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17 - Geheimagent Lennet wittert Verrat

17 - Geheimagent Lennet wittert Verrat

Titel: 17 - Geheimagent Lennet wittert Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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dafür, daß Robert nicht die Wahrheit sagte. Selima war ja tatsächlich ein bißchen  überspannt, und daß sie sich verfolgt fühlte, davon konnte er mittlerweile ein Liedchen singen! Robert sagte eine Zeitlang nichts. Er blinzelte ein paarmal, aber seine Augen blieben ausdruckslos. Dann antwortete er: »Ich habe vorhin schon an ein paar andere Türen geklopft. Niemand hatte meine Schwester gesehen.
    Und da ist mir eingefallen, daß sie uns schon öfters erzählt hatte, daß sie Sie so sympathisch fand. Darf ich jetzt bitte zu ihr?«  Diesmal klang seine Stimme eine Spur ärgerlich. Aber das war verständlich. Weniger verständlich war die Tatsache, daß Robert während des Sprechens unmerklich seine Fußspitze nach vorn geschoben hatte und damit die Tür blockierte. Aber auch das konnte man noch durchgehen lassen. Schließlich wollte er unbedingt seine Schwester sehen. Was allerdings Lennet ganz  und gar nicht gefiel, war, daß der Mann, um ihn von seinem Vorhaben abzulenken, langsam eine Hand hob und sich damit auffällig über die Haare strich. An dieser Kleinigkeit erkannte Lennet den Profi. Er lächelte Robert zuckersüß an. »Wie alt ist Ihre Schwester?«
    »Achtzehn.«
    »Wunderbares Alter! Ist sie groß oder klein?«
    »Genau einen Meter vierundsechzig.«
    »Die richtige Größe für eine Frau. Blond oder dunkel?«
    »Sehr dunkel.«
    »Ich liebe die Dunkelhaarigen! Dick oder dünn?«
    »Ziemlich schlank. Würden Sie jetzt bitte...«
    »Schlank! Die muß ja ganz toll aussehen. Sagen Sie: trägt sie vielleicht zufällig ein rotes Band um den Kopf?«
    »Ja, genau!«  Ein kleiner Funke erglomm in Roberts immer noch  ausdruckslosen Augen, eine Art Triumph. Aber das dauerte nicht lange. Lennet wechselte die Tonart und sagte kalt: »In diesem Fall, mein Herr, muß ich Sie leider von der Tatsache in Kenntnis setzen, daß Sie Ihre Schwester hier vergeblich suchen.
    Es tut mir unendlich leid, denn nach allem, was Sie mir erzählt haben, muß sie ein unwiderstehliches Geschöpf sein.«  Während er das sagte, versuchte er, die Tür zu schließen.
    Aber Roberts Fuß blieb, wo er war, und seine Augen wurden dunkel. In seiner immer noch leisen Stimme lag nun eine offene Drohung: »Langsam, langsam, mein Junge. So spricht man nicht mit Robert Falsope...«  Lennet heuchelte Unschuld. Er sah Robert so naiv wie  möglich an und stammelte: »Aber ich versichere Ihnen, daß...«  Gleichzeitig schwang sein Bein nach vorne. Die Spitze seiner mit Eisen beschlagenen Schuhe traf Robert mitten aufs  Schienbein. Der Mann taumelte rückwärts und stieß einen lauten  Schmerzensschrei aus, der gar nicht zu ihm paßte. Sofort schloß Lennet die Tür. Das Schloß schnappte ein. Lennet drehte sich um und schaltete das Licht an.
    »Jetzt wissen sie es sowieso. Wir brauchen uns also nicht mehr die Augen zu verderben!«  Selima stand an der Tür zum Bad.
    »Also deswegen haben Sie erst noch Schuhe angezogen!«  murmelte sie vor sich hin.
    »Ihnen bleibt tatsächlich nichts verborgen, mein Fräulein!«
    »Ich habe gedacht, Sie würden mich ihnen ausliefern.«
    »Tja, wenn man sich Fremden anvertraut, muß man schon mal mit einem Reinfall rechnen!«
    »Was Robert da eben gesagt hat, stimmt: Ich mochte Sie von dem Augenblick an, als ich Sie das erste Mal gesehen habe.
    Vielleicht hatte ich deshalb so viel Vertrauen zu Ihnen.«
    »Na, dann machen Sie mal weiter so. Immerhin habe ich  Ihnen ja schon einen Beweis meiner Zuverlässigkeit geliefert.«
    »Aber Sie waren ungeschickt. Die wissen doch jetzt, daß ich hier bin!«
    »Ist doch egal. Hier sind Sie jedenfalls in Sicherheit.«  Sie wechselten Fragen und Antworten wie geübte  Tennisspieler den Ball.
    »So, und jetzt setzen Sie sich mal schön wieder in Ihren Sessel und erzählen mir Ihre Geschichte weiter.
    Warum sollen wir beide nicht zur Polizei gehen und alles erzählen?«
    »Jetzt mitten in der Nacht? Die Dienststellen sind doch um diese Zeit geschlossen!«
    »Ich verspreche Ihnen, daß für uns eine geöffnet würde«, antwortete Lennet ein wenig selbstgefällig.
    »Wer sind Sie?«
    »Ein ganz normaler Steuerzahler, der eine wichtige  Geschichte loswerden muß, und der weiß, an wen man sich am besten wendet. Soll ich anrufen?«  Selima schüttelte den hübschen Kopf.
    »Nein«, sagte sie, »ich kann nicht zur Polizei gehen!«
    »Na schön«, gab Lennet zurück, »aber dann erklären Sie mir wenigstens, warum nicht!«
    »Ich habe Ihnen doch gesagt: ich bin

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