1669 - Zombie-Zone
es die Menschen, die aus ihr Profit schlagen wollten. Sie suchten nach dem flüssigen Gold. Sie waren überzeugt, es zu finden. Probebohrungen deuteten darauf hin. Sie waren so begeistert, dass sie sogar an der Quelle eine Raffinerie bauten, bis es zum großen Umbruch kam. Plötzlich hatten die alten Kräfte nichts mehr zu sagen. Neue Machthaber regierten, und die wollten die Raffinerie nicht mehr. Und eine Mannschaft war auch nicht mehr vorhanden. Sie hätten am Leben bleiben können, wenn sie auf mich gehört hätten, aber das haben sie nicht getan. Sie wollten bleiben, sie wollten Geld verdienen und haben nicht daran gedacht, zu was ich fähig bin.«
»Du hast sie geholt?«
»Ja!«
»Alle?«
»Warum hätte ich auch nur einen von ihnen verschonen sollen? Gab es einen Grund für mich? Nein. Ich habe sie unter meine Kontrolle gebracht. Sie sind tot, aber mir reichen sie. Ich kann mich auf meine Zombies verlassen, und sie haben mich nicht enttäuscht. Sie haben dafür gesorgt, dass diese Ölpumpen und die Raffinerie nicht in Betrieb genommen wurden. Dann ist jemand gekommen, der seine Neugierde nicht bezähmen konnte. Du starrst die Frau gerade an. Sie hat einen Zombie fangen und mitnehmen können. Da wusste ich schon, dass es Probleme gibt, und plötzlich treffe ich auf dich.«
Ich schüttelte den Kopf. Obwohl ich Mandragoro nicht sah, sprach ich ihn durch meine Frage an.
»Ist denn das so ungewöhnlich? Wenn es um Zombies geht, die nichts Menschliches mehr an sich haben, dann bin ich der richtige Mann, um sie zu vernichten. Das weißt du.«
, »Ja, John Sinclair, und ich habe auch meistens nichts dagegen. Hier aber haben sich meine und deine Interessen überschnitten, und das ist nicht gut für uns beide.«
»Warum nicht?«
»Du hast mit deinen Freunden zusammen bis auf einige wenige alle vernichtet.«
»Wir waren eben schneller als sie.«
»Das stimmt. Trotzdem müssen wir eine Lösung finden.«
»Das ist nicht schwer.«
»Dann höre ich gern zu.«
»Wir werden wieder von hier verschwinden und das vergessen, was wir hier erlebt haben.«
»Das könnt ihr nicht.«
»Stimmt. Aber wir werden es nicht melden, sodass auch die Menschen hier ihre Ruhe haben. Es war nie die Rede davon, dass hier Öl gefördert werden soll. Und das wird auch so bleiben. Die Macht haben wir.«
»Soll ich dir glauben, John Sinclair?«
»Habe ich dich schon jemals belogen?«
»Nein, du spielst mit offenen Karten, und du hast nicht gewusst, wer hier seine Hand im Spiel hatte.«
»Das ist so. Und wie geht es jetzt weiter?«
»Ich werde mich wieder zurückziehen, auch mit denen, die du mir noch gelassen hast. Das ist es gewesen…«
»Danke.«
Das Wort war voller Überzeugung aus meinem Mund gedrungen. Mandragoro hätte auch anders reagieren und uns in sein Reich ziehen können. Als ich mich erhob, hörte ich Eva leise husten. Sie hielt die Augen noch geschlossen, aber sie würde sich erholen. Deshalb brauchte ich nicht bei ihr zu bleiben. Suko und auch Karina hatten sich in der Nähe aufgehalten und sich nicht mehr bewegt. Sie hatten mich wohl beobachtet und auch mein Verhalten verfolgt. Sie hatten es nicht gewagt, mich zu stören und eine Frage zu stellen.
Jetzt schon, und da musste Suko als Erster etwas loswerden. »Was ist passiert, John?«
»Es ist alles in Ordnung.«
»Und zuvor?«
Er hatte es verdient, eine Antwort zu bekommen. »Das war Mandragoros Spiel.«
Suko zuckte leicht zusammen. Er kannte das Verhältnis, das ich zu Mandragoro hatte.
»Hast du eine Lösung finden können?«
»Ich glaube schon.« Ich lehnte mich für einen Moment ans Heck des Geländewagens.
»Es hat einen Kompromiss gegeben, den wir auch einhalten sollten.«
»Und wie sieht er aus?«
Ich löste mich von meinem Platz und ging vor. »Lass dich einfach überraschen.« Damit wollte ich Suko nicht ärgern, aber ich konnte ihm die Lösung nicht erklären, weil ich sie auch nicht kannte. Ich würde sehen müssen, was geschah, und ich dachte auch daran, dass wir uns lange Zeit auf dem falschen Dampfer befunden hatten, als wir an den Rasputin-Clan dachten, der dahinterstecken konnte.
Vor dem Auto stand ich wie ein Wachsoldat. Ich schaute nach vorn, und mir wurde bewusst, dass sich der Boden unter meinen Füßen nicht mehr bewegte. Er warf keine Wellen mehr, die mich beeinträchtigt hätten. Der Untergrund bildete sich zurück. Die Hügel senkten sich, der Boden wurde flacher, ja, man konnte sagen, dass er wieder sein normales Aussehen
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