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167 - Tor in die Vergangenheit

167 - Tor in die Vergangenheit

Titel: 167 - Tor in die Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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vorgestoßen.
    »Du hast Recht, Sternsang – es ist die Sprache der Hydree«, murmelte Matt.
    Jetzt konnte er die klackende Stimme in seinem Schädel vom Gemurmel außerhalb seines Körpers unterscheiden; eines kam ihm vor das Echo des anderen.
    Auch die Konturen aus rotem Licht sprachen für eine Verwandtschaft zu den irdischen Meeresbewohnern, auch wenn der Flossenkamm auf dem Scheitel des ohrlosen, gedrungenen Schädels nur wenig ausgeprägt war. Matt fühlte sich an seinen Freund Quart'ol erinnert, an den Fischmenschen, dessen Geist ihn einst über Monate hinweg begleitet und dabei vieles über die Hydriten gelehrt hatte – nicht zuletzt deren Sprache und Schrift.
    Matt wandte sich an Sternsang. »Du hast gesagt, du kennst Gestalten wie diese. Wo hast du sie schon gesehen?«
    »Bei meinen Wanderungen durch den Strahl«, entgegnete Sternsang. »Dort verharren sie zu Tausenden… zu Hunderttausenden!«
    »Verharren?«, echote Matt.
    Der Weltenwanderer löste seinen Blick nicht von der Projektion, als er fortfuhr: »Ich glaube, es ist an der Zeit, euch einige Geheimnisse des Strahls zu offenbaren, damit ihr zu verstehen lernt…«
    ***
    Der Mars vor 3,5 Milliarden Jahren
    Sein Tag! Er stieß sich von der Wand ab, schwamm durch den Kuppelraum und tauchte in den Hauptkanal zur Zentralebene. Sein großer Tag!
    Geschmeidig glitt er durch die spiralartig gewundene Röhre nach unten. Hinter seinen Beinflossen blieben schäumende Wasserwirbel zurück, aus seinen pulsierenden Kiemen perlten Luftbläschen. Gestern erst, kurz vor Lichtend, hatte er seinen Lehrer gebeten, dem Hochrat seine Anfrage zu überbringen, und heute Morgen schon, kurz nach Lichtbeginn, hatte der Hochrat einen Boten geschickt: Man erwartete ihn in der Zentrumskuppel.
    Was konnte es denn anderes bedeuten, als dass der Hochrat ihn als Kandidaten akzeptierte? Was anderes, als dass er heute den schmalen, steilen Weg betreten durfte, an dessen Ende man ihn als vollwertiges Mitglied der Ditrydree-Gemeinschaft von Tarb'lhasot empfangen würde? In seiner Brust jubelte es.
    Er gelangte auf die Westbrücke. Sie verband die westlichen Ebenen der Ozeanstadt mit der Zentrumskuppel und den anderen Stadtteilen. Mit kräftigen Bewegungen seiner Arme und Beine schwamm er an den gewundenen Säulen und Torbögen vorbei, die auf beiden Seiten der Brücke standen.
    Endlich war es so weit! An die Mühen und Gefahren, die einen Kandidaten erwarteten, verschwendete er keinen Gedanken.
    Die Brücke mündete in die sechs Längen durchmessende Verteilerröhre. Wie ein Wulst umgab sie die Zentrumskuppel auf halber Höhe. Bionetische Kulturen aus Weißkorallen hingen an ihrer Decke und erfüllten sie mit hellem Licht.
    Zahllose kleine Mündungen an ihrer Außenseite führten über Schächte und Röhren hinauf oder hinunter in meist private Wohnsegmente. Durch die Rundluken in der Innenseite spähte er im Vorbeigleiten in die Zentrumskuppel hinab. Wahrhaftig: Da schwebten sie und warteten auf ihn! Mindestens fünfzehn Hydree zählte er, Erzeuger und Gebärer. Er verstärkte seine Schwimmbewegungen.
    Bald erreichte er den Haupttunnel West. Durch die große Einmündung in der Außenseite der Verteilerröhre gelangte man zur Außenhülle der Ozeanstadt. Das Rundtor in der Innenseite der Röhre führte in sein Ziel: in die über hundert Längen breite und sicher dreißig Längen hohe Kuppelhalle.
    Er stieß sich von der Innenwand der Röhre ab und ruderte zwei, drei Mal besonders heftig, um möglichst eindrucksvoll durch das Tor in die Zentrumskuppel zu schießen. Sollten sie ruhig sehen, wie stark und wie schnell er schon war.
    Schließlich sank er vor dem Nordtor dem Kuppelboden entgegen, denn dort standen sie und warteten – der Hochrat, die Räte, die Sippenhäupter, sein Vater mit den Ältesten der eigenen Sippe, und schließlich derjenige, dessen Anwesenheit ihm die Erfüllung seiner Hoffnung verhieß: Mosh'oyot, der Hochrat von Dibr'dryn.
    »Rotgrunds Wärme und das Gelächter seiner Schöpfer sei mit euch, ihr Meister und Lehrer!« Gilam'esh verneigte sich.
    »Die Geduld der Schöpfer erhalte dich, junger Gilam'esh«, entgegnete Ardi'bud, der Hochrat. Er schwebte direkt zwischen Gilam'eshs Vater Barton'esh und Gilam'eshs Lehrer Kazar'bal.
    Die drei waren hauptverantwortlich für Gilam'eshs Erziehung und Ausbildung: sein Hochrat, sein Erzeuger und sein Sippenältester. Zwei Längen hinter ihnen hatte sich eine etwa zwanzigköpfige Gruppe aus Räten, Ratsministranten und

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