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1708 - Geheimsache Gender

Titel: 1708 - Geheimsache Gender Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Timmersson."
     
    *
     
    In seinem Innern wuchs die Nervosität bis zu einem Grad, der ihm jede Ruhe verwehrte. Er war weder imstande, sich länger als ein paar Sekunden auf einen Stuhl zu setzen, noch fand er in der Nacht mehr als eine Stunde Schlaf.
    Am nächsten Tag nahm er seine Wanderung durch Terrania wieder auf.
    Er merkte jedoch, daß er in eine bestimmte Richtung getrieben wurde.
    Eine Weile kämpfte Timmersson Gender dagegen an. Zwanghafte Handlung. Rückfall in alte, längst vergangene Zeiten.
    Was aber, wenn der Trieb mit seiner Aufgabe zu tun hatte? Je länger er darüber nachdachte, desto wahrscheinlicher schien ihm dies.
    Die ganze Nacht lang blieb er wach und auf den Beinen. Er suchte sein Hotelzimmer nicht wieder auf. Um vier Uhr morgens bestieg er einen Taxigleiter; sein Instinkt hatte längst die Führung übernommen.
    Irgendwo ließ sich Gender absetzen. Der klirrenden Kälte zum Trotz, mit traumwandlerischer Sicherheit schlug er zu Fuß eine Richtung ein, die sich in nichts von allen anderen Richtungen unterschied.
    Gegen fünf Uhr schreckte ihn ein schimmerndes Licht aus der Trance.
    Es stammte von einer hohen Schutzschirmmauer, die ein komplettes Viertel der Stadt umsäumte. Er geriet in Ströme von Passanten, trotz der Kälte und der nächtlichen Zeit.
    Am Nachthimmel tanzten die Lichter landender und startender Raumschiffe auf und ab.
    Er war am Raumhafen.
    Der falsche Ort. Ich hätte Terrania niemals betreten dürfen.
    Aber die Zeit ist nun die richtige ...
     
    *
     
    Sheremdoc spürte, daß er sich viel zu weit vorgewagt hatte. Die Kristallfläche erinnerte an ein schwarzes Loch. So wenig Kraft, es wurde mit jeder Sekunde schlimmer.
    Er starrte in die glitzernde, ebenmäßige Struktur. Hypnotisch verzaubert. Irgendwo im Kristall lagen sechs Leichen begraben. Bald käme eine siebte hinzu.
    Er hätte gern einen Telepathen bei sich gehabt, um festzustellen, ob unter der Fläche wirklich nichts mehr lebte. Aber er mußte nur in sich horchen. Dann wußte er, daß das Unsinn war.
    Wenn er es nicht schaffte, endlich seine Füße in die andere Richtung in Bewegung zu setzen, war er so gut wie tot.
    Die Anzugautomatik injizierte ein kreislaufstützendes Medikament; ohne Wirkung. Er fühlte in seinen Adern das Feuer kreisen. Die Glieder waren viel zu kalt, so daß sich keine Wärme entwickelte.
    Jemand schrie, aber er konnte die Worte nicht verstehen. Im Lauf seiner Gedanken verwirrte sich etwas. Du saugst an meinen Kräften.
    Doch ich gebe sie nicht her!
    Instinktiv ließ sich der Glatzkopf nach hinten kippen. Er stürzte lang zu Boden; ohne eine Bewegung, die den Fall hätte mildern können. Mit Hinterkopf und Rücken schlug er gleichzeitig auf.
    Obwohl der SERUN natürlich einen Teil der Wucht auffing, brachte der Schmerz ihn für kurze Zeit wieder zur Besinnung. Sheremdoc begriff, daß er den Rückweg aus eigener Kraft nicht mehr schaffen konnte.
    Mühsam öffnete er den Mund. Das einzige, was er herausbrachte, war ein leises Wimmern. Er war nicht imstande, den Pikosyn seines Anzugs mit einem verständlichen Befehl anzusprechen.
    Statt dessen tastete er mit zitternden Fingern nach der Handsteuerung.
    Der Schalter für KATASTROPHENSTART war der größte - am einfachsten zu treffen. Mit aller Kraft, die er hatte, hämmerte er auf den Schalter ein.
    Es wurde nicht mehr als eine schwache, zuckende Bewegung. Aber das reichte aus.
    Plötzlich schoß der SERUN im Liegen vorwärts.
    Mit enormer Beschleunigung entfernte sich Sheremdoc vom Kristallfeld. Horizontaler Flug, Zentimeter über dem Boden: Der Kurs führte direkt auf das nächste Wohngebäude zu. 100 Stundenkilometer. Vielleicht
     
    150.
     
    Eine Millisekunde vor dem Aufprall aktivierte der Anzugcomputer automatisch ein starkes Prallfeld, so daß der SERUN die Wände durchschlug, als handle es sich lediglich um dicke Pappe.
    „Sheremdoc! Bitte melden!" schrie eine Stimme in sein Ohr.
    Er vermochte nicht zu antworten. Und als er merkte, daß die unmittelbare Lebensgefahr abgewendet war, daß zwischen ihm und dem Kristallfeld genügend Entfernung lag, verlor er das Bewußtsein. Er hatte überlebt! „Sheremdoc!"
    Theoretisch hätte er so bis ans Ende des Planeten fliegen können.
    Doch dazu kam es nicht.
     
    *
     
    Der LFT-Kommissar erwachte in der Krankenstation der SUCCATICON. Er fühlte sich schlecht, aber nicht mehr todkrank.
    Gegen den heftigen Protest der Medorobots erhob er sich, kleidete sich an und wankte zum nächsten

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