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1719 - Die Totenliste

Titel: 1719 - Die Totenliste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gar kein Interesse für ihre Mitbewohner dieses Universums aufbrachten, aber Pallevo machte den Eindruck, daß er sie wirklich erwartet hatte.
    Einsamkeit?
    Sie konnte es sich kaum vorstellen. Eher vielleicht Angst.
    Sie wischte die Gedanken beiseite. Sie hatte keine Minute zu verlieren.
    „Jetzt bin ich hier", antwortete sie ebenso knapp. „Ich habe einige Fragen an dich."
    „Natürlich", sagte Pallevo.
    Es klang so, als wäre er mit seinen Gedanken ganz woanders. In anderen Bereichen vielleicht, der fünften Dimension. Aber er schien ihr zuhören zu wollen.
    „Ich habe mir die Frachtaufzeichnungen der Somer angesehen und festgestellt, daß sie gefälscht sind", sagte die Hanse-Spezialistin. „Zum Teil manipuliert, zum anderen wurden wesentliche Teile wahrscheinlich gelöscht - ich weiß es nicht. Und deshalb bitte ich dich um deine Hilfe.
    Insbesondere möchte ich wissen, ob im Gom-Tor Schiffe mit Ladungen angekommen sind, die später zur Milchstraße weiterbefördert wurden. Ich denke dabei an Dinge, die auf ihren Besitzer einen hypnotischen Einfluß ausüben. Vielleicht lagern solche Objekte hier im Transmittertor."
    „Du hast die Somer gefragt?" wollte der Nakk wissen. „Uleboe, den Tormeister?"
    „Soll das ein Witz sein?" fuhr Dara auf, hatte sich aber sofort wieder unter Kontrolle. Sie wußte, daß sie den Nakken in eine fatale Situation bringen konnte. Deshalb sagte sie ruhiger: „Bitte entschuldige. Ich kann von dir nicht verlangen, mir zu antworten.
    Möchtest du mir trotzdem helfen?"
    „Frage."
    Sie atmete auf. Anscheinend stimmte es. Die Nakken in den Transmittertoren waren tatsächlich so naiv, daß sie mit ihren Parasinnen in höheren Welten schwebten und in dieser, der Welt der Menschen, mit ihren Körpern nur eine Gastrolle spielten und kommen ließen, was da kommen wollte, solange man sie einigermaßen in Ruhe ließ.
    „Weißt du etwas über die Objekte, von denen ich eben gesprochen habe?" erkundigte sie sich also.
    Pallevo sah sie lange eindringlich an - jedenfalls hatte sie das beklemmende Gefühl. Er war ein völlig fremdartiges Wesen, das für den vierdimensionalen Raum mit keinen Sinnesorganen ausgestattet war. Die Kommunikation mit Bewohnern dieses Universums und überhaupt das Zurechtfinden in diesem erfolgte über eine Sichtsprechmaske, die jeder Nakk trug. Der eigentliche, bis zu 1,50 Meter große Körper wurde von einem ockerfarbenen Gliederpanzer wie durch ein äußeres Stützskelett gehalten. Die Nakken in den Transmittertoren bewegten sich gleitend auf einer verdickten Kriechsohle mit einem Antigravkissen darunter, zur schnelleren Fortbewegung.
    Endlich antwortete er.
    „Ich weiß nicht, was im Gom-Tor gelagert wird", sagte der Nakk. „Ich weiß nichts über diese merkwürdigen Dinge, von denen du sprichst. Was an Waren kommt und weitertransportiert wird, ist für mich nicht von Interesse."
    „Ich weiß", seufzte Dara.
    „Aber etwas war anders als sonst", sagte Pallevo, als die Terranerin schon die Hoffnung verloren hatte.
    „Ja?" fragte sie schnell. Immer wieder sah sie sich um, wartete auf einen Alarm. Sollte Uleboe tatsächlich noch nicht bemerkt haben, daß sie sich selbständig gemacht hatte?
    Oder hörte er ihre Unterhaltung mit Pallevo in aller Ruhe in seiner Zentrale an, bevor er befahl, sie festzunehmen?
    „Am Gom-Tor", sagte der Tormeister, „ist normalerweise nicht viel Bewegung. Alle vier Standardmonate kommt die routinemäßige Ablösung für die Mannschaft. Nur der Kommandant bleibt immer zwei Jahre."
    Pallevo schien wieder in sich - oder wohin auch immer - zu lauschen. Dara wurde noch ungeduldiger, doch bevor sie ihn drängen konnte, fuhr er fort: „Vor einigen Monaten wurde vom Dashid-Tor eine Staffel fremder Raumschiffe hierher abgestrahlt. Ich beobachtete, wie sie aus dem Verstofflichungsfeld kamen. Es waren keine Estartu-Schiffe, ganz bestimmt nicht."
    Die Hanse-Spezialistin hielt kurz den Atem an.
    „Weißt du das ganz genau, Pallevo?" fragte sie hastig.
    „Sie gehörten ganz bestimmt keinem Estartu-Volk, das Zugang zu den Heraldischen Toren hätte", wiederholte der Nakk. „Ich habe überhaupt noch nie solche Raumer gesehen."
    „Vielleicht Schiffe aus der Lokalen Gruppe?" forschte sie aufgeregt.
    „Wie sahen sie denn aus?"
    „Ich kann mir so etwas nicht merken", erwiderte der Nakk. „Formen sind belanglos für mich. Ich weiß nur, daß ich noch nie solche..."
    „Jaja", unterbrach sie ihn nervös. „Das heißt, du kannst sie nicht

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