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1683 - Mehr Macht für Arkon

Titel: 1683 - Mehr Macht für Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bisher keine Erfolge zu verzeichnen. Seit Lyndaras Tod in der entarteten biokinetischen Landschaft des Mars schienen die Überlebenden ihren Lebenswillen verloren zu haben, und so war eine geradezu groteske Situation entstanden.
     
    2.
     
    „Jeder Angriff muss mit einer Verteidigung enden", sagte der Ertruser Poulkar der nur noch ein Schatten seiner selbst war. „Aber was ist schon aus dem Krieg geworden? Ein Wanzenstechen! Mehr nicht! Der Krieg ist zur Ausrottung geworden, und da seine Feldherrn, soldatisch gesehen, ähnlich heruntergekommen sind wie die Kammerjäger, sollte man ihnen nach einer geglückten Waffentat eigentlich die Goldene Wanze an die Heldenbrust heften!"
    „Wenn mich nicht alles täuscht, waren das verunstaltete zwei Zitate aus der terranischen Geschichte", erwiderte Boris Siankow, dem es keine Mühe machte, dem Ertruser in die Augen zu sehen, da dieser mit unterschlagenen Beinen vor ihm auf dem Boden hockte. Was so riskant wirkte, war vollkommen harmlos: In den Wänden verborgene Paralysatoren wir den einen Angriff des Ertrusers sofort stoppen. Zudem waren die Männer extrem geschwächt. „Doch was hat das mit uns zu tun?"
    „Was fragst du?" Poulkar blickte ihn verwirrt an. Er wusste wohl nicht mehr, was er gerade eben gesagt hatte. „Schon gut", entgegnete der Nexialist.
    Er befand sich zusammen mit Arol von Pathis und Torris Blefar in einer Abteilung der Krankenstation von Titan, die für die elf überlebenden Ertruser von Noman eingerichtet worden war. Die anderen zehn Giganten lagen erschöpft auf ihren Betten und ließen durch nichts erkennen, dass sie ihn und seine Assistenten bemerkten. Sie alle befanden sich im Hungerstreik! Ausgerechnet Ertruser, die in der Milchstraße als Vielfrasse bekannt waren, hatten sich entschlossen, auf diesem Wege aus dem Leben zu scheiden. Es war eine Situation voll bitterer Ironie. Da sie in weiten Teilen der Galaxis bekannt geworden war, hatte dieses Verhalten in den Medien zu einer Reihe von ironischen Kommentaren und kabarettistischen Sendungen geführt, die oft genug die Grenzen des guten Geschmacks überschritten. „Der Bauch ist ein böser Ratgeber, sagt man bei uns", bemerkte Arol von Pathis. „Wir sollten noch einmal in Ruhe über alles reden."
    „Lasst euch nicht einfallen, uns zwangszuernähren", sagte Krellin, der bisher teilnahmslos auf seinem Bett gelegen hatte. „Es würde zu nichts führen. Ihr müsstet uns zunächst paralysieren, um uns überhaupt ernähren zu können, aber irgendwann ist die Lähmung vorbei, und dann kommt unsere Antwort."
    „Ich habe um einen ertrusischen Psychiater gebeten", berichtete Boris Siankow. „Er wird bald hier sein und sich um euch kümmern."
    „Wenn der Mann zur Tür hereinkommt, ist er bereits tot", antwortete Krellin. „Wir sind uns einig. Wir lassen keine Behandlung zu."
    Boris Siankow ging von Bett zu Bett und sah sich jeden Ertruser an. Bei allen erkannte er die gleichen Anzeichen von Resignation und geistiger Verwirrung, aber auch die Entschlossenheit, dem Leben ein Ende zu setzen. Die Ertruser machten den Eindruck, als seien sie mit ihrem Bewusstsein schon gar nicht mehr auf Titan, sondern bereits in einer anderen Welt. Poulkar erhob sich mühsam, ging zu seinem Bett und legte sich hin. Er war schwach, und er rang heftig nach Luft. „Was ist da draußen geschehen?" fragte er, als er sich ein wenig erholt hatte. Boris Siankow deutete auf die Monitore an der Wand. „Was fragst du?" erwiderte er. „Ihr könnt jederzeit alle Nachrichten abrufen, die euch interessieren."
    „Ich meine nicht das galaktische Geschehen, ich rede von Titan!" sagte Poulkar. „Und ich verstehe dich nicht", kommentierte der Nexialist. „Vor etwa zwei Stunden hat sich etwas geändert", stellte der Ertruser fest. „Wir alle haben es gefühlt." Diese Antwort traf Siankow wie ein Blitz. Plötzlich war er wie elektrisiert. Vor etwa zwei Stunden waren zunächst Philip, dann Gieselbert, Mario und schließlich Megananny auf Titan erschienen. Mit ihnen waren die mit negativer Strangeness behafteten Spindeln eingetroffen.
    Sprach der Ertruser ihn etwa darauf an? Er ging zu ihm und setzte sich zu ihm auf die Bettkante. „Was habt ihr gefühlt?" erkundigte er sich. „Etwas ist anders geworden", antwortete Poulkar. „Das Sterben fällt uns leichter." Boris Siankow gab sich damit nicht zufrieden. Er wollte mehr hören, doch keiner der Ertruser war bereit, ihm eine weitergehende Auskunft zu geben. Die Hungernden schwiegen

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