1671 - Chaos-Kämpfer
geleistet hatte, ihm jetzt aber nichts mehr nutzte, sondern nur noch eine Last war. Es kam mir vor, als würde mir das kantige Maul der Teufelsfratze für einen Moment zugrinsen, bevor die Flammen noch mal auf fauchten und wie eine Wolke aus brennendem Benzin in die Höhe geschleudert wurden.
Es war das Ende der Kreatur. Die noch verbliebenen Reste zerplatzten in einem wahren Regen aus Feuer, vor dem ich zurückwich und so lange wartete, bis er verschwunden war.
Es regnete sogar Asche, und genau das war es, was letztendlich von der Kreatur der Finsternis zurückblieb. Es gab dieses Monster nicht mehr, und damit brach auch das zusammen, was ihm über urlange Zeiten hinweg eine so starke Macht gegeben hatte. Der Zeitkanal brach zusammen. Und er riss uns zurück in die Welt, in die wir gehörten…
***
Eine Anzahl der Stühle lag noch immer am Boden. Auf mehreren Tischen standen Teller mit Essen, das allmählich vergammelte, aber wir waren froh, dieses Bild zu sehen, denn es zeigte uns, dass wir wieder zu Hause waren. Justine hatte das Doppelbeil in der Vergangenheit gelassen. Jetzt ging sie mit kleinen Schritten hin und her und ihre Lippen zeigten ein breites Grinsen.
»Und, Partner?«
»Ja, wir haben es geschafft.«
»Klar, wir waren toll. Ich frage mich aber, ob du auch ohne meine Hilfe zurechtgekommen wärst.«
»Verlass dich drauf, denn Kreaturen der Finsternis zu vernichten gehört zu meinen Spezialitäten.«
»Du hast das Ding doch nicht vernichtet.«
»Wer sonst?«
»Einen Teil habe ich dazu beigetragen, aber zum Schluss, als das Feuer loderte, hast du doch Unterstützung von einer Seite erhalten, die du sonst bekämpfst.«
»Wen meinst du?«
»Ich habe die Fratze genau gesehen. Da hat sich sogar der Teufel auf deine Seite gestellt.« Sie deutete eine Verbeugung an. »Kompliment, Partner.« Dann lachte sie leise. »Aber trotz allem, es hat mir richtig Spaß gemacht, mit dir auf die Reise zu gehen. Das würde ich sogar gern wiederholen.«
»Es muss nicht sein«, sagte ich.
»Wieso? Waren wir nicht ein gutes Team?« Sie wartete meine Antwort nicht ab und erklärte mir, dass sie sich noch um eine Leiche kümmern musste, die in einem bestimmten Haus lag. »Wir sehen uns«, fügte sie noch hinzu und verschwand…
***
Geschlafen hatte ich den kurzen Rest der Nacht nicht mehr. Mir ging einfach zu viel durch den Kopf. Ich hatte mich in den Sessel gehockt, zum Fenster geschaut und zugesehen, wie es allmählich heller wurde. Die Sonne erschien als goldener Ball und würde den gesamten Tag über scheinen.
Dann war ich unter die Dusche gestiegen, hatte mir andere Klamotten angezogen, etwas gegessen und war anschließend rüber zu Suko und Shao gegangen. Wie jeden Morgen. Es war verrückt, wenn ich darüber nachdachte, was hinter mir lag. Nachdem ich im Auto mehrere Male gegähnt hatte, sprach Suko mich darauf an.
»Müde?«
»Ja.«
»Und was treibst du nachts?«
»Oh, da lasse ich mich in eine andere Zeit beamen und kämpfe gegen eine Kreatur der Finsternis.«
»Und wovon träumst du sonst?«
Ich reckte mich so gut, wie es in der Enge des Rover ging. »Ich träume davon, mal eine Nacht richtig durchschlafen zu können. Das wäre wirklich mehr als super…«
Suko schüttelte nur den Kopf. Was hätte er auch anders tun sollen. Er war ja nicht eingeweiht…
ENDE
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