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1693 - Letzte Zuflucht: Hölle

1693 - Letzte Zuflucht: Hölle

Titel: 1693 - Letzte Zuflucht: Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wunsch. Der Krieg hört nie auf. Er ist überall auf der Welt. Auch hier. Es werden andere Waffen eingesetzt. Ich sage dir, dass der Krieg zwischen Gut und Böse erst endet, wenn das Ende der Tage erreicht ist.«
    Wiebke Hiller nickte leicht verunsichert. Die Worte hatten schon einen bleibenden Eindruck bei ihr hinterlassen, das musste sie zugeben.
    Sie schaute sich um und sagte mit leiser Stimme: »Dann – ähm – dann gehe ich jetzt.«
    »Tu das, und mögen dich alle Heiligen beschützen. Wobei du immer daran denken solltest, dass der Teufel nicht schläft. Das Böse ist oft näher, als man glaubt …«
    Wiebke gab keine Antwort. Sie hatte eigentlich vorgehabt, sich für die Auskünfte zu bedanken.
    Das ließ sie bleiben und entfernte sich mit schnellen Schritten …
    ***
    Etwa eine halbe Stunde später dachte sie noch immer über die Worte des Alten nach. Die Strecke war doch weiter gewesen, als er es ihr gesagt hatte, aber sie hatte es geschafft und sah den Bahnhof jetzt vor sich.
    Den normalen Weg hatte sie längst verlassen. Sie war den Hang hinauf gegangen und stand nun auf dem Damm, wo die beiden Schienenpaare verliefen, die nicht so gut zu sehen waren, weil das Gras im Laufe der Jahre sehr hoch gewuchert war und das Metall mit einem grünen Pelz verdeckt hatte.
    Die Lauferei war etwas anstrengend gewesen. Wiebke war schnell gegangen. Jetzt lagen Schweißperlen auf ihrer Stirn, und sie musste einige Male tief durchatmen. Aber der Bahnhof lag vor ihr, das allein war wichtig. Nur hatte sie länger gebraucht, als angenommen, so hatte sich die Umgebung verändert. Die Helligkeit des Tages war weg, die Sonne nur noch Erinnerung. Über den Himmel hatte sich ein grauer Vorhang gelegt.
    Es waren die ersten Vorboten der Dämmerung. Aufhalten ließ sich dieses Phänomen nicht, und Wiebke Hiller musste sich darauf einstellen. Sie verlängerte ihre Pause und blickte noch mal auf das Metall der Schienen, das nur hin und wieder zutage trat, und so kam sie zu dem Schluss, dass auf einem derartigen Gleis kaum noch ein Zug fuhr. Diese Strecke war längst stillgelegt worden.
    Sie geriet ins Grübeln und dachte daran, dass man sie falsch geschickt hatte.
    Noch war Zeit, umzukehren und sich einen Platz für die Nacht zu suchen. Den würde sie in einen der umliegenden Bauernhöfe finden.
    Zugleich spürte sie aber auch die Neugierde, die sich nicht vertreiben ließ.
    Noch war es hell genug, um sich den alten Bahnhof mal aus der Nähe anzuschauen. Und so machte sie sich wieder auf den Weg, denn sie gehörte zu den abenteuerlich veranlagten Frauen, die gern Wege gingen, die vor ihr noch niemand betreten hatte.
    Neben den Gleisen gab es genügend Platz für sie. Er erlaubte ihr ein normales Gehen. Sie brauchte keine Angst zu haben, zu stolpern und den Hang hinabzurutschen.
    Der Bahnhof rückte näher. Sie bekam jetzt bestätigt, was sie schon zuvor gesehen hatte. Dieser Halt bestand nur aus einem einzigen Gebäude. Es lag an der linken Seite des Schienenstrangs, und schon aus einer gewissen Entfernung war zu erkennen, dass dieser Bau viele Jahre auf dem Buckel hatte.
    Er sah verfallen aus. Dass er noch nicht zusammengebrochen war, kam ihr wie ein kleines Wunder vor. Dieser Bahnhof war ein Relikt aus der alten Zeit. Er gammelte vor sich hin, und hier würde auch nie und nimmer ein Zug halten. Sie wusste auch nicht, warum sie den Weg eingeschlagen hatte. Dass sie so etwas vorfinden würde, hätte sie sich eigentlich denken können.
    Trotzdem ging sie weiter und erreichte den Bahnsteig vor dem Gebäude. Auch hier hatte sich die Natur Terrain zurückerobert. Die Pflanzen hatten die Steine angehoben und dafür gesorgt, dass sie an einigen Stellen gebrochen waren.
    Das Gebäude hatte ein Vordach. Da waren die Fahrgäste vor dem Regen geschützt. Gestützt wurde das Dach von mehreren Pfosten, die nicht eben Vertrauen erweckend aussahen. Aber das Dach hatte gehalten, auch wenn es einige Lücken aufwies, durch die der Wind blies.
    Es war niemand außer ihr da. Sie drehte sich um und betrachtete die Vorderseite des Gebäudes. Dort sah sie etwas, was sie nicht überraschte. Es waren zwei Eingänge vorhanden. In dem einen hing noch die Tür schief in den Angeln. Der zweite Eingang bestand nur aus einem viereckigen Loch. Es ließ den freien Blick zu, und Wiebke atmete scharf ein, als sie die Löcher an der anderen Seite sah. Sie waren mal Fenster gewesen, jetzt aber fehlte das Glas.
    Wiebke schüttelte den Kopf. Sie schalt sich mal wieder

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