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1690 - Die Schwelle zum Jenseits

1690 - Die Schwelle zum Jenseits

Titel: 1690 - Die Schwelle zum Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weitergehen wird. Wir fahren Sie jetzt zu Ihrer Mutter. Dort können Sie dann zunächst mal Ruhe finden und das vergessen, was Sie erlebt haben.«
    Sie nickte nur.
    »Wollen Sie mir sagen, weshalb man sie entführt und hier in dieses alte Kloster gebracht hat?«
    Marcia veränderte ihre Haltung nicht. Sie überlegte einen Moment und sagte dann: »Ich weiß es nicht.«
    »Ach …« So recht wollte ich ihr das nicht glauben.
    »Ja, das war aber so!«
    »Und was ist dort unten in dieser Halle alles passiert?«
    »Keine Ahnung.«
    Erneut war ich über ihre Antwort nicht erfreut. »Das verstehe ich nicht. Sie waren dort unten, haben diese vier Kuttenträger zu Gesicht herkommen und wissen es nicht?«
    »So ist es.«
    Ich räusperte mich und schüttelte den Kopf. »Aber wieso? Das begreife ich nicht.«
    Jetzt schaute sie mich an. Ihre Stirn zeigte ein Faltenmuster. »Das ist einfach. Ich habe nichts gesehen, weil ich bewusstlos oder ohnmächtig geworden bin. Wissen Sie nun Bescheid? Ich weiß nicht, was zwischendurch mit mir geschah. Ich kam erst wieder zu mir, als ich nach draußen geführt wurde.«
    »Verstehe.«
    »Der Filmriss verschwindet auch nicht. Vielleicht später mal, aber jetzt will ich meine Ruhe haben.«
    »Das werden Sie, Marcia. Ganz bestimmt.«
    Mit diesen Antworten hatte ich nicht gerechnet und wunderte mich schon sehr darüber. Was hätte man mit dieser jungen Frau in der Zwischenzeit anstellen können? Ich ging davon aus, dass es kein Zufall war, dass man sie geholt hatte. Etwas musste mit ihr während ihres Zustands passiert sein.
    Ich schaute sie an. Sie hatte den Kopf zurückgelegt und die Augen halb geschlossen. Für mich war es das Zeichen, dass sie in Ruhe gelassen werden wollte.
    Bill kam auf den Wagen zu. Ich stieg wieder aus und sah sein Lächeln, als er stoppte.
    Dann winke er ab. »Wahnsinn, John. Romana ist fast ausgeflippt, als ich ihr erzählte, dass wir ihre Tochter gefunden haben. Jetzt kann die kleine Feier am heutigen Abend starten.«
    »Feier?«
    »Ja, einige Leute aus der Branche. Etwa ein Dutzend. Man stößt auf die neue Herbstkollektion an. Was willst du machen? Das ist eben die andere Seite des Wohlstands.« Bill deutete auf den Wagen. »Und welchen Erfolg hast du bei Marcia erreicht?«
    »Ich würde sagen, dass man bei ihr nicht von einem Erfolg sprechen kann.«
    »Wieso?«
    »Sie war verstockt und hat dementsprechend wenig gesagt. Darüber habe ich mich schon gewundert. Sie ist ja länger in diesem alten Bau gewesen, aber darüber hat sie kein Wort verloren. Wie gut oder wie schlecht es ihr ging, das hat sie für sich behalten.«
    »Wie bei mir.«
    »Und Romana wartet jetzt auf uns?«
    »Und wie. Sie war völlig von der Rolle. Sie wollte sofort ihren Mann anrufen und hat immer überlegt, wie sie uns denn danken soll.«
    »Ach, das soll sie mal lieber sein lassen.«
    »Denke ich auch.«
    Wir stiegen ein. Marcia schaute zwar zu, machte jedoch den Eindruck, als nähme sie es nicht richtig zur Kenntnis. Irgendwie zeigte ihr Gesicht einen trotzigen Ausdruck.
    Bill drehte den Kopf. »Es bleibt dabei. Wir fahren jetzt zu Ihrer Mutter. Die freut sich maßlos.«
    Marcia hob nur die Schultern.
    Auch diese Reaktion konnte ich schlecht nachvollziehen. Irgendwas stimmte nicht mit ihr, und ich wusste nicht, ob es die Aufarbeitung der jüngsten Vergangenheit war.
    Wir würden sehen. Vielleicht änderte sich ihr Verhalten, wenn sie erst wieder in die vertraute Umgebung zurückgekehrt war.
    So richtig überzeugt war ich davon allerdings nicht …
    ***
    Marcia Gitti war froh, die Zimmertür hinter sich schließen zu können. Sie befand sich wieder in ihrem Reich. Genauer gesagt, in der kleinen Wohnung im Haus ihrer Eltern.
    Um von einem Zimmer ins andere zu gehen musste sie nicht erst auf den Flur. Die Räume waren durch Türen miteinander verbunden, und so konnte sie vom Schlafzimmer aus das Bad betreten, dessen hellgrüne Kacheln sie selbst ausgesucht hatte.
    War das eine Begrüßung gewesen!
    Für ihre Mutter ein wunderbarer Augenblick. Sie hatte sich gar nicht mehr eingekriegt. Sie hatte gelacht und zugleich geweint im Überschwang der Gefühle.
    Marcia hatte mitgemacht, mitgespielt, und jetzt war sie froh, die beiden Männer losgeworden zu sein, die die Begrüßung zwischen Mutter und Tochter genau beobachtet hatten.
    Romana hatte sogar einen Arzt rufen wollen, der Marcia untersuchte. Das hatte sie abwenden können und darum gebeten, allein bleiben zu dürfen.
    Natürlich hatte niemand

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