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1683 - Mehr Macht für Arkon

Titel: 1683 - Mehr Macht für Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Möglichkeiten", wehrte er ab.
    Der Arkonide strich nachdenklich über seinen schwarzen Lippenbart und setzte sich ebenfalls. Er warf Torris Blefar einen hilfesuchenden Blick zu, doch der schien ihn nicht zu bemerken. Geistesabwesend stand er neben der Spindel am Tisch. Die Diskussion schien ihn nicht zu interessieren. Arol von Pathis presste die Lippen zusammen und blickte düster vor sich hin. Die Muskeln unter der dünnen Haut seiner Wangen zuckten in kurzen Abständen. Er hatte sehr angenehme Umgangsformen, mit denen er immer wieder seine Hochachtung vor Siankow zum Ausdruck brachte. Doch nun rang er offensichtlich mit seiner Fassung. „Du hast Angst", bemerkte Boris Siankow mit einem feinen Lächeln. „Ich habe dir schon gesagt, weshalb ich Angst habe. Eben deshalb bin ich dafür, die Arcoana einzuschalten."
    „Wahrscheinlich hältst du mich für eigensinnig", sagte der Chefwissenschaftler. „Aber noch sind wir nicht an dem Punkt, an dem wir die Waffen strecken müssen. Außerdem sehe ich das Risiko nicht so wie du und ein großer Teil der Belegschaft von Titan. Es tritt erst dann auf, wenn wir außerhalb von Titan fünfdimensionale Felder errichten und die Spindel damit bearbeiten. Das aber wird erst in einigen Tagen der Fall sein."
    Arol von Pathis sprang auf und stürzte wortlos hinaus. „Hm?" machte Blefar. Boris Siankow lächelte kühl. „Eine der Wirkungen der Furcht ist es, die Sinne zu verwirren und die Dinge anders erscheinen zu lassen, als sie sind", bemerkte er nüchtern. „Ausgerechnet er", sagte Blefar. „Das kann sich noch ändern", erwiderte der Nexialist. Er fixierte seinen Mitarbeiter, als falle ihm jetzt erst auf, dass er bei ihm war. „Wie schätzt du das Risiko ein?"
    Torris Blefar zuckte mit den Achseln und gab damit zu verstehen, dass er anders dachte als Arol. Er war anscheinend davon überzeugt, dass Boris Siankow kein unnötiges Risiko einging und schon gar nicht alle Mitarbeiter der Forschungsstation gefährdete. „Morgen machen wir weiter", entschied der Nexialist. „Einflüsse fünfdimensionaler Art kommen nur weit entfernt von Titan im freien Raum in Frage."
    „Und die Arcoana?" fragte Blefar. Er machte einen etwas melancholischen Eindruck, und er schien mit seinen Gedanken woanders zu sein.
    Doch das war nicht ungewöhnlich. Boris Siankow kannte ihn schon lange, und er wusste, dass der Hyperphysiker selbst dann zuhörte, wenn er zu träumen schien. „Es spricht einiges dafür, mit ihnen zusammenzuarbeiten", gab Siankow zu, und dann fügte er einen bemerkenswerten Satz hinzu. „Arol hat Recht. Die Spindeln könnten gefährlich sein. Auch ich bin nicht ohne Angst! Es könnte schreckliche Konsequenzen haben, wenn wir einen Fehler machen!" 23. März 1208 NGZ, notierte Torris Blefar. Keine weiterführenden Resultate.
    Seit mehr als zehn Tagen arbeitete das Team, zu dem mittlerweile weitere qualifizierte Hyperphysiker aus allen Teilen der Galaxis gehörten, unter der Leitung von Boris Siankow an den Spindeln und den wahrscheinlich dazugehörenden Segmenten. Der Kern des Forschungsteams allerdings bildeten die beiden Arkoniden und Siankow. Die Stimmung des Nexialisten hatte sich von Tag zu Tag verschlechtert. Er war frustriert. „Wir kommen nicht weiter", stellte er am Abend des elften Tages fest. „Wenn sich wenigstens mal ein Ennox sehen ließe, damit wir ihm Fragen stellen können!"
    Er befand sich allein mit Torris Blefar in einem kleinen Labor. Eine der Spindeln schwebte in einem schwachen Antigravfeld über dem Tisch.
    Siankow fuhr sich mit beiden Händen durch das weit abstehende Haar. „Warum sagst du nichts?" fuhr er Blefar an. „Ich?" Stöhnend ließ sich der Nexialist auf einen gepolsterten Hocker sinken. „Ist noch jemand hier außer uns?" Torris Blefar blickte sich um, als sei. er sich seiner Sache nicht ganz sicher. „Nein."
    „Ich sollte dich feuern."
    „Warum?"
    „Weil es mich langsam verrückt macht, dass man nicht mit dir reden kann. Wir kennen uns seit mehr als einem Jahr, aber ich habe noch keinen vollständigen Satz von dir gehört. Hast du eigentlich eine Freundin? Bist du verheiratet? Hast du eine Lebensgefährtin?"
    „Vielleicht."
    Boris Siankow blickte ihn ärgerlich an. „Das ist privat, was? Geht mich nichts an?"
    „Richtig."
    „Du bist stur wie diese dämlichen Spindeln", seufzte er. „Man kommt nicht an dich heran. Was ist los mit dir? Warum verschließt du dich so? Hast du was zu verbergen?"
    „Nein."
    „Ich geb's

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