1714 - Die Beausoleils
Aktivitäten, kaum daß sie die Rochenschiffe zu beherrschen gelernt hatten, der Zwischenfall mit der CADRION passiert.
„Wir beenden die Überlichtetappe", meldete sich Perry Rhodan, um die Diskussion zu beenden.
Es war die immer wiederkehrende Frage, warum die Minusseite des Universums so arm an Leben war, während die Plusseite, der Lebensbereich der Galaktiker, förmlich davor überquoll. Die Suche nach einer Antwort führte stets ins Uferlose. Solange sie nur den Wissensstand der Ayindi über die Abruse besaßen, waren solche Diskussionen müßig.
Darum erstickte Rhodan sie im Keim.
„Habt ein besonderes Augenmerk auf die Ortungsergebnisse. Wir suchen nicht nach Schneeflocken oder anderen kristallinen Strukturen, sondern nach der CADRION."
Und damit waren sie beim eigentlichen Thema.
Es war am 20. Februar Standardzeit passiert, daß die CADRION in der Todeszone von den anderen beiden Rochenschiffen getrennt worden war. Mittlerweile schrieb man, drüben im Parresum, auf Terra, bereits den 1. März des Jahres 1217 Neuer Galaktischer Zeitrechnung.
Die Milchstraße und die Erde - wie fern sie waren. Diese Entfernung ließ sich nicht allein in Millionen von Lichtjahren ausdrücken. Die Heimat lag zudem auf der anderen, der Plusseite des Universums. Und sie, Perry Rhodan und die anderen Unsterblichen, befanden sich auf der Minusseite, dem sogenannten Arresum. Durch eine natürliche, aber auf herkömmliche Weise unüberbrückbaren Barriere von ihrem Lebensbereich getrennt.
Selbst mit den so schnellen Rochenschiffen hätten sie nicht einfach heimfliegen können. Man konnte die Trennschicht zwischen den beiden Seiten des Universums nicht einfach durchdringen. Die Passageplaneten der Ayindi stellten die einzige Verbindung zwischen Arresum und Parresum dar.
Dieser Aspekt schoß Rhodan für einen Moment durch den Kopf. Aber er verdrängte ihn sofort wieder.
Das letzte, was sie von Reginald Bulls Rochenschiff gehört hatten, war Bullys Meldung, daß er die Verfolgung eines unbekannten Objekts aufnehmen wollte. Bevor Perry Rhodan oder Atlan Bully von diesem waghalsigen Alleingang abhalten konnten, war die CADRION in den Überlichtflug gegangen und seitdem verschollen. Und mit dem Rochenschiff Reginald Bull, Alaska Saedelaere und Gucky sowie die Zwillingsschwestern Mila und Nadja Vandemar.
Das konnte alles mögliche bedeuten. Das Schlimmste, was passiert sein konnte, war, daß das Rochenschiff mit allen fünf Zellaktivatorträgern den Schneeflocken oder jenem unbekannten Objekt zum Opfer gefallen war.
Oder irgendeiner anderen, ebenfalls noch unbekannten Hilfskraft der Abruse. Aber daran wollten Perry Rhodan und die anderen nicht einmal denken.
Es waren die Ayindi, die ihnen diese Möglichkeit drastisch vor Augen hielten. Die Ayindi verloren tagtäglich Tausende ihrer Artgenossinnen auf ähnliche Weise. Für sie war der Tod ein ständiger Begleiter, dem sie fast hilflos ausgeliefert waren. Selbst Moira schien nur wenig Hoffnung zu haben, daß die fünf von der CADRION noch am Leben waren.
Die MANAGA beendete die Überlichtetappe und kehrte tief in der Todeszone in den Normalraum zurück. Perry Rhodan saß angespannt in seinem schwebenden Kontursessel und betrachtete die holografische Sphäre der Kommandozentrale, die eine plastische Wiedergabe jenes sternenarmen Sektors des Weltalls lieferte, in dem das Rochenschiff aus dem ndimensionalen Raum getreten war.
„Keine Feindortung", meldete Michael Rhodan aus seinem Schwebesitz. „Die nächste Sonne ist fast zweihundert Lichtjahre entfernt."
Sie befanden sich in unerforschtem Feindgebiet. Mitten im Herrschaftsbereich der lebensfeindlichen Abruse, das von deren kristallinen Strukturen beherrscht wurde. Hierher waren noch nie Ayindi vorgedrungen, überhaupt kein lebendes Wesen. Die Galaktiker waren die einzigen, die hier agieren konnten, ohne den Kristalltod befürchten zu müssen.
Für sterbliche Galaktiker gab es Gefahren anderer Art. Sie konnten sich als Wesen des Parresums nur etwa 45 bis 50 Tage im Arresum aufhalten. Rhodan mußte in diesem Zusammenhang ständig an den sinnlosen Tod der ODIN-Mannschaft denken. Den anderen erging es nicht anders, aber keiner schnitt dieses Thema an.
Für Zellaktivatorträger galten zwar völlig andere Voraussetzungen als für Sterbliche. Sie konnten sich unbegrenzt auf der Minusseite aufhalten, aber auch ihnen konnten einige Abruse-Strukturen gefährlich werden, wenn sie ihnen zu nahe kamen. Und wer konnte wissen, welche
Weitere Kostenlose Bücher