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1705 - Auf der Welt der Kristalle

Titel: 1705 - Auf der Welt der Kristalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Mausbiber plötzlich wieder da, mit einem Funkgerät in der Hand.
    „Die ATLANTIS!" rief er mit heller Stimme. „Mike, halt du die Funkverbindung. Ich springe hinüber."
    „Geschafft!" murmelte Boro Shufman. Er spürte, wie sich Wärme in ihm breitmachte. Vergessen waren alle Bedenken, die er gehabt hatte.
    Gucky würde den Sachverhalt aufklären - womit das Seuchenproblem elegant gelöst war -, die Überlebenden würden von der ATLANTIS an Bord genommen werden, und dann ging es weg von Thyssan, endlich weg.
    Dann spürte Boro Shufman, wie sich sein Rücken bemerkbar machte und angstvoll versteifte.
    Die ATLANTIS schob in Gestalt einer Feuerkugel ionisierten Gases eine beträchtliche Portion Energie vor sich her, und von dieser Energie begann nun einiges auf den Planeten überzuschlagen.
    Boro Shufman begriff sofort: Die Kristalle, die Thyssan nahezu lückenlos bedeckten, wirkten wie Kondensatoren.
    Von einem Augenblick auf den anderen war die ATLANTIS umgeben von einem Gespinst aus blauweißen, zuckenden Entladungen.
    Wahrscheinlich waren auch Triebwerksenergien beteiligt und 5-D-Anteile aus den Schutzschirmfeldern.
    Die ATLANTIS jedenfalls zog wie ein Feuerwerkskörper eine strahlende Bahn am Himmel und schickte gleich= zeitig ein wahres Trommelfeuer energetischer Entladungen hinunter auf den Kristallboden Thyssans.
    Was im einzelnen geschah, vermochte Boro Shufman weder zu erkennen noch zu erklären, zudem spielten sich die Phänomene viel zu rasch ab, um Einzelheiten deutlich werden zu lassen.
    Nur eines begriff der Hyperorter rasch: Es hatte etwas mit den besonderen Bedingungen Thyssans zu tun, mit den spezifischen Eigenarten der Kristalle, die es hier in unvorstellbaren Mengen und Varianten gab - eingeschlossen solche Mineralien und Quarze, die 5-D-Effekte aufwiesen.
    Der Boden Thyssans begann zu knistern; es war ein durchdringendes, mahlendes Geräusch wie von einem unaufhörlich schlingenden Maul, ein Klang, der durch den ganzen Körper drang und in den Zähnen eine seltsame und erschreckende Verstärkung erfuhr. In Shufmans Mund bildete sich ein Geschmack nach fauligem Eisen - jedenfalls war das die deutliche Assoziation, die er mit dieser Empfindung verbarg.
    Irgendwo barst ein Kristallvulkan, eine riesige Säule aus glitzerndem Feuer stieg steil in den Himmel hinauf, der sich rasch verdunkelte. Strahlende Kaskaden von Sternen sprühten in alle Himmelsrichtungen, wenig später gefolgt von einem Hagel kleinerer und größerer Brocken. Diese Steine waren grün, mit gelblich, leuchtenden Einschlüssen, sie waren zudem heiß und außerordentlich hart.
    Shufman konnte sehen, wie eine Frau zusammenbrach, die von einem dieser Geschosse getroffen worden war; sie zuckte noch einmal und rührte sich dann nicht mehr. Auf dem Boden neben ihrem Kopf bildete sich eine dunkle Lache.
    Feuerzungen leckten am Himmel hoch, das Knistern und Prasseln des Bodens verstärkte sich. Jetzt klang es, als würde bald der Kristallboden unter den Füßen der Menschen Wegbrechen wie ein einstürzendes Gewölbe.
    Energetische Schleier wehten hoch und legten sich über die Landschaft, violette Elmsfeuer sprühten von einem Kristallbrocken zum anderen, erloschen und schossen an anderer Stelle wieder auf.
    Die ATLANTIS war längst außer Sicht, aber das abenteuerliche Schauspiel ging weiter. Um das Wrack der ODIN herum begann sich eine Aura zu bilden, eine schwarze Wand, von dunkelroten Streifen durchzogen. Als die Aura größer war als der Rumpf des Schiffes, begann sich das Schwarz plötzlich zu entfalten; der feurigrote Schimmer breitete sich aus, wurde größer und größer.
    Unwillkürlich hielt Boro Shufman den Atem an.
    Er hatte einen Standort, von dem aus er den Landeplatz und die ODIN sehr gut einsehen konnte.
    Die Aura entfaltete sich in einen alles bedeckenden Vorhang mit schwarzem Saum, feuerrotem Rand und einem fahlgelben Gebilde in der Mitte. Und dann tauchte der Kristall auf.
    Er war durch und durch schwarz, schwärzer als alles, was Shufman jemals gesehen hatte, von einem undurchdringlichen, geradezu alles absorbierenden Schwarz. Langsam drehte sich dieses Gebilde, das unge - fähr dreißig Meter durchmessen mochte.
    Ein schwarzer Kristall, der sich langsam vor schwefliggelbem Hintergrund drehte und dabei seine bedrohliche Schönheit offenbarte.
    Schwarz war, wie Boro Shufman mit erkaltendem Rücken spürte, nicht nur die Farbe dieses Kristalls, sondern sein Wesen.
    Shufman fühlte sich sofort an die Schneeflocken

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