Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1685 - Angriff der Racheengel

1685 - Angriff der Racheengel

Titel: 1685 - Angriff der Racheengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
gewesen, aber das zählte jetzt nicht mehr, denn plötzlich wurde alles anders.
    Bilic konnte sich später nicht mehr daran erinnern, was genau geschehen war. Jedenfalls hatte er wieder dieses helle Licht gesehen und war regelrecht darin gefangen worden.
    Noch einmal bekam er freie Sicht. Da schaute er nach unten und sah den Boden tief unter sich. Dort tobte der Krieg. Ja, da gab es das große Sterben. Und er war so unendlich weit davon entfernt – und er war nicht tot.
    Er lebte, und das hatte er jemandem zu verdanken, an den er zuletzt als Kind geglaubt hatte …
    ***
    Der Fall des Schamanen lag hinter uns. Darco Uvalde lebte nicht mehr. Er konnte keine Brücke mehr zwischen dem Diesseits und der Anderswelt schlagen, was Suko und mich sehr beruhigte.
    Ebenso wie Rosy Mason, die in den Kreislauf dieser Magie hineingeraten war und die sich beinahe mit einer Handgranate selbst in die Luft gesprengt hätte, was ich im letzten Moment hatte verhindern können.
    Wir hatten sie gerettet. Suko hatte sie in ihrem VW Polo nach Hause gebracht, während ich ihnen mit dem Rover gefolgt war. Sie wollte nicht in psychologische Behandlung, denn sie ging davon aus, dass ihre Angst jetzt vorbei war.
    Eine Sache mussten wir noch aufklären. Wir wollten wissen, woher Rosy die Handgranaten gehabt hatte. Dass man so etwas nicht in der Küche aufbewahrte, war klar.
    Wir erfuhren, dass sie die Handgranaten und auch die Pistole auf dem Friedhof gefunden hatte. Verstaut in einer Holzkiste, die sie aus Neugier geöffnet hatte.
    Das war auch für uns eine Überraschung. Wir ließen uns den Ort genau beschreiben und nahmen uns vor, gleich morgen früh dorthin zu fahren, um das gefährliche Zeug zu holen.
    Im Moment erlebten wir wettermäßig den großen Gegensatz. Die wochenlange Hitze war von einem mächtigen Gewitter und einem Unwetter mit Starkregen abgelöst worden.
    Dahinter hatte die Kaltfront gelauert, und die war jetzt über das Land gefegt, sodass einige Menschen schon anfingen zu frieren. Die meisten waren froh darüber, dass die Kälte auch die drückende Schwüle aus ihren Wohnungen und Häusern vertrieb und man wieder anständig schlafen konnte.
    Wir waren von unserem Apartmenthaus aus nicht erst ins Büro gefahren, sondern hatten den Weg zum Friedhof eingeschlagen. Wir wussten nicht, wie schwer die Kiste war. Zuerst wollten wir uns einen Überblick verschaffen und dann möglicherweise Hilfe holen.
    Wieder hielten wir auf dem uns schon bekannten Parkplatz. Die Luftfeuchtigkeit musste fast hundert Prozent betragen, sodass die Nebelschwaden wie dicke Watteschleier über den Friedhof krochen. Es regnete zwar nicht stark, aber aus den tief liegenden Wolken nieselte schon ein leichter Sprüh, der unsere Gesichter nässte.
    Der Boden hatte das Wasser endlich aufsaugen können. Auch die Pflanzenwelt hatte ihren Durst gestillt. Sträucher und Büsche waren regelrecht aufgelebt, als hätten sie erst jetzt richtig durchatmen können, nachdem die große Trockenheit endlich vorbei war.
    Überall schimmerte es feucht, Tropfen fielen von den Blättern und klatschten auf unsere dünnen Regenjacken. Der Weg war uns zwar beschrieben worden, trotzdem mussten wir etwas suchen, denn der Ort lag nicht dort, wo das Begräbnis von Rosy Masons Freundin stattgefunden hatte.
    Ein Wasserbottich sollte sich in der Nähe befinden. Den fanden wir auch, und dann war es kein Problem mehr, die Kiste zu entdecken, die in der Nähe stand und nicht einmal besonders gut versteckt war.
    »Bingo«, sagte Suko und blieb stehen.
    Wir schauten uns die Kiste genauer an. Das Holz war mal hell gewesen, jetzt hatte es durch das Regenwasser eine andere Färbung angenommen und war auch aufgeweicht. Ein Deckel allerdings verbarg den Inhalt. Auch das hatte uns Rosy Mason erzählt.
    »Dann wollen wir mal«, sagte Suko und bückte sich, um den Deckel anzuheben.
    Ich blieb stehen und schaute nach unten. Nicht nach rechts, auch nicht nach links oder nach hinten.
    Das war ein Fehler.
    Denn plötzlich hörten wir in unserem Rücken eine harte Männerstimme sagen: »Finger weg und hoch die Hände!«
    ***
    Es war kein Witz, wir erlebten auch keinen Traum. Er war die Wirklichkeit, die uns da förmlich überrollt hatte, und wir standen da und wussten nicht, was wir unternehmen sollten.
    Sicherheitshalber hoben wir die Hände und hörten in den nächsten Sekunden erst mal nichts. Nur das Aufschlagen der Tropfen drang an unsere Ohren.
    Bis wir dann die Schritte hinter uns vernahmen. Und es

Weitere Kostenlose Bücher