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1709 - Der Wächter von Rotsand

Titel: 1709 - Der Wächter von Rotsand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ritters.
    „Gefechtsbereitschaft herstellen. Übernimm das Kommando über die Destruktoreinheiten."
    Das Beiboot beschleunigte und verließ seinen Orbit um die STORMON. Übergangslos verwandelten sich die beiden eiförmigen Schiffe in zwei unabhängig operierende Einheiten. Auf einem holographischen Abbild über den Kontrollen der TAUVAN verfolgte der Orbiter, wie sich die Zonen der Anomalie immer weiter ausdehnten und nach oben zogen, weg vom vierten Planeten. Es sah aus, als wüßte eine unbekannte Macht auf der anderen Seite des Universums, daß sie sich zu nah an der Oberfläche einer Sauerstoffwelt aufhielt.
    Das Signal erklang, mit dem Khrat sich jedesmal meldete, ein ungewöhnlicher Vorgang in einem solchen Augenblick. Wenn die Domwarte riefen, dann bedeutete dies für einen Ritter der Tiefe, daß er alles andere liegenließ und dem Ruf folgte.
    Rhoubil benötigte ein paar Augenblicke, um festzustellen, wer das Signal ausgelöst hatte. Er hörte das Schimpfen seines Ritters aus der STORMON und mußte kein Hellseher sein, um zu erkennen, daß die Porleyter dahintersteckten. Im nächsten Augenblick lag ihm auch der Wortlaut der Botschaft vor.
    „Deine Beobachtungen entsprechen den Tatsachen, Permanoch von Tanxbeech. Von der Minusseite her versucht jemand eine Brücke zu schlagen. Wir setzen unsere Experimente fort und unterrichten dich, sobald weitere Ergebnisse vorliegen."
    Metallplast knirschte. Der Orbiter schuf hastig eine Sichtverbindung in die STORMON. Permanoch stand vor den Kontrollen und hielt ein transportables Aggregat in seinen Händen, zu denen man wohl besser Greifklauen sagen mußte. Zum erstenmal in den zehntausend Jahren erlebte Rhoubil mit, wie der Ritter der Tiefe seinen Körperkräften freien Lauf ließ. Er zerfetzte das Metall des Aggregats.
    Permanoch spürte, daß er beobachtet wurde. Er warf die Trümmer von sich und fuhr herum in die Richtung, in der er das Beiboot wußte.
    „Was schnüffelst du herum?" Das Kreischen in seiner Stimme klang gefährlich. Der Gentlever hob abwehrend seine Arme.
    „Die Aufwärtsbewegung der Ano malie-Zonen ist teilweise zum Stillstand gekommen, Permanoch. Eine Zone zwischen fünfzig und fünfhundert Kilometern über der Planetenoberfläche bildet sich heraus. Die einzelnen Erscheinungen dehnen sich in diesem Bereich aus und verschmelzen miteinander."
    „Ich sehe es, Rhoubil. Der Gedanke, welche Maschinen und Kräfte dies bewerkstelligen, ist wesentlich interessanter als die bloße Tatsache des Vorgangs. Ich bin überzeugt, daß es nicht mehr lange dauern kann."
    „Du rechnest mit dem Auftauchen von Fremden?"
    „Von Schiffen, bemannt oder unbemannt."
    „Ich bin bereit. Und unsere Armee ist es ebenfalls." Rhoubil sagte es im Brustton der Überzeugung und spannte dabei die Haut seines Körpers fast zum Zerplatzen an.
     
    *
     
    In den beiden Schiffen herrschte eine Spannung, wie sie höchst selten im Lauf eines Auftrags entstand. Rhoubil konnte sich an keine Situation in den letzten zweitausend Jahren erinnern, in der sie auch nur annähernd solche Ausmaße angenommen hatte. Meistens waren Ereignisse und Reaktionen von Kontrahenten vorhersehbar. Jetzt aber ...
    Rhoubil musterte verstohlen seinen Ritter. Die rechte Seite der Befehlskabine seiner TAUVAN war transparent. Für den Orbiter entstand so der Eindruck, daß Permanoch von Tanxbeech nur wenige Meter entfernt mit den Automaten seiner STORMON kommunizierte.
    Permanoch rührte sich über eine Stunde lang nicht. Wie ein Fels in der Brandung ragte er auf, nur manchmal bewegten sich seine Mundzangen und erzeugten ein mahlendes Geräusch.
    Sie kamen. Knapp drei Millionen Kilometer vom Standort des Beiboots entfernt tauchte der erste Schatten auf. Gleichzeitig entstand ein winziger, nur mit Hilfe der empfindlichen und hochentwickelten Geräte der STORMON und TAUVAN feststellbarer Impuls eines Transitionsfeldes. Vor Rhoubil flirrte die Luft und setzte sich zu einem Raster aus weißen und grauen Linien zusammen. Es zeigte ein Schiff von der Form einer gebogenen Scheibe und mit einem mehrfach aufgefächerten Heck. Augenblicke nach seinem Erscheinen tauchten andere auf, unterschiedlich in Größe und Gestalt. Siebzehn Einheiten waren es, die rund um Shjemath materialisierten. Einige erwiesen sich durch ihr Flugverhalten eindeutig als robotische Flugkörper. Die anderen schienen bemannt.
    Rhoubil verließ sich auf die mentalen Meldungen der Automaten.
    Augen hatte er für den Vorgang keine. Er steuerte die

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