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17 - Das Konzil der Verdammten

17 - Das Konzil der Verdammten

Titel: 17 - Das Konzil der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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seinen Heiligen gewidmet. Mit den hoch aufragenden Bauten erschien Abt Ségdae der Ort wie ein Rom en miniature, so völlig anders im Vergleich zu den bescheidenen städtischen Siedlungen in seiner Heimat.
Plötzlich tönte Geschrei über den Innenhof.
Abt Ségdae schreckte von seinen Betrachtungen hoch und blickte verwundert um sich. Einige der Kirchenoberen waren in einem Handgemenge, darunter Ordgar, der einen anderen Geistlichen an der Kehle packte. Das war Cadfan. Die beiden Männer beschimpften und schlugen sich wie ein Paar sich prügelnder Kinder. Die Umstehenden versuchten sie zu trennen. Cadfans Gewand war eingerissen, Ordgar blutete im Gesicht. Man musste kein Sprachkundiger sein, um die Unflätigkeiten zu verstehen, die sie sich entgegenschleuderten.
Bischof Leodegar und Nuntius Peregrinus eilten hinzu. Einige der Kleriker hielten die Streithähne gewaltsam zurück, um zu verhindern, dass sie weiter blindwütig auf einander eindroschen.
»Brüder! Seid ihr Brüder in Christo oder wilde Tiere, dass ihr euch derart benehmt?«, brüllte Bischof Leodegar sie an.
Abt Cadfan blinzelte und schien sich zu besinnen. »Der Sachse ist über mich hergefallen«, verteidigte er sich. »Der Welsche hat mich beleidigt«, schnauzte Bischof Ordgar, doch auch er bekam sich wieder in die Gewalt.
Bekümmert schüttelte Bischof Leodegar den Kopf. »Ihr solltet euch schämen. Begebt euch in eure Quartiere und betet um Vergebung, dass ihr euch derart gegen die Lehren Unseres Herrn vergangen habt. Schande lastet auf euch, bis ihr euer Verhalten gesühnt habt. Ich gebe euch beiden eine letzte Gelegenheit an unseren Beratungen teilzunehmen, nicht euch zuliebe, sondern denen zuliebe, die ihr vertretet. An Theodor von Canterbury und Drostó von Gwynedd werden wir Boten senden, um sie in Kenntnis zu setzen, wie ihr eure heiligen Pflichten wahrnehmt. Wenn wir das nächste Mal zusammentreten und ihr immer noch einander Feind seid, werde ich euch beide von diesem Konzil ausschließen und wir werden ohne eure Mitwirkung fortfahren. Habt ihr das verstanden?«
Beide schwiegen, und dann murmelten sie wie gescholtene Knaben ihr Einverständnis, erst Abt Cadfan und dann auch Bischof Ordgar.
Bischof Leodegar seufzte aus tiefstem Herzen. »Geht nun auseinander«, ordnete er an und schaute jedem in der Runde in die Augen. »Ihr alle, geht auseinander.«
Einzeln oder zu zweit verließen die Männer langsam den prächtigen Hof und begaben sich in die großen Häuser der Abtei.
Abt Dabhóc verzog die Miene zu einem Grinsen und meinte zu seinem Mitbruder: »Das sage ich dir, Ségdae, das wird das heißblütigste Konzil, auf dem ich je gewesen bin. Die Auseinandersetzungen zwischen unseren Leuten waren heftig genug, wenn es um Glaubensfragen ging, aber ich habe nie erlebt, dass es unter Geistlichen zu einer regelrechten Schlägerei gekommen ist.«
»Ich fürchte, unser Gastgeber gibt sich der trügerischen Hoffnung hin, dass diese beiden einen Waffenstillstand schließen für die Dauer des Konzils«, meinte auch Ségdae. »Nicht nur die Kämpfe zwischen den Britanniern und den Sachsen werden für Zündstoff sorgen, viel eher noch die Ideen aus Rom. Die Franken und die Sachsen haben sich dafür entschieden – und wir müssen jetzt gegen sie Stellung beziehen. Diese Debatten dürften sich zu neuen Feindseligkeiten zuspitzen.«
»Was die Franken und die Sachsen in ihren Ländern tun, kann uns gleich sein«, erwiderte Abt Dabhóc verdrossen. »Wir haben unsere Glaubenslehre und unsere Liturgie. Was auf diesem Konzil beschlossen wird, gilt für uns ebenso wenig wie die Beschlüsse, die in Whitby verabschiedet wurden.«
Damit war Abt Ségdae keineswegs einverstanden. »Erst hatten wir Whitby, und nun kommt dieses Konzil in Autun. Unsere Glaubensvorstellungen und unsere darauf beruhenden Gebräuche werden allmählich von der neuen Denkweise aus Rom unterwandert, mir passt das ganz und gar nicht. Über die Jahre haben Synoden oder Konzile wie dieses hier die ursprünglichen Grundsätze des Glaubens verändert oder mit Zusätzen versehen, so dass die Lehren der Gründungsväter kaum noch zu erkennen sind.«
Abt Dabhóc nahm das mit Befremden auf, doch Ségdae redete unbekümmert weiter: »Genauso ist es. Selbst über den Tag, an welchem Unser Herr das Martyrium erlitt, sind wir mit Rom mehr als einmal in Streit geraten. Hat nicht sogar unser Columbanus darüber mit dem Bischof von Rom gestritten?«
»Das stimmt schon. Doch selbst in Ard Macha denken wir

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