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173 - Die Rache des Hexers

173 - Die Rache des Hexers

Titel: 173 - Die Rache des Hexers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Worte, er griff den Stein mit den Händen an und versuchte ihn zu zerstören. Er attackierte den überlebensgroßen Kopf, als sei er lebendig. Er riß daran, zerrte und schürfte die Haut an Fingern und Handgelenken auf. Seine Fingernägel brachen ab; er schien den Schmerz nicht zu spüren. Dann bückte er sich, suchte zwischen Iras Werkzeugen und fand einen Meißel und einen kleinen Hammer. Wieder kam er hoch und schlug in besinnungsloser Wut oder Angst auf die Fratze ein. Der Meißel hinterließ auf dem Stein lange Kratzer. Dann glitt er ab und schlug schwer auf die Finger des Rasenden.
    Phillip stieß einen gellenden Schrei aus, hob den Hammer und drosch auf die Augen des Steingebildes ein. Splitter summten durch die Luft, und der Schrei hallte nachzitternd durch Gänge und Treppenhaus.
    Das kalkweiße Gesicht des Hermaphroditen war schweißbedeckt. Er atmete schwer, sein Puls ging rasend schnell.
    Blut tropfte aus den Schnitten und den halb aufgerissenen Fingergelenken. Phillip hatte nicht gespürt, daß er sich einige Finger gebrochen hatte. Mit der rechten Hand hielt er den Hammer. Das Blut verschmierte den steinernen Halbkopf, tropfte auf die frischen, leuchtenden Farben.
    Als Phillip wieder ausholte und den Arm weit nach hinten streckte, verlor er das Gleichgewicht. Er stolperte über herumrollende Farbdosen. Dann kippte er zur Seite, fing sich halb ab und fiel über die Kante des Gerüsts.
    Burian Wagner und Ira Marginter waren aus zwei Nebenkorridoren herangelaufen. Sie stießen am Fuß der Plattform fast zusammen. Als Phillip aufkreischend über den Rand kippte, konnte ihn Burian auffangen.
    Sie fielen beide zu Boden, und langsam befreite sich Burian von dem zuckenden, zitternden Körper. „Phillip!" rief Ira. „Was ist los? Was hast du angestellt?"
    Sie faßten ihn unter den Schultern und stellten ihn auf die Beine. Sein Atem ging schrill und pfeifend.
    Auch seine Lippen, übernatürlich rot im kalkweißen Gesicht, zitterten. Speichel tropfte aus dem Mundwinkel.
    „Weiß nicht", wimmerte er. „Böse!"
    Ira blickte hinauf zum steinernen Kopf und den Restaurierungsarbeiten. Die Schäden schienen auf den ersten Blick gering zu sein.
    „Komm", sagte Burian und führte Phillip zur Seite. „Beruhige dich. Nichts ist vorgefallen."
    Das war der dritte Anfall des Hermaphroditen in den zurückliegenden Tagen. Burian merkte, daß Phillip den Arm hochhielt. Die Hand war blutbeschmiert. Die Fingerglieder bildeten ungewohnte Winkel.
    „Mann!" rief Burian. „Du hast dir die Finger gebrochen!"
    „Die Dämonen…“, lispelte der Hermaphrodit. Ira lief herbei, und dann kamen auch Coco und Dorian. Ira berichtete ihnen voller Aufregung, wie sie Phillip angetroffen hatten.
    „Die Finger müssen geschient werden!" entschied Dorian nach einer kurzen Untersuchung. Phillip starrte seine zuckenden Finger an, als gehörten sie ihm nicht mehr.
    „Und verbunden", brummte Burian. „Was machen wir mit ihm? Er bringt sich selbst mehr und mehr in Gefahr."
    „Stellt euch vor", sagte Coco und hob die Schultern, „er rennt aus dem Castillo hinaus, zu den Bauern, und Urales erwischt ihn."
    Coco versorgte zusammen mit Burian die Hände Phillips. Er spürte den Schmerz, den die gebrochenen Finger unweigerlich verursachen mußten, offenbar nicht. Burian schüttelte den Kopf.
    „Der arme Kerl", sagte er brummig. „Er ist völlig durcheinander. Ganz plötzlich muß es über ihn gekommen sein."
    „Warum eigentlich ausgerechnet dieser Dämonenkopf?" wunderte sich Ira Marginter.
    „Keine Ahnung."
    Coco löste einige milde Schlaftabletten auf und gab Phillip die aufschäumende Flüssigkeit zu trinken. Er streckte sich dann auf seinem Bett aus und war eine halbe Stunde später eingeschlafen. Dorian schloß leise die Tür und winkte seine Freunde in die Bibliothek.
    „Es ist zu riskant, Phillip hierzubehalten", sagte er. „Hast du einen vernünftigen Vorschlag, Coco?" „Warum schickst du ihn nicht zu Miß Pickford? Sie kümmert sich liebend gern um Phillip!"
    Dorian nickte, auch Burian stimmte in seiner bedächtigen Art zu.
    „Richtig. Nach London", murmelte der Dämonenkiller. „In der Jugendstilvilla wird er sich von Miß Pickford bemuttern lassen. Ich kann mir nicht denken, warum er plötzlich so unruhig wurde. Keine Prophezeiungen, keine dunklen Reden - nur diese seltsamen, sinnlosen Angriffe."
    Der Hermaphrodit, der ihm schon oft wichtige Hinweise hatte geben können, schien einem unheilvollen Einfluß erlegen zu sein. Er

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