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1700 - Möbius

Titel: 1700 - Möbius Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und ihr könnt sehr viel mehr davon ertragen, als ihr glaubt."
    Vergangenheit.
    Denke mehr als ein Jahr zurück, Alaska. Zur STYX, soeben auf Canaxu gelandet...
    Während sich Moira auf der Suche nach Spindelwesen befand, um die vierzehn wieder zusammenzuführen, erkundeten Saedelaere sowie Mila und Nadja Vandemar die Umgebung.
    Der ehemalige Maskenträger wandte sich nach Norden. Die Zwillinge schlugen westliche Richtung ein.
    Kurz darauf machte er in eben dem Gebiet, wo er die Zwillinge vermutete, Energieentladungen aus. Saedelaere verfügte über einen SERUN. Es dauerte nicht lange, an Ort und Stelle zu gelangen. Im Mittelpunkt eines weiten Talkessels fand er völlig verängstigt etwa zwanzig Trepecco-Nomaden vor, die intelligenten, wenig zivilisierten Einwohner von Canaxu.
    Die Nomaden steckten in einer tödlichen Falle. Sämtliche Ausgänge des Talkessels waren von einer gewaltigen Raubtierart besetzt, die offenbar in Herden jagte.
    An anderer Stelle wurden zwölf Nomaden bereits angegriffen, es waren nicht mehr als drei Tiere, und doch lag die Hälfte der Nomaden tödlich verletzt am Boden.
    Energieblitze. Von rechts: Saedelaere fuhr herum.
    Und in diesem Augenblick sah er Mila und Nadja.
    Die beiden Frauen waren nicht wiederzuerkennen. Sie hatten sich getrennt - sie, die sonst ohne nahen Körperkontakt fast nicht zu gebrauchen waren! Unabhängig voneinander machten sie mit ihren Strahlern auf die Raubtiere Jagd.
    Der ehemalige Maskenträger war nicht sicher, ob er das Massaker an den Raubtieren gutheißen sollte, die Trepecco-Nomaden waren vermutlich durch eigene Schuld in Gefahr geraten. Daß die Zwillinge aber von sich aus die Initiative ergriffen, um Leben zu retten, stellte einen gewaltigen Schritt nach vorne dar.
    Ihre Persönlichkeit entwickelte sich allmählich. An diesem Tag überlebten 22 Trepeccos, die andernfalls gestorben wären.
    Denke daran, Alaska Saedelaere! Er fand mühsam in die Gegenwart zurück.
    Mila Vandemar, die Mutantin, lachte bitter, als könnte sie die Gedanken des ehemaligen Maskenträgers lesen.
    „Es hat keinen Sinn, Alaska. Versuch nicht, unsere Entwicklung zu erzwingen. Wir sind noch gefesselt. Sieh das ein."
    „Falsch." Der Tonfall des ehemaligen Maskenträgers ließ die beiden zusammenzucken.
    „Nur die eigene Mutlosigkeit fesselt euch. ES hat mit der Unsterblichkeit ein ungeheures Geschenk verteilt. Unter all den Billiarden Wesen in der Milchstraße hat es euch zwei getroffen.
    Wir haben keine andere Wahl, als mit eurer Mutantengabe zu arbeiten. - Und übrigens ...", fügte er wie beiläufig hinzu, „Moira wird uns dabei helfen."
    „Moira?" fragte Nadja gedehnt.
    Mila fügte vehement hinzu: „Wir vertrauen ihr nicht. Vergiß es, Alaska!"
    „Zu spät. Wir werden das Angebot nutzen. Es geht in einer halben Stunde los. Ihr beide werdet voneinander getrennt. Ich halte es für besser, wenn ihr euch für eine Weile weder sehen noch besprechen könnt."
    „Was habt ihr überhaupt vor?" wollte Nadja wissen, so hilflos wie zuvor.
    „Wir fügen euch Schmerzen zu", erwiderte Saedelaere scheinbar ungerührt. „Schätzungsweise 20 Stunden, bis Charon. Dann sehen wir weiter. Moira wird die STYX während dieser Zeit mit einer psionischen Reizstrahlung fluten. Die Strahlung wirkt direkt auf mutierte Gehirne. Sie hilft euch vielleicht, die Psi-Fähigkeit besser zu entwickeln."
     
    *
     
    Mila Vandemar galt als Mutantin mit ungeheurem Potential, weil sie die Dinge von vorne und von hinten zugleich sehen konnte.
    Außerdem von innen nach außen - und eine fünfdimensionale, nicht definierte Komponente war auch noch dabei.
    Es hieß, Mila Vandemar sehe die Dinge an sich. Normale Menschen wußten nicht, wie das war. Mila begriff selbst nicht, was sich in ihrem Geist tat. Und sie war außerstande, die Fähigkeit zu beherrschen. Sie konnte es nicht ertragen, wurde fast wahnsinnig dabei.
    Als stabilisierender Faktor wirkte ihre Schwester. Nur wenn Nadja in der Nähe war, höchstens 900 Meter entfernt, war Mila bei klarem Verstand. Dann war das Spiegelsehen ausgeschaltet. Ihr ganzes Leben hatten die Spiegelschwestern also mit weniger als 900 Metern Abstand zueinander verbracht.
    Bis Voltago gekommen war, der Kyberklon: Seitdem wußte Mila, was sie leisten konnte. Denn Voltago hatte ihr dazu verholfen, erstmals ihre Fähigkeit anzuwenden. Spiegelsehen, bis zu fünf Minuten bei klarem Geist... kilometerweit entfernt von Nadja! Mila war auf die Vermittlung eines Interpreters angewiesen. Auf

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