrug die Kälte, die Gefahr und den leeren Magen. Aber er war auf Tatooine, am Outer Rim, aufgewachsen und er hasste Sand. Er hasste es, ihn schlucken und schmecken zu müssen. Er hasste es, dass der Sand durch jede kleine Öffnung drang, durch jeden Spalt in seiner Tunika und in seiner Hose. Er hasste es, dass sich immer wieder ein Sandkorn in sein Auge verirrte.
    Vor ihm marschierte sein Meister, Obi-Wan Kenobi, mit einer anderen Jedi-Ritterin, Soara Antana. Die beiden Jedi behielten den Weg vor ihnen im Auge; sie achteten sorgsam auf jedes verräterische Anzeichen eines halb im Boden vergrabenen Lebensform-Sensors - eines Auslösers für eine Ionit-Mine. Neben Anakin trottete Darra Thel-Tanis, die ebenfalls ein Padawan war.
    Er warf Darra einen Blick zu. Ihr helles, kupfer- und goldfarbenes Haar war voller Sand. Er konnte nicht einmal mehr sagen, welche Farbe die Bänder hatten, die sie in ihren dünnen Padawan-Zopf geflochten hatte. Ihr Blick war auf die vor ihr liegende Straße gerichtet. Ihre Schritte waren nicht ein einziges Mal langsamer geworden, seitdem sie diese Mission begonnen hatten. Seit drei Tagen marschierten sie jetzt schon.
    Sie schien nichts von der Erschöpfung zu spüren, die Anakin plagte.
    Aber sie musste seinen Blick gespürt haben, denn sie kam etwas dichter zu ihm und murmelte fast unhörbar: »Was würde ich nicht alles für ein Bad geben.«
    »Und für ein Glas kalten Juma-Saft«, fügte Anakin hinzu.
    Darra seufzte. »Bitte, egal was du tust, sag das bloß nie wieder.«
    Anakin hätte gerne gegrinst, er wollte jedoch keinen Sand zwischen die Zähne bekommen.
    Vor ihm gingen Obi-Wan und Soara im gleichen stetigen Tempo. Ihre Konzentration war vollkommen. Kein noch so winziger Kieselstein, keine noch so kleine Unebenheit im Boden entging ihren Blicken. Ein falscher Schritt und eine Mine könnte sie in die Luft sprengen. Obwohl Anakin und Darra im Tempel auch etwas über das Aufspüren von Minen gelernt hatten, gab es doch nichts Besseres als Erfahrung, um Unvorsichtige vor der Gefahr bewahren zu können.
    Die Jedi waren auf diese Mission nach Haariden geschickt worden, um fünf Wissenschaftler zu retten, die auf Geheiß des Senats zu einer Vermessungsaktion hierher gekommen waren. Seitdem nach einem Waffenstillstand plötzlich wieder Feindseligkeiten ausgebrochen waren, konnten die

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