Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1730 - Der Verbündete

Titel: 1730 - Der Verbündete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
der Dunkelheit, je mehr sich ihre Augen daran gewöhnten. Ein flüsternder Wind fuhr leicht durch ihre Haare, der unangenehme Kälte und einen abgestandenen Geruch mit sich brachte.
    Doch es war nicht nur der Wind, der flüsterte.
    Nadja achtete nicht darauf, sie hielt es für eine Halluzination, hervorgerufen durch den Sturz. Aber dort, ihr gegenüber auf der anderen Seite der Halle, etwa in drei Metern Höhe, dort war etwas.
    Sah sie es jetzt erst durch die Nachtsichtigkeit, wurde es durch vom Wind verschobene Metallteile besser beleuchtet? Sie wußte es nicht. Aber dort erkannte sie jetzt ganz deutlich die Umrisse eines Schotts. Langsam stand Nadja auf.
     
    *
     
    Mila stockte mitten im Schritt und rannte dann den Gang zurück, als sie Nadjas Schrei hörte. Sie prallte fast mit Alaska zusammen, der ebenfalls eilig aus dem anderen Gang herauskam. Gucky war selbstverständlich als erster in der Halle, er war einfach teleportiert.
    „Was ist los?" fragten die beiden ein wenig atemlos.
    Nadja stand mitten in der Halle, sie hatte einen Arm ausgestreckt. „Dort oben ist es", behauptete sie.
    Alaska richtete den Scheinwerfer auf die bezeichnete Stelle. „Tatsächlich", sagte er verblüfft. „Das sind eindeutig die Umrisse eines Schotts. Wir haben das vorher völlig übersehen."
    „Es war vorher nicht da", versetzte Nadja.
    Mila sah ihre Schwester besorgt an. „Wie meinst du das?"
    „Wie ich es sage", erwiderte Nadja. „Gucky wollte teleportieren, aber ich glaube, zuerst sollten Mila und ich dahinter blicken. Nur so ein Gefühl, wißt ihr. So manches in diesem Schiff ist seltsam. Wie diese Augen..."
    Mila öffnete den Mund, schwieg dann jedoch. Nadja sah sehr bleich aus, sie hatte tiefe Ringe unter den Augen. Aber auch wenn sie merkwürdige Dinge von sich gab, so hatte sie immerhin das Schott entdeckt.
    „Denkst du, du schaffst das?" fragte sie schließlich.
    „Ja, ich glaube schon. Versuchen wir’s einfach."
    „Na gut. Gehen wir näher hin."
    „Stütz dich auf mich", sagte Alaska und legte Nadja ohne weitere Umstände einen Arm um die Taille.
    „Ich kann allein gehen", murrte sie.
    „Kannst du nicht", widersprach er. Sanft strich er eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht. „Wehr dich doch nicht so", fügte er leise hinzu.
    Sie legte schließlich den Arm auf seine Schulter.
    Mila blieb etwa zehn Meter vor dem Eingang stehen; es gab keinen Zugang dazu, und es war auch nicht mehr festzustellen, ob es jemals einen gegeben hatte. Prüfend ließ sie ihren Blick darübergleiten und überlegte, wo sie eintauchen wollte und wie tief. Sie hatte keine Vorstellung, was sie dahinter erwarten mochte.
    Sie stieß der! Atem aus und konzentrierte sich dann. Nach einer Weile spürte sie, wie Nadja ihr folgte.
    Zunächst lag nur dichter Nebel vor ihren Augen, der schwer zu durchdringen war. Aber sie war inzwischen so versiert, daß sie sich von solchen Hindernissen nicht stören ließ.
    Alles in Ordnung, Schwester?
    Ja, Mila. Wie immer. Ich werde schon nicht umfallen.
    Das stimmte. Nadjas Körper mochte derzeit geschwächt sein, aber ihr Geist war stark und im Moment frei von jeglichen Halluzinationen.
    Langsam durchstieß Mila den Nebel.
    Alaska hielt Nadja fest und ließ sie nicht aus den Augen, aber sie wirkte ruhig und entspannt, ihr Gesicht war nicht mehr so wächsern bleich.
    Gucky, der Mila beobachtete, konnte sehen, wie ihr Gesichtsausdruck von Konzentration zu Erstaunen wechselte, und plötzlich lächelte sie.
    „Ich kann es sehen, Nadja!" rief sie. „Ich kann es sehen!"
     
    *
     
    „Herrschaften, wir haben, was wir wollten", erscholl Guckys triumphierende Stimme urplötzlich und ohne Vorwarnung in einem Konferenzraum der CIRIAC.
    Bevor jemand etwas sagen konnte, war er schon wieder weg und kam nacheinander mit Alaska Saedelaere und Mila Vandemar wieder.
    „Wo ist Nadja?" fragte Perry Rhodan, als der Mausbiber keine Anstalten machte, erneut in Uttieks Turm zu springen.
    „Auf der CADRION", antwortete Gucky. „Sie hat einen lädierten Kopf und überdehnte Bänder am rechten Fuß. Sie braucht Erholung, wird aber bald wieder in Ordnung sein." Er wies in einer theatralischen Geste auf Alaska Saedelaere. „Ich gebe das Wort an ihn weiter."
    Der ehemalige Maskenträger hielt die rechte Hand hoch, in der ein Datenträger lag.
    „Nachdem wir schon aufgeben wollten, sind wir doch fündig geworden", verkündete er. „Dies verdanken wir unseren beiden Spürnasen Mila und Nadja, die sowohl das geheime Archiv wie auch

Weitere Kostenlose Bücher