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1709 - Der Wächter von Rotsand

Titel: 1709 - Der Wächter von Rotsand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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trat aus der Wand, und die Automaten gaben gleichzeitig Gravitationsalarm. Eine Schockfront streifte die beiden Schiffe; es kam nur deshalb nicht zu größeren Ausfällen, weil die Schilde sie schützten.
    Hier oben, knapp sechzig Kilometer über dem Planeten, hielten sich die Phänomene in Grenzen. Drunten auf der Oberfläche sah es schlimmer aus.
    Der Gentlever maß riesige Gravitationslöcher an, die alles hinwegrissen, was nicht festgewachsen war. Stürme ungeahnten Ausmaßes begannen zu toben; Energieausbrüche aus dem Nichts sprengten Kratergebirge weg und erzeugten Fontänen aus Gesteinsbrocken und Staub, die mehrere Kilometer durchmaßen, hoch in die Atmosphäre aufstiegen und sich dort mit hoher Geschwindigkeit ausbreiteten.
    Rhoubil handelte, gab den Befehl zur Dezentralisierung. Das riesige Heer der Maschinen und Roboter verließ die Oberfläche Shjemaths und raste hinaus ins All. Die von den Automaten der TAUVAN gesteuerten Transportfelder sorgten dafür, daß es keine Ausfälle gab.
    Energieschirme legten sich über die Zugänge zur Kaverne und schützten sie.
    Noch gab es keine Nachricht von den Porleytern. Diese Wesen erweckten nicht den Eindruck, als sähen sie die Notwendigkeit ihrer Hilfe ein. Das Problem interessierte sie, mehr nicht. Es spielte für sie keine Rolle, wann sie eine Lösung fanden. Ob das Universum dann noch existierte, spielte keine Rolle. Sie zogen sich sowieso in ir - gendwelche Gegenstände zurück und existierten damit faktisch nicht mehr.
    „Rhoubil, verlier nicht den Verstand!" rief sich der Orbiter selbst zur Ordnung. „Kümmere dich um deine Aufgaben."
    Tief unter ihm, auf der Nordhalbkugel des Planeten, entstanden Schluchten von mehreren Kilometern Tiefe. Der Gentlever sah Flüsse, die ihr Bett verließen und ihre Wassermassen ins Innere des Planeten ergossen. Seen von der Größe ganzer Ebenen hörten innerhalb weniger Augenblicke auf zu existieren. Dort, wo sie verschwanden, stiegen Dampfsäulen in den Himmel empor und verteilten sich in der Atmosphäre.
    Die empfindlichen Meßinstrumente der TAUVAN warnten vor bevorstehenden Eruptionen. Rhoubil unterließ es, die betroffenen Gebiete unmittelbar zu überfliegen.
    „Die Anomalien konzentrieren sich jetzt ganz auf die Oberfläche Shjemaths. Es ist gut, daß wir die Shuwashen damals evakuiert haben.
    Sie hätten jetzt keine Überlebenschance mehr. Die Vorgänge tragen dazu bei, daß sich der Planet schneller als erwartet in eine Staubwüste verwandelt. Ich bringe unser Einsatzgerät gleich mäßig zur Verteilung."
    Permanoch von Tanxbeech bestätigte, und Rhoubil gab mehrere Mental-Kommandos an die Automaten durch, die für die Koordination in den Transportfeldern zuständig waren.
    Auf der Oberfläche brachen die ersten Vulkane aus. Nicht sanft und mit langem Vorgrollen, wie der Gentlever dies von seiner Heimatwelt kannte. Es gab einen Knall und eine heftige Bewegung auf dem Ausschnitt des Bildschirms. Ein Krater mit einem Durchmesser von zweihundert Kilometern und einem wuchtigen Zentralgebirge schnellte seinen Inhalt wie von einem Katapult geschossen hinauf in den Himmel.
    Die Felstrümmer schafften es bis auf eine Höhe von dreiundzwanzig Kilometern, bevor sie als tödliche Geschosse zurückstürzten und empfindliche Narben in die rote Haut Shjemaths schlugen.
    Im All rund um den Planeten entstanden keine Anomalien mehr.
    Rhoubil sah auf seinen Anzeigen, daß Permanoch eingriff und die Verteilung der Transportfelder und ihrer Inhalte um den Planeten herum beschleunigte. Einen Grund dafür nannte der Ritter der Tiefe nicht.
    Rhoubil erkannte ihn erst, als er sich von der Oberfläche entfernte und die STORMON in einer weiten Ellipse zu umkreisen begann, die ihn an ihrem untersten Punkt bis zu zwanzig Kilometer an Shjemath heranbrachte. Der zweite Scheitelpunkt lag hundertachtzig Kilometer darüber.
    „Der Vorgang wiederholt sich, Permanoch. Das Submetron mißt negative Partikel an, Bestandteile einer fremden Atmosphäre. Sie kommen von unten und treiben uns entgegen."
    Einen Augenblick lang dachte er, daß etwas die Meßgeräte des kleinen Schiffes beeinflußte. Hastig glich er die Werte mit denen der STORMON ab.
    „Alarm!" rief er. „Die Anomalien dehnen sich um Shjemath aus. Sie verlassen zudem die Oberfläche und steigen ins All empor. Die Intensität der negativen Partikel nimmt zu. Höchste Vorsicht ist geboten."
    Aus dem Akustikfeld über seinen beiden Köpfen klang die Stimme seines

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