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1709 - Der Wächter von Rotsand

Titel: 1709 - Der Wächter von Rotsand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gibt es dort riesige Energieanlagen, die von Lebewesen kontrolliert werden."
    „Es läßt sich nicht vermeiden." Permanoch wandte sich ihm zu. „Wir beide können und dürfen es nicht ändern, Rhoubil."
    Ein Fesselfeld griff nach der TAUVAN und zog sie zum Mutterschiff hinüber, wo die Automatik sie verankerte. Gleichzeitig nahm die STORMON Fahrt auf und ging wieder in den waagrechten Flug über.
    Ein Pulk aus zwanzig Schiffen, die sich ihrem Standort näherten, schwenkte ab, als die Kommandanten erkannten, daß sie zu spät kamen: Gleichzeitig flammte über der Oberfläche ein riesiger Energieschirm auf, gebildet von den zwanzigtausend Kampfmaschinen und Aggregaten, die sich auf diese Weise gegen den Beschuß vom Boden schützten. Ein einzelnes Paket aus etwa vierhundert kompakten Maschinen steuerte eine der beiden Polregionen des Planeten an.
    Rhoubil wollte etwas rufen, an seinen Ritter appellieren. Doch es war zu spät. Das System verschwand von den Bildschirmen, und wieder leuchtete das Rotbraun Shjemaths zu ihnen herauf. Die STORMON wechselte in den Vertikalflug und verließ den Bereich des Transmissionsfelds.
    Permanoch holte seinen Orbiter mit Hilfe des Saugtransmitters in der Wand zu sich, wie er es schon einmal getan hatte.
    „Sag nichts. Nicht jetzt", forderte er ihn auf. „Es ist wie so oft. Du versuchst mein Gewissen zu aktivieren, und ich setze mich über Bedenken hinweg, weil sie kleingeistig und unseren Aufgaben nicht angemessen sind. Wenn wir jetzt Oosinom zerstören, werden sie es sich tausendmal überlegen, ob sie nochmals hier auftauchen. Eine deutlichere Warnung gibt es nicht."
    Eine gute Stunde später fielen die ersten Planetentrümmer in fünfzig Kilometern Höhe aus dem Feld und stürzten nach unten in Richtung Shjemath. Der größte von ihnen maß fast zweihundert Kilometer Durchmesser. „Die kosmische Ordnung wird wie derhergestellt", kommentierte Perma noch von Tanxbeech den Vorgang. „Alles andere ist sekundär."
     
    11.
     
    Alles war still. Niemand sprach ein Wort. Die Gedanken der Besatzung weilten vermutlich bei der Landung auf dem Mars oder bei den Kristallen, die dort buchstäblich aus dem Nichts aufgetaucht waren.
    Timmersson Gender blickte sich um. Niemand beachtete ihn. Er ging hinüber in den Raum mit den Überresten des Blocks und dem Skelett.
    Das Schiff hatte inzwischen den Asteroidengürtel passiert und schickte sich an, mit dem Landeanflug auf den Mars zu beginnen.
    Der Block begann weiter zu schmelzen. Die Formenergie verflüchtigte sich einfach, und gleichzeitig begann das Gebilde erneut eine Nachricht auszustrahlen. Diesmal handelte es sich jedoch nicht um eine simple Funknachricht, sondern um eine mentale Bilder- und Informationsshow. Sie zog alle im Schiff Anwesenden in ihren Bann, nur nicht Timmersson Gender.
    Der kehrte zurück in. die Zentrale und musterte die reglos dasitzenden Männer und Frauen. Er trat zu Siankow und wedelte ihm mit der Handfläche vor den Augen hin und her. Der Nexialist reagierte nicht.
    Timmersson Gender nutzte seine Chance. Da er wußte, daß er als normales Besatzungsmitglied geführt wurde und nicht etwa als Gefangener, konnte er sich frei bewegen. Die Automatik legte ihm keine Hindernisse in den Weg, als erden Hangar aufsuchte und sich mit dem Rettungsboot ausschleuste.
    Das Ziel vor Augen und ein Schiff, das flog und nicht angehalten wurde, mehr brauchte Gender nicht. Rot und deutlich stand der Mars vor ihm im All, und nichts konnte den einsamen Passagier in dem Rettungsboot aufhalten.
    Timmersson Gender befand sich auf dem Weg an sein Ziel.
     
    12.
     
    „Permanoch hat sein Schiff vergrößert und mehrere Hallen für seine seltsamen Spiele angebaut. Die STORMON sieht vorübergehend aus wie das Produkt eines Geisteskranken. Ein Wunder ist es nicht, sind wir beide doch zu den einsamsten Wesen in diesem Teil des Universums geworden, einsamer noch als die Shuwashen in den Tiefbunkeranlagen des dritten Planeten. Permanoch tut alles, um die Einsamkeit zu bekämpfen. Auch mich erwischt es manchmal. Dann diktiere ich in mein Tagebuch und unterhalte mich mit mir selbst. Wer wollte es mir verübeln? Das Unternehmen war ein Fehlschlag. Wir haben den achten Planeten des Sonnensystems auf der Minusseite zerstört, doch unsere Absicht haben wir nicht erreicht. Noch lange danach regnete es >negative< Trümmer auf Shjemath hinab, insge samt siebzehn Jahre lang. Abschlie ßende Messungen mit dem Submetron ergaben, daß zwar kein geschlossenes

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