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1685 - Spindel und Segment

Titel: 1685 - Spindel und Segment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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du eben gesprochen hast, war nicht Selie von Mior. Sie nannte sich zwar so, aber wir haben schon vor längerer Zeit eine andere Person an ihre Stelle gesetzt. Und zwar die Hanse-Spezialistin Iunoy Wataka, besser bekannt unter dem Decknamen Yankipoora. Ich wußte bis heute nicht, ob sie die Position der Sprecherin Morad von Darrid noch innehat, denn wir haben seit Monaten nichts von ihr gehört."
    „Ich verstehe", sagte Atlan. „Du sagtest ja, du hättest noch ein paar Eisen im Feuer."
    „Richtig. Die Knacklaute, die sogar du sicher für Störungen gehalten hast, waren auch solche.
    Bis auf einen. Der war ein kodierter Rafferimpuls mit einer Nachricht von Yankipoora. Meine Leute sind gerade dabei, den Klartext zu ermitteln. Du sollst Bescheid wissen, bevor du dich in die Höhle des Löwen oder zum >Hügel der Weisen     „Gute Arbeit, Yart", lobte der Arkonide. „Danke. Bitte behalte die Information über Yankipoora für dich allein. Du weißt, was ich damit meine. Auch kein Wort zu Theta. Ich halte den Kreis der Mitwisser stets so klein wie möglich."
    „Natürlich", versicherte Atlan.
    Der Techniker kam kurz darauf zurück und reichte Atlan und Yart Fulgen je ein kleines bedrucktes Blatt. „MD =FGKOPF, INISP. SUCHT KONF MIT AT. ZZ OGEFAHR. COUP GEPLANT. WF. Y."
    „Soll ich es interpretieren?" bot Yart Fulgen an. „Das heißt: Morad von Darrid ist der Kopf der FAMUG und der Initiator des Spindeldiebstahls. Er sucht die Konfrontation mit Atlan.
    Für den besteht zur Zeit keine Gefahr. Ein großes Ding ist geplant. Weiteres folgt. Yankipoora."
    „Morad von Darrid ist der Kopf", wiederholte Atlan. „Kann ich mich auf diese Information verlassen?"
    „Unbedingt", versicherte Fulgen. „Wir bleiben mit der DAORMEYN im Orbit. Wenn wirklich Not am Mann ist, kannst du jederzeit per Transmitter an Bord kommen. Oder ich lasse mir etwas einfallen. Wir passen schon auf dich auf!"
    „Dann wollen wir mal", sagte der Arkonide und begab sich zum Transmitter.
     
    *
     
    Morad von Darrid entpuppte sich als höflicher und galanter Arkonide. Nicht die geringste Kleinigkeit wies darauf hin, daß er der Kopf der Radikalenbewegung sein sollte. Er behandelte Atlan zuvorkommend und nach allen Regeln der Gastfreundschaft.
    Als wichtigste Mitarbeiter an Bord der Privatyacht stellte er den Kommandanten Cam Chlaron und dessen jungen Stellvertreter Parabon vor. Selie von Mior hielt sich dabei im Hintergrund. „Du wirst staunen, wenn wir auf Arkon landen", sagte der Diplomat mit einem freundlichen Lächeln. „Wir haben deine Ankunft natürlich über die Medien verbreitet. Das ganze Gebiet um den >Hügel der Weisen< gleicht einem Tollhaus. Der ganze Planet befindet sich in Volksfest-Stimmung. Deine Arkoniden haben dich nicht vergessen. Vielleicht erwarten sie gerade deshalb eine klare Aussage von dir zur aktuellen Situation."
    Das war eine erste Anspielung, aber Atlan tat, als hätte er sie überhört. „Wir haben auf dem neuen Platz der Glorie nahe dem Regierungsgebäude eine Veranstaltung geplant und vorbereitet, auf der du sprechen kannst. Natürlich wird deine Rede bis in den letzten Winkel des Arkonreichs übertragen. Zuvor gibt es einen persönlichen Empfang für dich durch den Präsidenten und die zwölf Kabinettsmitglieder, von denen ich eines bin."
    Die ATRAMISCH landete unweit des Regierungszentrums. In der Tat hatten sich hier etwa hunderttausend Arkoniden versammelt, die den Weg bis zum „Hügel der Weisen" säumten.
    Ein offener Gleiter nahm Atlan und Morad von Darrid auf. In langsamer Fahrt schwebte er durch eine Schneise in der Menge.
    Atlan hörte Rufe der Begeisterung.
    Zahllose Tafeln und Spruchbänder bewiesen, daß sein Ansehen beim Volk nicht gesunken war. Auf der zehn Kilometer langen Strecke entdeckte Atlan nicht einmal zehn Hinweise auf die FAMUG.
    Ein großes rotes Transparent trug die Aufschrift: FÜR ARKONS MACHT UND GLORIE.
    UND FÜR EINE BESSERE ZUKUNFT.
    Es fiel im Taumel der Begeisterung aber nicht weiter auf. Nach außen hin schien sich seit dem Jahr 1171 nichts geändert zu haben. Die positive Stimmung schlug auf Atlan über und stimmte ihn zuversichtlicher. Sollte Yart Fulgen doch etwas übertrieben haben?
    Laß dich nicht einlullen! warnte der Extrasinn.
    Der Gleiter flog den Hügel hinauf, auf dessen Kuppe sich der Präsidentenpalast erhob. Die großen Tore des altehrwürdigen Gebäudes waren weit geöffnet. Das Gefährt glitt hinein.
    Halifer von Polat und die anderen elf

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